2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Stets anspielbar: Jakob Manfred  Foto: Haralf Mini
Stets anspielbar: Jakob Manfred Foto: Haralf Mini

Im Bayerwald gehts härter zur Sache!

Bischofsmais Spielertrainer Manfred Jakob im FuPa-Interview

Als er verpflichtet wurde, stand der Abstieg in die Kreisklasse eigentlich fest. Jetzt mischt man um den Aufstieg mit!

FuPa: Servus Manfred, schön dass du dir Zeit nehmen konntest. Seit der neuen Saison bist du ja als Spielertrainer in Bischofsmais tätig. Wie und wann kam es denn zu dem Kontakt mit dem SVB?

Jakob: Der Kontakt kam nach Saisonende 09/10 mit Alfons Schropp zustande. Nach drei, vier Telefonaten haben wir uns zusammengesessen und nach ein paar Tagen Bedenkzeit gab ich mein OK.

FuPa: Als du zugesagt hast, war es eigentlich deine Aufgabe, die Mannschaft nach dem Abstieg in der Kreisklasse neu aufzustellen und die Mission Wiederaufstieg in Angriff zu nehmen. Was dann kam, ist wohl nahezu einzigartig in der Geschichte der Kreisliga Bayerwald. Wie froh bist du, jetzt doch im Kreisoberhaus trainieren zu können?

Jakob: Ja sicher wäre das meine Aufgabe gewesen, die Mannschaft so zu Trainieren, dass wir sofort wieder aufgestiegen wären, aber dann kam es ganz anders. Das ist natürlich sehr erfreulich, wenn man noch mal eine Chance bekommt und diese genutzt wurde. Natürlich bin ich froh, dass wir in der Kreisliga sind und ich die Mannschaft in dieser Spielklasse trainieren kann. Hier wird auch ein besser Fußball gespielt wird.

FuPa: Mit Alexander Rankl (Bernried) und Andereas Eder (Habischried), haben zwei Spieler den Kader verstärkt. Außerdem konntest du deinen langjährigen Weggefährten, Thomas Fehrer, überzeugen, dir nach Bischofsmais zu folgen. Wie wichtig waren die Verstärkungen? Sind sie bereits voll angekommen in Bischofsmais?

Jakob: Die Verstärkungen waren sehr wichtig. Mit Alex Rankl haben wir jetzt zwei hervorragende Tormänner. Andi Eder verstärkt die Aussenbahn.Thomas Fehrer spielt über Jahre schon einen sehr guten Libero und ist verantwortlich für die Abwehr. Natürlich wurde auch der Konkurenzkampf größer, das braucht man auch.

FuPa: Letztes Jahr eigentlich schon abgestiegen, da könnte man meinen, das Ziel für die neue Spielzeit könnte nur Klassenerhalt lauten. Du hast jedoch Platz 1 bis 5 angegeben! Was macht dich so sicher, dieses Ziel mit deiner Mannschaft auch erreichen zu können?

Jakob: Ich selber habe nicht Platz 1 - 5 angegeben! Das war irgendwie ein Irrtum...Erst mal wollen wir die Punkte sammeln, damit wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und dann mal schauen, was sich noch ergibt. Aber naja, wenns so sein soll, dann schauen wir mal das wir Platz 1 - 5 erreichen :)

FuPa: Nach der überraschenden Niederlage zuletzt daheim gegen Aufsteiger Ringelai, steht ihr derzeit auf einem guten fünften Platz, nur drei Punkte hinter dem Spitzenreiter. Das Torverhältnis ist mit 19:13, relativ ausgeglichen. Ist man da als Coach zufrieden?

Jakob: Nein, bin ich nicht! Vor allem, weil wir schon zwei Spiele zuhause - gegen Dreisessel und Ringelai - verloren haben und jedes mal war die Leistung eine Katastrophe! Jetzt wird es Zeit das wir auch zuhause mal einige gute Leistungen bringen.

FuPa: Auf eurer Homepage ist zu lesen, dass ihr noch weiter vorne stehen könntet, würdet ihr nicht zuviele gute Chancen liegen lassen. Gerade im letzten Spiel gegen Ringelai, wäre bei einer besseren Verwertung der Vorlagen, mehr drin gewesen. Siehst du hier die Hauptbaustelle oder hakt man das als „ein Tag an dem einfach nichts rein will“ ab?

