2024-04-29T14:34:45.518Z

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Verließen mit hängenden Köpfen den Platz: Bersenbrücks Kapitän Marc Flottemesch und Mittelfeldmotor Santiago Aloi
Verließen mit hängenden Köpfen den Platz: Bersenbrücks Kapitän Marc Flottemesch und Mittelfeldmotor Santiago Aloi – Foto: Christian Hesse

Jetzt geht’s in die Abstiegsrunde

Oberliga: Bersenbrück verliert „Endspiel“ bei Kickers Emden mit 0:2 / TuS-Fans zünden vor Spielbeginn Pyrotechnik

Die Fußballer des TuS Bersenbrück haben die Aufstiegsrunde verpasst. In einem Nachholspiel hat die Elf von Trainer Farhat Dahech bei Kickers Emden mit 0:2 verloren und muss damit im Frühjahr um den Klassenerhalt in der Oberliga kämpfen.

Bei Emden fehlen sechs ungeimpfte Spieler

Die Vorzeichen für ein erfolgreiches Abschneiden standen für die Bersenbrücker gar nicht so schlecht. Zwar musste der TuS mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um so noch den VfL Oldenburg von Platz fünf zu verdrängen. Aufgrund der 2G-Regelung mussten die Kickers jedoch auf die ungeimpften Spieler Darlin van der Werff, Alagie Jabbie, die drei Goguadze-Brüder Nikky, Dawid und George, wie auch Azad Karamac verzichten. Zudem fehlten Ibrahim Sillah (gelbgesperrt) und Yanic Konda (schwere Erkältung). Mit nur zwei Nachwuchsspielern und zwei Torhütern war die Bank spärlich besetzt.

Die zahlreichen TuS-Anhänger hatten bereits vor dem Anpfiff für eine gute Stimmung rund um das Stadion gesorgt, auch wenn mit dem Einlauf der Mannschaften Pyrotechnik und Nebelkerzen gezündet wurden und sich der Anstoß um wenige Minuten verzögerte. Die Nebenschwaden sollten sich aber schnell verziehen. Insgesamt waren gut 60 TuS-Fans unter den 403 Zuschauern im Ostfriesland-Stadion.

Den schnellen Durchblick sollten zu Beginn die Hausherren besitzen. Nach einem langen Pass hatte Tido Steffens plötzlich freie Bahn vor TuS-Keeper Nils Böhmann, der den Angreifer jedoch mit einem beherzten Einsatz von den Beinen holte. „Der Elfmeter war so ein 50/50-Ding. Aus meiner Sicht war es kein Elfmeter. So steht es dann 1:0 nach sieben Minuten. Aber wir hatten noch genug Zeit, das Spiel zu drehen. Wir haben in der Woche davor gezeigt, dass wir in der Lage sind, viele Tore zu schießen“, erklärte Innenverteidiger Nicolas Eiter. Der fälligen Elfmeter verwandelte Emdens Holger Wulff sicher.

Einige Rudelbildungen und frühe Verwarnungen

In der Anfangsphase wurden viele Zweikämpfe hitzig geführt. So kam es immer wieder zu kleineren Rudelbildungen, die der Schiedsrichter Benjamin Schmidt mit frühen Verwarnungen ahndete und so die angespannte Luft rausnahm.

In der Folge übernahm der TuS die Kontrolle, und beide Teams konzentrierten sich auf das Geschehen auf dem seifigen und tiefen Rasen. Emden hingegen ließ sich tief in die eigene Hälfte fallen und lauerte auf die schnellen Umschaltmomente. Der Dahech-Elf fiel in der ersten Halbzeit nicht viel ein, sie biss sich das eine und andere Mal in der Abwehr der Kickers fest. Vor allem BSV-Innenverteidiger Milad Faqiryar überragte mit einer konsequente Abwehrarbeit.

Im zweiten Durchgang wurden die Angriffe des TuS dann zielstrebiger. Doch die Durchschlagskraft fehlte weiterhin. „In der ersten Halbzeit hat nicht viel geklappt, auch wenn wir viel Ballbesitz hatten. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit viel vorgenommen, und es wurde besser. Wir sind gut über die Außen gekommen und haben viele Flanken vor das Tor geschlagen. Aber es war immer noch ein Bein dazwischen, oder der Torhüter hat gehalten. Der Ball wollte einfach nicht rein“, meinte Eiter, der nach seiner langen Verletzungspause zuletzt zwei Spiele über die volle Distanz gehen konnte. „Zwei Spiele über 90 Minuten gespielt zu haben macht mich natürlich glücklich. Das Knie hält und ist stabil“, freute sich der Abwehrspieler.

Die Großchancen blieben weiter aus, und umso länger die Partie lief, desto mehr verloren die TuS-Spieler den Glauben an ein Fußball-Wunder. Während die Kickers weiter aufopferungsvoll verteidigten, hatte Jules Reimerink mit einem Schlenzer an die Latte noch die beste Möglichkeit vergeben. „Leider haben wir es heute nicht geschafft. Wir haben fest daran geglaubt, es schaffen zu können. Das frühe Gegentor hat unseren Glauben ein wenig genommen, weil wir dann drei Tore schießen mussten“, äußerte Reimerink. Zudem wurden die Beine aufgrund des tiefen Rasens immer schwerer. „Das Anrennen hat viel Kraft gekostet“, ergänzte der Offensivakteur.

Während der TuS alles nach vorne warf, nutzte Steffens in der Nachspielzeit eine der vielen Kontergelegenheiten und erzielte mit dem 2:0 die endgültige Entscheidung. „Wir sind eine charakterstarke Mannschaft und können das schnell abschütteln. Wir haben unser Ziel verfehlt, werden jetzt aber alle Kraft für die Abstiegsrunde bündeln. Von der Qualität glaube ich, sind wir in der Abstiegsrunde eine der stärksten Mannschaften“, zeigte sich Eiter zuversichtlich.

Aufrufe: 014.12.2021, 13:00 Uhr
Christian HesseAutor