»Das klingt nach Diktatur«

„Wir leben in einer Demokratie. Wenn der Verband uns aber so die Pistole auf die Brust setzt, dann erinnert mich das eher an eine Diktatur. Das ist ein grenzwertiges Verhalten“, findet Olaf Best, Spielausschussmitglied des heimischen Verbandsligisten Usinger TSG.

Zum Hintergrund: Schon seit der vergangenen Saison unterstützt der Sportartikelhersteller „11teamsports“ die drei Verbandsligen. Damals gab es 200 Euro pro Verein, sofern dieser das Logo des Unternehmens auf dem Trikot trug – allerdings auf freiwilliger Basis. Mitte dieses Jahres wurde der Vertrag vom HFV bis zum Ende der Saison 2019/20 verlängert. Jeder Verein erhält nun pro Spielzeit 500 Euro – muss dafür aber eben das Logo auf dem Trikot tragen und darf auf dem anderen Ärmel für keine Konkurrenzfirma werben.

„Bei uns ist das zum Glück kein Problem. Aber andere Vereine haben nun ganz schöne Schwierigkeiten“, erläutert Best. Sein Groll richtet sich dabei nicht gegen den Liga-Sponsor, sondern ausschließlich gegen die Art, wie der Verband mit den Vereinen umgeht. „Im Vertragswerk mit dem Sponsor haben wir den Passus gefunden, dass man das Geld nicht bekommt, wenn man das Logo nicht trägt. Von Bestrafungen steht da aber nichts.“ Offensichtlich habe sich der HFV mit der Drohung an die Vereine, die Spielberechtigung für die Verbandsliga zu verlieren, über die vertraglichen Prämissen hinweggesetzt und ohne Not für eine „Eskalationsstufe“ gesorgt.

Künftig muss übrigens nicht nur für das Unternehmen „11teamsports“ auf dem Trikot geworben werden, sondern die Verantwortlichen der Verbandsligisten müssen sich auch an einen neuen Namen ihrer Spielklasse gewöhnen. Die drei Ligen heißt künftig „11teamsports Verbandsliga“.