2024-06-14T14:12:32.331Z

Pokal
Bayer-Coach Nils Drube
Bayer-Coach Nils Drube

Im Breisgau ist für Bayer Endstation

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Die U19 von Bayer Leverkusen ist im DFB-Pokal-Halbfinale am SC Freiburg gescheitert. Trainer Drube kritisierte die Leistung seines Teams, dem in der entscheidenden Schlussphase der Wille fehlte und forderte eine Trotzreaktion.

Leverkusen. Abläufe sind für Nils Drube, den Trainer von Bayer Leverkusens U19, das wichtigste Element im Spiel seiner Mannschaft. Und wenn er davon spricht, dass die „Abläufe gehemmt” waren, dann verheißt das nichts Gutes für Bayer 04. Am Sonntagmittag bedeutete es ganz konkret: Die Leverkusener A-Jugend hat die große Chance verspielt, am DFB-Pokalfinale in Berlin teilzunehmen. Bayer 04 verlor das Halbfinale beim SC Freiburg mit 0:2 (0:2).

Dass sich Drube darüber sehr ärgerte, verriet seine Stimmlage weitaus mehr als nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen in der Bundesliga. Da hatte sich der Trainer noch schützend vor die Mannschaft gestellt und zumindest ihren Einsatzwillen gelobt. Am Sonntag sagte er: „Das war eine unnötige, knallharte Erfahrung.” Und, da waren sie wieder: „Die Abläufe hätten deutlich ausgeprägter sein müssen.”

Im Gegensatz beispielsweise zum A-Jugend-Bundesliga-Tabellenführer FC Schalke 04 — dessen Kader ist mit überdurchschnittlich talentierten Einzelkönnern besetzt, die zuletzt vereinzelt auch für die Profimannschaft aufliefen — ist die Leverkusener Elf vor allem im Kollektiv stark. „Diese Mannschaft kann nur eine gute Rolle spielen, wenn ein Rädchen ins andere greift”, sagt Drube.

Am Sonntag in Freiburg hakten zum Leidwesen des Trainers einige Rädchen, insbesondere während der spielentscheidenden Phase kurz vor Schluss. „Da haben wir uns zu wenig entgegengestemmt”, analysierte Drube. Freiburg nutzte das zu zwei Toren, die allerdings auch nur fielen, weil das Glück am Sonntag auf Seiten der Hausherren war: Das 1:0 durch Bergmann war eine Direktabnahme nach einem Diagonalball, das 2:0 des eingewechselten Rodas ein Fallrückzieher. Glücklich in der Entstehung, doch dennoch verdient, sagte Drube: „Freiburg hatte insbesondere inder zweiten Halbzeit den größeren Willen und war viel präsenter.”

Bayer 04 vergab seine Chancen zur Führung in der ersten Halbzeit: Einmal Timo Barendt, der den Ball in aussichtsreicher Position noch an einen Innenverteidiger verlor (3.), und einmal Marc Brasnic, der aus spitzem Winkel verzog (34.).

„Wir haben heute eine große Chance verpasst”, sagte Drube. Nun bleibt den Leverkusenern von anfänglich drei Wettbewerben nur noch die Meisterschaft. Was die dortige Zielsetzung angeht, da wurde Drube, der sich vordergründig selten um Titel schert, am Sonntag überraschend deutlich. „Wir haben noch sechs Spiele, und diese sechs Spiele müssen wir alle gewinnen. Dann sind wir Meister”, sagte er. „Ich erwarte von der Mannschaft eine Trotzreaktion.”

Am nächsten Wochenende lässt sich allerdings noch nicht messen, ob die U19 Drubes Forderung erfüllt. Da reisen die Leverkusener zum abgeschlagenen Schlusslicht VfL Theesen — ein Sieg dort ist nicht mehr als eine Pflichtaufgabe.

Aufrufe: 030.3.2014, 20:21 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor