2024-06-17T07:46:28.129Z

Interview
Körles Spielertrainer Jörg Müller (links) im Duell mit Korbachs Christian Pohlmann.
Körles Spielertrainer Jörg Müller (links) im Duell mit Korbachs Christian Pohlmann.

Interview mit Jörg Müller

Spielertrainer des FC 69 Körle

Mit 24 Punkten aus 18 Saisonspielen hat sich der FC Körle nach einem katastrophalem Start in die neue Saison mit nur einem Punkt aus fünf Spielen zuletzt etabliert.
Mit zuletzt 20 Punkten aus neun Spielen mit nur einer Niederlage gegen den Tabellenführer Bad Wildungen hat sich das Team um Spielertrainer Jörg Müller im Mittelfeld der Gruppenliga Tabelle hochgearbeitet.

Spielertrainer Jörg Müller verrät was ihm in den bisher 18 Spielen gefallen hat, wer ihn überrascht hat und wie er die Gruppenliga Kassel 1 sieht.

FuPa: Jörg, die Bilanz nach der Hinrunde kann sich nach dem schlechten Start in die Saison doch noch sehen lassen. Wie schätzt du die bisherige Leistung Deiner Mannschaft ein?
Jörg Müller: Mir war im Vorfeld der Saison klar, dass wir einen holprigen Start haben würden, da wir kaum Pause im Sommer hatten und unsere Mannschaft auf Grund von Abgängen und Verletzungen am Saisonbeginn auf 5 Positionen ändern mussten. Eine komplett neue Abwehr musste sich finden. Dass wir nach dem 9. Spieltag mit nur 4 Punkten dastehen würden, hatte ich mir allerdings selbst im Worst-Case-Szenario nicht vorgestellt. Wir haben taktisch schlecht gestanden, das Spielfeld in der Rückwärtsbewegung viel zu groß gehabt, die Mannschaftsteile schlecht verzahnt, fußballerisch nicht überzeugt, keine Torgefährlichkeit gehabt. Darüber hinaus waren wir körperlich nicht in der Verfassung, uns mit traditionellen Fußballtugenden zu wehren.
Umso beachtlicher ist es aber, das sich meine Mannschaft sehr couragiert selbst aus diesem Loch herausgeholt hat. Wir haben die Schwächen analysiert und beharrlich daran gearbeitet. In den Spielen vor der Winterpause haben wir wieder mit dem Selbstvertrauen agiert, welches uns auszeichnet.
Nach dem Start bin ich insgesamt zufrieden.

FuPa: Wie passend oder unpassend kam zuletzt der Ausfall gegen Lohre/Niedervorschütz?
Jörg Müller: Aus genannten Gründen hätten wir natürlich gerne noch gespielt.

FuPa: Was willst Du noch alles als Trainer erreichen? Gibt es ein Traumziel?
Jörg Müller: Traumziele habe ich nicht, ich bin Realist. Wenn es um Ziele geht, habe ich nur die laufende Saison im Fokus.
Und was das anbelangt, bin ich erst einmal froh, einen gewissen Abstand zum Tabellenende herausgespielt zu haben. Dennoch wollen wir nach der Winterpause da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Unser Ziel heißt Platz 6.

FuPa: Wie beurteilst Du die Entwicklung rund um den FC Körle insgesamt?
Jörg Müller: Die Entwicklung des FC Körle I muss dann positiv bewertet werden, wenn sie seitwärts verläuft. Es gab Spiele, in denen unser Durchschnittsalter über 31 Jahre betrug. Da trifft das Attribut „Perspektivspieler“ nicht mehr auf viele zu. Handlungsspielräume sind wegen des nicht vorhandenen Unterbaus eher gering. Je länger wir dieses Niveau halten können, desto positiver ist dies zu bewerten.
Die 2. Mannschaft macht eine gute Entwicklung durch. Felix Georgi hat es geschafft, einen großen Kader zusammenzustellen, der Entwicklungspotenzial hat. Ziel ist der Wiederaufstieg in die A-Klasse.

FuPa: Was war Dein Highlight der Hinrunde?
Jörg Müller: Das Spiel gegen Rhoden/Schmillinghausen, welches wir unter Fluchtlicht nach Rückstand gedreht haben.

FuPa: An welchen Moment erinnerst Du Dich mit schweren Herzen?
Jörg Müller: Ich könnte jetzt die Entstehung des Gegentores bei der unglücklichen Auftaktniederlage in Schwalmstadt nennen, aber „schweren Herzens“ erinnere ich mich daran nicht. Das gehört zum Fußball. Da gibt es Schwerwiegenderes, z.B. die zahlreichen Ausschreitungen und Verhaltensweisen auf Fußballplätzen.

FuPa: Welcher Klub ist für Dich das Überraschungsteam der Liga wer wird am Ende das Rennen um die Meisterschaft machen?
Jörg Müller: Das Überraschungsteam ist definitiv Schrecksbach. Ich denke so weit vorne hatte die keiner erwartet. Hut ab! In Sachen Meisterschaft hat Bad Wildungen logischerweise die besten Karten, allerdings hat es in den letzten Jahren immer wieder Teams gegeben, die große Vorsprünge noch verspielt haben. Ich glaube Bad Wildungen hat die Reife in diesem Jahr.

FuPa: Die bisherigen Spiele haben dich einige Erkenntnisse über die Mannschaftsleistung und deine Spieler gewinnen lassen. Wird es über die Winterpause Veränderungen im Kader des FC Körle geben?
Jörg Müller: Aller Wahrscheinlichkeit nach ja. Allerdings ist in diesen Dingen noch nichts zu verkünden.

FuPa: Würdest Du sagen, dass die Gruppenliga Kassel 1 für die Zuschauer und Fans interessant ist?
Jörg Müller: Sie bietet das höchste fußballerische Niveau für noch wirkliche Derbys (allein 6 Mannschaften im mittleren und nördlichen SEK).

FuPa: Die Weihnachtsfeiertage nähern sich mit großen Schritten. Was wünschst du dir persönlich zu den Festtagen?
Jörg Müller: Dass der Fußball einen kleinen Winterschlaf einlegt und ich besinnliche Tage mit meiner Familie verbringen kann.

Jörg, wir bedanken uns für dieses Interview und wünschen weiterhin viel Erfolg bei der Verwirklichung deiner Ziele im privaten Bereich als auch beim FC Körle!

Viel Erfolg in der Liga und noch eine verletzungsfreie Saison für Dein Team!

Aufrufe: 016.12.2012, 18:28 Uhr
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