2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Foto: Angenendt
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IM VIDEO: Raus mit Applaus, Arminias Frauen mit 1:2 im Pokal

Arminias Frauen müssen im Achtelfinale die Segel streichen, 1:2 gegen Bundesligist Bayer Leverkusen. Alle Tore und Highlights bei FuPa TV.

Die vielleicht entscheidende Szene des DFB-Pokalspiels zwischen Arminia Bielefeld und Bayer Leverkusen ereignet sich schon in der dritten Minute: Der heimische Regionalligist fährt einen zauberhaften Konter über Giustina Ronzetti und Sarah Grünheid, die Maxi Birker lehrbuchmäßig vor dem gegnerischen Tor frei spielt. Doch Arminias Kapitänin versagen die Nerven – sie schießt die gut reagierende Torfrau an, die zur Ecke klärt. „Wenn sie den macht . . .“ wird Trainer Markus Wuckel nachher sagen. Und wir ergänzen: „. . . dann hätte Arminia vielleicht nicht mit 1:2 verloren.“

Denn die Bielefelderinnen boten eine starke Leistung und hielten auf Augenhöhe mit dem Bundesligisten mit. „Es war der von unseren Gastgebern sicherlich so erhoffte Pokalfight“, gab Leverkusens Trainerin Verena Hagedorn zu, dass ihre Mannschaft „eine umkämpfte Partie mit vielen Emotionen“ gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Gegner zulassen musste. „Wir konnten keine deutliche Überlegenheit herstellen“, fuhr Hagedorn fort. Das lag natürlich an der engagierten Spielweise der Armininnen, die nicht den geringsten Respekt vor Leverkusen zeigten und läuferisch wie kämpferisch nichts vermissen ließen. „Wir haben alles rausgehauen“, bescheinigte Coach Wuckel seinem Team, um dann aber anzufügen, „dass an einem solchen Tag halt alles passen muss, wenn du als Regionalligist gewinnen willst“. Und was einfach nicht passte, war die Chancenverwertung.

So hätte es zur Halbzeit gut und gerne 3:3 oder 4:4 stehen können – es war ein Duell mit offenem Visier, in dem zwei starke Torhüterinnen mit mehrere Glanzparaden mehr Treffer der gegnerischen Angreiferinnen verhinderten. Und wenn Vivien Brandt oder Laura Sieger dann doch einmal einen Ball passieren lassen mussten, retteten Latte oder Pfosten, wie bei zwei Aktionen der Leverkusenerinnen Gier (28.) und Uebach (30.). Oder eine Teamkollegin klärte auf der Linie, wie eine Leverkusenerin bei einem Kopfball von Friederike Schaaf (22.) oder Celine Preuß bei einer „Hundertprozentigen“ von Lena Uebach (72.).

Mitte der ersten Halbzeit drohten die Armininnen von Bayer 04 überrannt zu werden: „Da reichte es in der Defensive vom Tempo und vom Stellungsspiel her manchmal nicht“, räumte Markus Wuckel ein. Er stabilisierte deshalb trotz des 0:1-Rückstands – das Führungstor hatte Madeline Gier in der zwölften Minute besorgt – mit der Einwechslung von Laura Liedmeier die Abwehr. Eine Maßnahme, die Früchte trug, denn der DSC stand nun stabiler – und büßte offensiv trotzdem kaum etwas von seiner Gefährlichkeit ein. So verhinderte nur eine weitere Glanztat von Laura Sieger bei einem Klasse-Distanzschuss von Sarah Grünheid den 1:1-Ausgleich (40.), und auch einen Kopfball von Liedmeier fischte die beste Leverkusenerin stark aus dem Winkel (44.).

Nach der Pause ging es etwas ruhiger weiter, Leverkusens zweiter Treffer durch Elisabeth Mayr (60.) fiel aus dem berühmten Nichts. Doch auch der nun höhere Rückstand ließ die Armininnen nicht verzagen: Es ging weiter gut organisiert nach vorne, und bei einer einstudierten Freistoßvariante hätte Sarah Grünheid durchaus den Anschlusstreffer erzielen können (79.). Anschließend gingen ein Kopfball von Birker (81.) und ein trockener Schuss von Lisa Lösch (83.) knapp über das Tor. Das 1:2 durch Sarah Grünheid fiel zu spät, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff war Schluss.

„Von der Qualität des Spiel habe ich heute keinen Klassenunterschied gesehen“, erklärte Vivien Brandt, die nüchtern fest stellte, „dass wir uns wegen der fehlenden Effektivität vor dem Tor an die eigene Nase fassen müssen, dass heute nicht mehr heraus gekommen ist.“ Doch es gab auch positive Aspekte. „Natürlich ist man erst mal traurig, aber auf dieser Leistung können wir auch aufbauen und in der Liga weiter unseren Weg gehen“, meinte Giustina Ronzetti. Ganz klar: Diese Niederlage wird die Bielefelderinnen nicht umwerfen.

Aufrufe: 018.11.2018, 18:17 Uhr
FuPa / NWAutor