2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Zum Gespräch in Flensburg: Bundesliga-Profi Max Christiansen (links) mit sh:z-Redakteur Ulrich Schröder. Foto: Staudt
Zum Gespräch in Flensburg: Bundesliga-Profi Max Christiansen (links) mit sh:z-Redakteur Ulrich Schröder. Foto: Staudt

In der Bundesliga angekommen

Der Flensburger Max Christiansen hat beim FC Ingolstadt mit 19 Jahren seine erste Spielzeit im deutschen Fußball-Oberhaus absolviert

Die Zahl 19 spielt für Max Christiansen offenbar eine besondere Rolle. Der Fußballer vom Bundesligisten FC Ingolstadt ist 19 Jahre jung, trägt das Trikot mit der Rückennummer 19, und hat in der abgelaufenen Saison 19 Bundesligaspiele für den Aufsteiger aus Bayern bestritten. Als ,,unglaublich" bezeichnet der gebürtige Flensburger seine erste Spielzeit im Fußball-Oberhaus, in der Ingolstadt frühzeitig den Klassenerhalt sicherte und am Ende Platz elf belegte.

Und die Krönung der Saison folgt für den defensiven Mittelfeldspieler vielleicht im August: Christiansen gehört zu den knapp 40 Kickern, die im vorläufigen Aufgebot für die Mannschaft von Horst Hrubesch für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro stehen. Unser Redakteur Ulrich Schröder hat sich mit dem 19-Jährigen unterhalten.

Herr Christiansen, beschreiben Sie Ihre erste Bundesliga-Saison doch mal mit nur einem Wort.

Unglaublich.

Was war Ihr schönster Moment?
Das war am 29. Spieltag, als wir Mönchengladbach 1:0 besiegt hatten. Da hatten wir den Klassenerhalt sicher, konnten mit den eigenen Fans feiern. Und dieses Gefühl, eine solche Mannschaft, die in der Champions League spielt, besiegt zu haben... Von der Stimmung her waren die Spiele bei Schalke und Dortmund am besten.




Und der unschönste?
Ich habe mich kurz vor Saisonende verletzt, konnte nur von der Tribüne aus zugucken. Das war schade, weil einen eine Verletzung immer zurückwirft. Aber im letzten Saisonspiel konnte ich wieder mitmachen.

Ihr unangenehmster Gegenspieler?
Das war Thiago von Bayern München. Gegen den ist es ganz schwer, den Ball zu gewinnen. Da läuft man meistens nur hinterher.

Ihren ersten Bundesliga-Einsatz hatten Sie am 8. Spieltag beim 2:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Wann wussten Sie, dass Sie spielen?

Zwei Stunden vorher bei der Besprechung im Hotel. Damit hatte ich nicht gerechnet, es gab auch vorher keine Anzeichen dafür. Ich hatte ja vorher noch nicht mal einen Kurzeinsatz gehabt.

Ihre Reaktion?
Ich war schon ein bisschen nervös. Klar, als junger Spieler... Aber dann hat die Freude überwogen und ich war voll fokussiert auf das Spiel.

Der FC Ingolstadt bekommt einen neuen Trainer - Markus Kauczinski löst Ralph Hasenhüttl ab. Gab es schon Kontakt zum Neuen?
Nein, bisher noch nicht.

Machen Sie sich Gedanken über den Trainerwechsel? Vielleicht steht der ,,Neue" ja nicht auf Sie...
Ich sehe das ganz entspannt und versuche, wie immer, mein Bestes zu geben.

Gibt es Angebote anderer Vereine?
Ich habe in Ingolstadt einen Vertrag bis 2018. Ich fühle mich dort sehr wohl und konzentriere mich voll auf den FCI. Es gibt daher auch keinen Grund, über andere Vereine zu reden.

Haben Sie eine ,,Nord-Allergie"? Gegen den Hamburger SV, Werder Bremen und Hannover 96 haben Sie keine einzige Sekunde gespielt...

Stimmt... (lacht). Ja, schade. Beim Spiel in Hamburg waren bestimmt 30 Bekannte von mir im Stadion. Ich war im Kader, sollte in der Nachspielzeit auch eingewechselt werden. Aber dann hat der Schiedsrichter leider abgepfiffen.

Sie stehen im vorläufigen Kader für die Olympiamannschaft für Rio. Gibt es schon Signale von Trainer Horst Hrubesch?
Nein. Ich glaube, am 13. Juni wird das Aufgebot benannt, mal abwarten. Es wäre natürlich riesig, dort dabei zu sein, aber es gibt auch einen kleinen Nachteil. Ich würde große Teile der Bundesliga-Vorbereitung mit dem FCI und die erste Hauptrunde im DFB-Pokal verpassen.

Können Sie in Ingolstadt noch in Ruhe einen Kaffee trinken gehen?

Das geht schon, das ist ganz entspannt. Ingolstadt ist ja noch eine junge Fußball-Stadt, da wird man nicht gleich erkannt. In Rostock, wo ich zuvor gespielt habe, ist das ganz anders.

Haben Sie echte Freunde im Team?
Robert Bauer ist mein bester Kumpel. Wir wohnen zusammen, unternehmen viel gemeinsam - Fernsehen, Essen gehen, Kino und so. Ich komme aber mit allen Mitspielern klar, auch wenn sie auf meiner Position spielen.

Was machen Sie im Urlaub?

Mit der Mannschaft waren wir zwei Tage auf Mallorca. Dann war ich in Flensburg, die Familie besuchen und Freunde treffen. Mit ein paar Leuten geht es noch mal nach Mallorca, dann wieder nach Flensburg - und am 3. Juli beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison.
Aufrufe: 03.6.2016, 06:00 Uhr
SHZAutor