2024-05-02T16:12:49.858Z

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Würde heute für ein Türkgücü-Engagement nicht mehr den Daumen nach oben zeigen: Ex-Trainer Serdar Dayat.
Würde heute für ein Türkgücü-Engagement nicht mehr den Daumen nach oben zeigen: Ex-Trainer Serdar Dayat. – Foto: kolbert-press/Ulrich Gamel / Imago images

„Jetzt ist der Name Türkgücü kaputt“ - Serdar Dayat rechnet mit Hasan Kivran ab

Ex-Trainer sieht Präsident als Schuldigen

Im Februar 2021 übernahm Serdar Dayat bei Türkgücü München. Im Mai war für den 52-Jährigen schon wieder Schluss. Jetzt schießt er scharf gegen seinen Ex-Verein.

München - Nach sieben Punkten aus neun Spielen war das Kapitel Türkgücü München für Serdar Dayat schon wieder Geschichte. Im Februar 2021 wurde der 52-Jährige als Trainer beim Drittligisten vorgestellt, im Mai folgte bereits die vorzeitige Trennung. Max Kothny erklärte damals, dass Rückenprobleme bei Dayat der Grund für die Freistellung waren.

Dieser Darstellung widersprach jedoch der Berater des Türken. Vielmehr hatte Dayat keine Lust mehr auf Türkgücü und soll in der Kabine geklagt haben, dass ihn die Arbeitsweise bei den Münchnern „depressiv“ mache. Ein Jahr nach seinem Start beim Drittligisten lässt der Istanbuler bei „Sport1“ kein gutes Haar an seinem Ex-Verein.

Türkgücü München: Dayat leidete unter Kivran

„Türkgücü war mein größter Fehler. Wenn ich gewusst hätte, was hintenrum alles läuft, hätte ich dort nie angefangen“, bereut der 52-Jährige heute sein Engagement. In seinem letzten Spiel gegen den KFC Uerdingen an der Seitenlinie von Türkgücü soll Dayat beispielsweise „mehrfach pro Minute“ vom Präsident Hasan Kivran angerufen worden sein, um taktische Anweisungen zu geben oder Auswechslungen zu fordern.

Dabei habe Dayat das Angebot der Münchner laut eigenen Aussagen nur angenommen, um dem Präsidenten einen Gefallen zu tun und weil er in der Jugend dort gespielt hat. Heute hat sich seine Meinung über Kivran komplett geändert. In ihm sieht Dayat den Hauptschuldigen für den Absturz Türkgücüs.

„Aber das geht nicht, es ist immer noch ein Profiklub und keine Kneipenmannschaft.“

Dayat über die Arbeitsweise bei Türkgücü München.

„Das Problem des Vereins ist Hasan Kivran. Er gibt dem Trainer nur eine geringe Chance, hat immer reingeredet“, schimpft Dayat. „Aber man kann nicht alles allein kontrollieren. Jetzt ist der Name Türkgücü in Deutschland kaputt.“ Neben den ungewöhnlichen Methoden von Kivran stieß dem Ex-Trainer auf, dass der Präsident nicht einmal beim Training zugeschaut hat. „Schon nach dem ersten Spiel habe ich es bereut, dass ich bei Türkgücü unterschrieben habe“, sagt Dayat heute.

Dabei war er nicht der Einzige, der unter den Launen des Geldgebers leiden musste. Dayat erinnert sich an einen Vorfall, bei dem Andreas Pummer (damaliger Co-Trainer, d. Red.) und Alper Kayabunar (aktueller Co-Trainer, d. Red.) vom Präsidenten angeschrien wurden. Dayat war entsetzt. Mittlerweile hat er das Kapitel Türkgücü abgeschlossen und kehrte im September 2021 auf die Trainerbank des Bayernligisten Türkspor Ausgburg zurück. An seinen Ex-Verein hat er dabei keine guten Erinnerungen mehr: „Bei Türkgücü gibt es nur Vetternwirtschaft. Aber das geht nicht, es ist immer noch ein Profiklub und keine Kneipenmannschaft.“ (kk) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Anmerkung der Redaktion: Trotz des gleichen Nachnamens sind der Autor des Textes und Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny weder verwandt, noch verschwägert. Er schreibt die Texte im Auftrag der Redaktion tz/Münchner Merkur/Fussball Vorort.

Aufrufe: 08.2.2022, 10:52 Uhr
Korbinian KothnyAutor