2024-06-14T06:55:53.576Z

Interview
– Foto: Markus Hanf

Jörg Höpfner: "Ein 4:3 ist mir lieber als ein 1:0"

Kreisliga Mannheim +++ Ladenburgs Trainer Jörg Höpfner im Interview +++ Aufsteiger mischt die Liga auf

Jörg Höpfner hat für viele Traditionsvereine in der Pfalz und dem Saarland gespielt. Inzwischen ist er Trainer beim FV 03 Ladenburg und mit dem Aufsteiger mischt er die Kreisliga auf. Die Gründe für den Höhenflug schildert er im Interview.

Der FV Ladenburg ist nach seinem Aufstieg mit zwei herben Niederlagen in die Kreisliga-Saison gestartet. Danach hat sich die Mannschaft aber stabilisiert und ist mittlerweile seit acht Partien ungeschlagen. Herr Höpfner, was hat sich im Vergleich zum Auftakt verändert?

Jörg Höpfner: Der Saisonbeginn ist nicht so verlaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Nach den ersten beiden Spielen haben wir uns zusammengesetzt und die Fehler analysiert. Ich als Trainer, aber auch die Mannschaft haben Fehler gemacht. Die Besprechung und die Analyse haben sich aber inzwischen bezahlt gemacht.

Haben Sie aufgrund dieser Analyse die Taktik umgestellt?

Höpfner: Wir haben Kleinigkeiten verändert – hauptsächlich in Bezug auf die defensive Arbeitsweise, auf die wir uns jetzt mehr konzentrieren.

Ihre Mannschaft steht für Offensivspektakel, das kann man auch am Torverhältnis erkennen. Mit 32 Gegentoren hat der FV 03 aber relativ viele Treffer kassiert. Ist das der Schwachpunkt?

Höpfner: Als Trainer hat man das natürlich nicht so gern. Aber mir ist es lieber, wenn meine Mannschaft mit 4:3 als mit 1:0 gewinnt. Solche Spiele machen mehr Spaß und wir schielen auch nicht nach oben, sondern wollen unseren Vorsprung auf die Abstiegsplätze verteidigen. Für uns als Aufsteiger gilt, dass wir am Ende der Saison nicht in Schwierigkeiten geraten wollen.

Wie sehr stören denn dann die Punkteteilungen gegen die vermeintlich schwächeren Gegner aus Reilingen und Plankstadt?

Höpfner: Die Ergebnisse ärgern mich schon. Mein Team tut sich gegen die Top-Teams der Liga etwas leichter. In Reilingen war am vergangenen Wochenende an ein vernünftiges Fußballspiel nicht zu denken, weil der Zustand des Platzes schlecht war. Kurzpassspiel war auf diesem Acker nicht möglich und deswegen müssen wir froh sein, dass wir am Ende überhaupt einen Punkt geholt haben, weil wir individuelle Fehler gemacht haben, die bestraft wurden. Gegen Plankstadt haben wir schlichtweg unsere Chancen nicht genutzt.

Dabei haben sie mit Felix Schreckenberger und Lars Leonhardt zwei Spieler geholt, die wissen, wo das Tor steht.

Höpfner: Ja, sie haben beide schon achtmal getroffen und passen auch menschlich sehr gut in das Team. Allerdings war Felix in Urlaub und saß dann erst einmal draußen. Wir haben einen breiten Kader. Auch in Reilingen hatte ich fünf Spieler auf der Bank, die ich problemlos in die Anfangself hätte stellen können. Das Duo ist im Zusammenspiel mit Patrick Geist aber schon sehr stark, da haben wir drei gute Spieler bekommen. Dank ihnen können wir die Abgänge von Alessandro und Vittorio Cammilleri kompensieren.

Sie selbst haben in der Jugend beim 1. FC Kaiserslautern gespielt und eine Menge Erfahrung in der Regionalliga und Oberliga vorzuweisen.

Höpfner: Ich habe für viele Traditionsvereine im Saarland und der Pfalz gespielt. Beim FCK bin ich groß geworden, habe dort ab der C-Jugend gespielt und bin später auch noch einmal zurückgekommen – ich hatte insgesamt eine schöne Zeit als aktiver Fußballer.

Werfen wir noch einen Blick voraus: Am Sonntag steht ein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Wallstadt an. Was muss passieren, damit die Serie von acht ungeschlagenen Spielen ausgebaut wird?

Höpfner: Es muss alles zusammenpassen. Mein Kollege Michael Wagner verfügt über eine starke Mannschaft und hat ganz andere Ambitionen. Wir haben nach der vergangenen Saison Simon Moßmann an die Sportvereinigung verloren, weil er mit seinem Bruder Leon zusammenspielen wollte. Ich hoffe, dass Wallstadt einen etwas schwächeren Tag und wir selbst einen Sahnetag erwischen.

Aufrufe: 021.11.2019, 11:01 Uhr
Maximilian WendlAutor