Istanbul spekuliert auf den nächsten Haager Ausrutscher

Bei den Moosburgern hat man spätestens seit dem vergangenen Wochenende, als der schon sicher geglaubte Meister Haag mit 5:2 gegen den BC Attaching II unterlag, wieder Blut geleckt. Nur noch einen Punkt beträgt der Rückstand auf den VfR. Am letzten Spieltag spielt man zuhause gegen Attaching, die Haager müssen in Oberhaindlfing ran. Wir sprachen mit Istanbuls Abteilungsleiter Hasan Zorlu über die aktuelle Situation.

-Herr Zorlu, wie schätzen Sie die Chancen ein, die Haager am letzten Spieltag noch abzufangen?

Zorlu: Betrachtet man die letzten Spiele, ist beim VfR Haag ganz klar ein Abwärtstrend zu sehen. Wir haben hingegen eine Erfolgsserie vorzuweisen. Natürlich müssen wir unser Spiel gewinnen und sind auf Schützenhilfe vom SV Oberhaindlfing angewiesen. Ein Vorteil für uns ist jedoch, dass die Haager auf jeden Fall selbst gewinnen müssen, um Meister zu werden. Der Druck ist enorm – auch wegen der schlechten Ergebnissen der letzten Wochen. Die standen ja eigentlich schon als Meister fest.

-Zwischen euch und der Meisterschaft steht am Sonntag erst einmal Attaching II, das vergangene Woche den Haagern die höchste Saisonniederlage zufügte. Ihr seid also extra gewarnt?

Als wir das Ergebnis erfahren haben, war der erste Gedanke: ‚Super, Haag hat Punkte gelassen.‘ Gleich danach gingen bei uns aber auch die Alarmglocken an: ‚Puh, das ist ja unser nächster Gegner.‘ Das wird kein Zuckerschlecken, aber ich denke, unsere Qualität ist hoch genug, um auch Attaching zu schlagen, zumal wir zuhause spielen. Wenn wir nicht bestehen, dürfen wir uns danach nicht beschweren, wenn wir in die Relegation müssen.

-Gehen wir mal davon aus, es reicht am Ende nicht zur Meisterschaft. Wäre der zweite Platz und die damit verbundene Relegation eine Enttäuschung für Istanbul?

Haag und wir waren mit Abstand die stärksten Mannschaften in dieser Saison. Beide haben es in meinen Augen verdient aufzusteigen. Die Haager waren über die Saison mit Ausnahme der letzten paar Spiele deutlich konstanter als wir, deshalb stehen sie auf Platz eins. Eine Enttäuschung wäre der zweite Platz nicht, sollten wir aber dann in der Relegation scheitern, wäre das schon sehr bitter.

-In einer möglichen Relegation geht es gegen Dietersheim oder Hallbergmoos II aus der Kreisklasse. Wie schätzen Sie die Chancen ein?

Grundsätzlich denke ich, dass der Absteiger der Kreisklasse einen moralischen Nachteil hat, weil er viele Spiele verloren hat. Die Psychologie spielt schon eine kleine Rolle, am Ende wird aber in einem solchen Endspiel ganz klar die Tagesform entscheiden. Ein großer Vorteil ist natürlich, dass wir nur ein Spiel bestreiten müssen. Wir können uns den Gegner anschauen und unsere Spieler schonen.

Interview: sd