2024-06-04T08:56:08.599Z

Ligabericht
Rassige Zweikämpfe prägten das Bild beim Derby zwischen dem TSV Langenlonsheim/Laubenheim und dem FSV Bretzenheim. Hier duellieren sich Christian Wawrock (rotes Trikot) und der spätere Torschütze Stefan Schwartz.   (Foto: Marcel Fennel)
Rassige Zweikämpfe prägten das Bild beim Derby zwischen dem TSV Langenlonsheim/Laubenheim und dem FSV Bretzenheim. Hier duellieren sich Christian Wawrock (rotes Trikot) und der spätere Torschütze Stefan Schwartz. (Foto: Marcel Fennel)

IM VIDEO: Schwar(t)zer Samstag für den TSV

Langenlonsheimer unterliegen im Derby dem FSV Bretzenheim mit 0:1 und müssen Meisterschaft wohl ad acta legen

LANGENLONSHEIM. Spitzenspiel stand drauf, Spitzenspiel war aber über weite Strecken nur vom Engagement her drin. Am Ende entschied ein 35-Meter-Freistoß von Stefan Schwartz das vom starken Wind maßgeblich beeinflusste Bezirksliga-Derby zwischen dem TSV Langenlonsheim/Laubenheim und dem FSV Bretzenheim zu Gunsten der Gäste, die damit mit dem Kombinierten im Tableau gleichziehen konnten. Mit nunmehr 52 Zählern liegen beide Teams schon fünf Zähler hinter Spitzenreiter SG Alsenztal, der zeitgleich sein Heimspiel gegen den FC Brücken mit 2:0 gewann und damit wohl kaum noch einzuholen sein dürfte.

Ob der Gedanke an die Tabelle bei Langenlonsheimern und Bretzenheimern im Hinterkopf herumschwirrte, muss jeder Spieler im Nachhinein für sich beantworten, doch gerade Durchgang eins vermittelte bei Akteuren beider Teams den Eindruck, dass sie Angst hätten, etwas verlieren zu können. Sowohl der TSV als auch der FSV traten taktisch sehr diszipliniert und jederzeit gut geordnet auf und gestatteten dem Gegner nur ganz wenig Raum, um offensiv gefährlich zu werden. Während die Gäste bis zum Pausenpfiff nicht einen Schuss auf das Gehäuse von Keeper André Maurer brachten, kamen die mit Rückenwind agierenden Hausherren immerhin drei Mal gefährlich zum Abschluss, und zwar jedes Mal nach einem Freistoß von Christian Wawrock. In der sechsten Spielminute fand sein Standard Nico Richter, der die Kugel allerdings fulminant über die Umzäunung drosch. Nur fünf Minuten später kam Philipp Graffe auf Wawrock-Vorlage ziemlich frei zum Kopfball, der aber genau in den Armen von Bretzenheims Torhüter Benjamin Gross landete. Dass es der 34-Jährige auch direkt kann, bewies er in Minute 39, als er den Ball aus 22 Metern über die Mauer hob, seinen Meister jedoch im stark reagierenden Gross fand. „Er ist momentan unser großer Rückhalt“, lobte Bretzenheims Coach Tuncer Köken seine Nummer eins, die mit dieser Parade das wichtige 0:0 zur Pause hielt.

In Durchgang zwei nämlich durften nun die Bretzenheimer den Wind in ihrem Rücken wissen und versuchten gleich zu Beginn, diesen Vorteil auch in Zählbares umzumünzen. Durch frühes Anlaufen sollten die Langenlonsheimer erst gar nicht in einen geordneten Spielaufbau kommen, was zwar auch gelang, aber bis auf Bünyamin Degirmencis 30-Meter-Kracher, den Maurer allerdings problemlos wegfaustete (64.), nicht zu nennenswerten Chancen führte. Wie schon in Halbzeit eins, spielte sich das Geschehen zumeist zwischen den Strafräumen (und in der Luft) ab, so dass es wenig verwundert, dass die Entscheidung in dieser Partie nach einem ruhenden Ball fiel. In der 74. Minute bekamen die Gäste 35 Meter vor dem Langenlonsheimer Gehäuse einen Freistoß zugesprochen, den Stefan Schwartz einfach mal Richtung Maurer feuerte. Durch Freund und Feind flog die Kugel mit Windunterstützung auch am wohl regelwidrig angegangen TSV-Torsteher vorbei und schlug im rechten Eck ein. „André hat mir gesagt, dass er einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen habe“, schilderte Langenlonsheims Coach Lulzim Krasniqi die letztlich spielentscheidende Situation aus Sicht seines Keepers. Schiedsrichter Matthias Funck, der schon in der ersten Halbzeit ein Nachtreten von Bretzenheims Ahmet Kaya gegen Nico Richter lediglich mit Gelb bestraft hatte (Krasniqi:„Eine klare Rote Karte!“), erkannte den Treffer dennoch an und gab damit den Startschuss für ein offenes Spiel in der Schlussphase. In dieser hatten kurz hintereinander Fabrizio Haas (77.) und Philipp Hahn (78.) den Ausgleich auf dem Fuß, doch weder Haas per Direktabnahme nach zu kurzer Faustabwehr von Gross noch Hahn im Eins-gegen-Eins gegen den FSV-Keeper brachten die Kugel im Gehäuse unter. Da auch Degirmencis Flanke auf der Gegenseite trotz Windunterstützung nicht den Weg in die Maschen fand, blieb es am Ende beim knappen Bretzenheimer Auswärtssieg, den Tuncer Köken aufgrund des ausgeprägteren Siegeswillens seines Teams auch als verdient ansah. Sein Gegenüber Krasniqi sah es ähnlich und bilanzierte: „Der Gegner war williger als wir. Wir haben heute leider viele Dinge, die uns zuletzt stark gemacht haben, vermissen lassen. Das ist zwar bitter, aber ich will der Mannschaft keinen Vorwurf machen.“


TSV Langenlonsheim/Laubenheim: Maurer – Haas, S. Richter, Petry, Altvater (82. Quitsch), Scheel, Wawrock (67. Horst), Graffe (63. Krasniqi), Espenschied, N. Richter, Hahn.

FSV Bretzenheim: Gross – Brandenburg, Karakas, J. Schauß, Schwartz, da Rocha, Kaya, Ta. Köken, Degirmenci, Messer, Mukamba (74. A. Tächl).

Tor: 0:1 Schwartz (74.)

Schiedsrichter: Matthias Funck

Zuschauer: 130

Aufrufe: 01.5.2016, 00:55 Uhr
Marcel FennelAutor