"Im Moment habe ich einen Lauf"

In den entscheidenden Situationen vor dem Tor einen kühlen Kopf zu bewahren, das ist eine Kunst für sich. Darffour gelingt dies zurzeit mit Bravour. Sein Rezept: Er ist mit Spaß bei der Sache; er will treffen – und er trifft. Darffour kann sich zudem auf seine Mitspieler voll und ganz verlassen: „Die Tore mache ich nicht alleine, und ohne meine Mannschaft wäre mir das nicht gelungen.“

Darffour ist schnell und mit einer brillanten Technik gesegnet. Die erste Eigenschaft wurde ihm in die Wiege gelegt – Vater Kelvin spielte seinerzeit mit dem SV Mörlenbach in der Oberliga Fußball –, die zweite hat er erlernt. Mit acht Jahren begann Darffour beim VfL in Birkenau, seinem Heimatort, mit dem Fußballspielen. Trainer Frank Müller weckte damals die Leidenschaft für den Sport. „Es hat einfach Spaß gemacht, mit dem Team an Turnieren teilzunehmen und gewinnen zu wollen“, sagt er.

Seine Motivation brachte Darffour mit 13 Jahren die Chance, an einem Probetraining des SV Waldhof Mannheim teilzunehmen. Er nutzte sie; der junge Birkenauer konnte überzeugen und war fortan im Trikot des SVW unterwegs. „Aber das war nicht ganz einfach“, erinnert sich Darffour an den Sprung von Birkenau nach Mannheim: „Das Niveau war höher und der Druck größer.“

Den Spaß am Sport hat Darffour dabei aber nicht verloren, ganz im Gegenteil. Der Konkurrenzkampf fachte das Feuer weiter an, und Darffour spielte nach einem zwischenzeitlichen Probetraining bei Eintracht Frankfurt schlussendlich mit der U 15 des SV Waldhof Mannheim erfolgreich um den Aufstieg in die Regionalliga. Mit Mannheims U19 schaffte er es bis in die Bundesliga, in der sich der SVW aber nur ein Jahr lang halten konnte. „Leider“, sagt der Birkenauer, der sich in seinem damaligen Team immer wohlfühlte, auch wenn er nicht ständig spielte. Schließlich sei die Bundesliga dann eben doch ein ganz anderes Kaliber. Getroffen hat Darffour aber auch in der höchsten Spielklasse, „aber da muss man sich die Tore hart erkämpfen“, blickt der Birkenauer zurück.

Für Darffour aber ging es weiter. Amir Imsirovic, ETW-Verantwortlicher für die Rekrutierung von Spielern, lotste das Talent im Jahr 2015 im Alter von 18 Jahren nach Wald-Michelbach. Darffour nahm das Angebot des Verbandsligisten gerne an, denn „in Mannheim ging es für mich nicht weiter wie erhofft; da hätte ich mit der zweiten Mannschaft tiefer gespielt als in Wald-Michelbach“, erinnert er sich. Bei der Eintracht habe er sich zudem vom ersten Tag an wohl gefühlt, „das familiäre Umfeld schätze ich“.

Schnell fasste der Nachwuchsspieler Fuß in der ersten Mannschaft, auch wenn er bislang eher im Schatten etablierter ETW-Offensivkräfte wie Marcel Brunner stand. Dies könnte sich bald ändern, denn Darffour bewegt sich mittlerweile auf Augenhöhe mit den erfahrenen Angreifern.

Gleichwohl plant der 20 Jahre alte Birkenauer nicht zu weit voraus. „Wir wollen jetzt erst einmal den Klassenerhalt schaffen“, sagt er: „Ich gucke da von Spiel zu Spiel. Im Moment habe ich einen Lauf, ich hoffe, dass es so weitergeht.“