Jung, regional, entwicklungsfähig

Im Austausch mit dem erst 24-jährigen Cheftrainer des FC An der Fahner Höhe II wird dem Gesprächspartner schnell klar: Hier hat jemand Ahnung vom Fußball. Und das scheint auch junge Spieler zu überzeugen. Gleich sechs Kicker konnte Rönnberg und der Sportliche Leiter Marco Liebner in diesem Sommer vom Konzept des FC An der Fahner Höhe II überzeugen. "Wir hatten eine Kaderanalyse gemacht und erstmals mit den Jungs gesprochen, die bei uns waren. Der Kontakt in der schweren Corona-Zeit war ständig vorhanden. Und alle Jungs haben die Bereitschaft gehabt bei uns zu bleiben, auch wenn es bei dem ein oder anderen höherklassige Anfragen gab. Das freut uns sehr", so Jannik Rönnberg.

Dennoch wollten die Verantwortlichen etwas tun, da der Personalstamm der zweiten Mannschaft in der Vorsaison nur bei knapp 20 Spieler lag. "Es kamen hin und wieder Spieler aus der Oberliga runter oder Kicker aus der Dritten dazu. Jetzt haben wir 25 Spieler und eine Trainingsbeteiligung von 16 Leuten oder mehr. Damit kann man hervorragend in Sachen Gruppen- und Mannschaftstaktik arbeiten. Wir trainieren drei Mal die Woche, spielen am Wochenende. Das ist für Landesklasse schon ein großer Aufwand. Ein großes Kompliment an die Jungs. Es waren intensive Wochen und es macht unheimlich Spaß", blickt der junge Fahner-Coach auf seinen Kader und die Trainingsmöglichkeiten.

Mit Nick Zollitsch, Karlos Hölzel und Marvin Baumgart schließt sich ein Trio dem Verein an, dass bereits im Nachwuchs zusammen kickte und sich auch außerhalb des Platzes sehr gut versteht. "Diese Konstellationen sind natürlich optimal", weiß auch Rönnberg um die Vorteile einer Männerfreundschaft auf dem Fußballplatz. Während Außenbahnspieler Baumgart und Hölzel, der zunächst als rechter Außenverteidiger vorgesehen ist, aus der Reserve des FSV Preußen Bad Langensalza nach Gräfentonna kommen, war "Zentrumsspieler" Zollitsch (Innenverteidigung oder Mittelfeld) zuletzt in der Kreisliga beim FSV Henningsleben aktiv. Neben diesem Trio kommen mit Torwart Max Schönthal (FC Borntal Erfurt), Gerorgian-Armando Simin (Wacker Gotha) und Dorin Sporea (VfL Eintracht Gotha) drei weitere Spieler dazu. Alle sechs externen Neuzugänge verfügen dabei über die selben Prädikate: jung, entwicklungsfähig und aus der Region. Eine klare Handschrift in der Personalpolitik wird hier deutlich.

Die Verantwortlichen wissen zudem, dass in den nächsten Jahren sich viele etablierte Kicker der Ü30-Generation verabschieden werden. Diese magische Grenze von 30 Lenzen hat jüngst Stephan Ehegötz überschritten. Und der jahrelange Schlussmann und Kapitän von Fahners Reserve hat sich während der Corona-Zeit in Form gebracht und will sich auf dem Feld probieren. Mit Neuzugang Max Schönthal und Justin Scheeder verfügt die Mannschaft aber über zwei junge Keeper mit "marginalen Unterschieden" wie Jannik Rönnberg sagt. "Beide pushen sich im Training und sind ganz feine Kerle. Wir haben damit ein gutes Torwartduo. Jeder von ihnen kann spielen. Da verlasse ich mich auf die Meinung meiner Torwarttrainer", so der 24-jährige Übungsleiter.

Mit Tom Rost begrüßt Rönnberg gefühlt einen weiteren Neuzugang, der nach langer Verletzung zur Mannschaft zurückkehrt. "Wir wollen die Mannschaft fußballerisch entwickeln. Das Minimalziel ist der Klassenerhalt. Aber wir wollen uns besonders gegen die Top5 nicht verstecken. Nach oben gibt es keine Grenze", formuliert der junge Trainer auch eine klare Zielstellung. Und Rönnberg wäre sicher froh, wenn er den ein oder anderen Kicker mal Tobias Busse für die Oberliga anbieten kann...