Jakob: Ja das stimmt, wir haben jedes Spiel vier, fünf hunderprozentige Torchancen, die nicht genutzt werden. Das ist auch unser Haubtproblem. Gegen Ringelai müssten wir schon 3 zu 0 führen! Und dann kam es so, dass Ringelai 1 zu 0 durch einen Sonntagsschuß in Führung ging und das Spiel war auf denn Kopf gestellt. Der Endstand war mit 0:3 dann verdient.

FuPa: Mit 6 Treffern in 8 Spielen ist deine persönliche Torbilanz ja überragend! Im Spielsystem deiner Mannschaft hast du relativ viele Freiheiten und wechselst durchaus des Öfteren die Position. Ist es gerade das, was dich für die gegnerischen Abwehrreihen unberechenbar macht?

Jakob: Mit den Toren könnte es schon besser sein. So drei oder vier mehr.... Nein, das hat mit den Positionswechsel nichts zu tun. Ich spiele ja eh die meiste Zeit die gleiche Position. Das man Tore schießt, dazu braucht man ja auch die Mitspieler, von denen ich die Bälle bekomme. Das passt in unserer Mannschaft sehr gut.

FuPa: Die nächsten Wochen versprechen höchste Spannung in der Kreisliga Bayerwald. Auch bei euch kommen nun wohl die „Wochen der Wahrheit“. Das nächste Spiel gegen angeschlagene Lusenkicker in Schönbrunn, dürfte dabei noch die leichteste Aufgabe werden. Danach warten Zenting, Perlesreut, Hutthurm, Frauenau, Wildenranna, Teisnach! Wo steht der SVB nach diesen Spielen?

Jakob: Nein, das Spiel gegen Schönbrunn ist genau so schwer wie Zenting, Hutthurm oder die anderen Gegner! Jedes Spiel muss man ernst nehmen und muss erst einmal gespielt werden. Naja ich hoffe, dass wir nach diesen Spielen zwischen Platz 1 - 5 liegen. Das wäre dann eine sehr gute Ausgangsposition, um mit den Abstieg nichts mehr zu tun haben. Danach können wir mal schauen, wie weit dass es noch nach vorne geht.

FuPa: Ernsthafte Prognosen über den Saisonausgang lassen sich zwar noch nicht abgeben, doch erste Trends sind doch schon zu erkennen. Auf alle Fälle dürfte es ziemlich eng werden. Denkst du es kann sich eine Spitzengruppe bilden und etwas absetzen bis zum Winter? Welche Mannschaften siehst du vorne?

Jakob: Ich glaube mal, dass die Klasse so ausgeglichen ist, das man da noch nichts sagen kann, aber Zenting und Hutthurm schätze ich ganz vorne ein.

FuPa: Als Trainer einer Kreisliga Mannschaft, muss man bestimmt auch des Öfteren mit widrigen Umständen kämpfen? Probleme wie Schichtarbeit, Spieler auf Montage oder Wochenenddienst – das kennen alle Vereine. Wie steht es da um den SVB? Wie oft kannst du mit annähernd allen Spielern trainieren und reicht das Pensum, um über die ganze Spielzeit hinweg voll Konkurrenzfähig zu sein?

Jakob: Nein, da gibt es bei uns überhaupt keine Probleme! Es sind im Durchschnitt immer 18 bis 20 Spieler im Training. Ich sage mal, das Pensum reicht, um bis zum Saisonende konkurrenzfähig zu sein.

FuPa: Da du ja vor deinem Engagement in Bischofsmais einige Jahre als Trainer in Neßlbach, in der Bezirksliga West tätig warst, interessiert mich zum Schluss deine Meinung: wie groß ist der Unterschied zwischen Kreisliga und Bezirksliga? Und denkst du, es gibt Unterschiede in den einzelnen Bezirken bzw. Kreisen?

Jakob: Es ist schon ein großer Sprung zwischen Kreisliga und Bezirksliga.

Zwischen den Kreisen sehe ich sehr große Unterschiede! In den Straubinger Kreisen ist der technische Fußball besser, aber dafür wird in der Bayerwald-Gruppe mehr kämpferisch, läuferisch und körperbetonter gespielt.

FuPa: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg für den weiteren Saisonverlauf!

Jakob: Hab ich gern gemacht. Vielen Dank.


Aufrufe: 09.9.2010, 16:11 Uhr
Robert GrantnerAutor