2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Sein Name steht für jede Menge Tore: Noah Wrusch
Sein Name steht für jede Menge Tore: Noah Wrusch – Foto: Verein

„Ich werde definitiv wechseln“

Der Torjäger des A-Ligisten SG Maring will nächste Saison höher spielen und hat zwei konkrete Anfragen.

Noah Wrusch weiß, was er will und geht auf dem Platz voran: In 15 Partien der laufenden Saison in der A-Liga Mosel erzielte der 22-Jährige schjon 20 Tore für die SG Moseltal Maring. Wrusch ist Maringer. Im Interview äußert er sich dazu, wie er die Chancen auf einen Bezirksligaaufstieg seiner Mannschaft und seine eigene Entwicklung sieht und was er in naher Zukunft vorhat.

Sie haben mit ihren 20 Toren ihre Mannschaft in die Spitzengruppe geschossen. So stellt man sich einen Goalgetter vor ...

WRUSCH Ich bin schon ein Torjäger, doch ich verteile auch mal gerne die Bälle im Mittelfeld. Derzeit muss ich mir fast alles selbst erarbeiten, weil bei uns etliche Stürmer verletzt waren oder noch sind, wie Pascal Heil oder mein Bruder Leon. Zu meinen Stärken zählt natürlich auch der Abschluss, doch weil ich auch ballsicher bin, kann ich die Bälle festmachen, sie verteilen und so das Spiel schnell machen.

Beschreiben Sie uns Ihre bisherige Laufbahn!

WRUSCH Mein Heimatverein ist der SV Maring, bei dem ich zu Bambini-Zeiten sogar mal im Tor gespielt habe. Ab der E-Jugend bin ich dann ins Feld gewechselt. In der B-Jugend ging ich nach Schweich und habe dort Rheinlandliga gespielt. Dort sammelte ich über vier Jahre hinweg lang Erfahrung im Jugendbereich, die mir jetzt sehr zugute kommt. Im ersten Seniorenjahr ging ich wieder nach Maring zurück und bin hier in meiner vierten Saison. Das Klima hier ist hervorragend, und wir haben eine eingeschworene Gemeinschaft.

Es gibt in Maring einige Fußballer mit dem Nachnamen Wrusch. Können Sie uns aufklären, wer wie mit ihnen verwandt ist?

WRUSCH Ja, da muss man sich anstrengen, um den Überblick zu haben (lacht). Leon ist mein Bruder, der erst Stürmer war, dann als Linksverteidiger spielte und aktuell wieder ganz vorne agiert. Niklas ist mein Cousin und der Bruder von Maurice, der in der Winterpause von Morbach zur Trierer Eintracht gewechselt ist. Guido, der früher bei der SG Liesertal auch in der Bezirksliga spielte, ist ein Onkel von mir.

Trotz Ihrer jungen Jahre haben Sie schon jede Menge erlebt ...

WRUSCH In meinem ersten Seniorenjahr in der B-Klasse war ich mit 48 Toren in 26 Spielen gleich Torschützenkönig. Wir stiegen in die A-Liga auf. Das Kuriose ist, dass ich in jener Saison 2018/19 gar kein nomineller Stürmer, sondern auf der Zehn als Ballverteiler unterwegs war, mich aber auch öfters in die Spitze fallen ließ. In unserer ersten A-Ligasaison war ich bis zum Abbruch mit 14 Toren in 16 Spielen auch recht erfolgreich – wie das gesamte Team.

Ihre Mannschaft steht in der Kreisliga A auf Platz vier. Was ist noch möglich, und welche Ziele haben Sie persönlich?

WRUSCH Mit 31 Punkten und jetzt acht Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Hetzerath sind die Chancen eher gering, Meister zu werden, aber immer noch da. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und schauen dann, was passiert. Wir wollen jedenfalls unser Bestes geben. Falls wir das Pokal-Viertelfinalspiel beim SV Wittlich gewinnen (Mittwoch, 6. April, 20 Uhr, d. Red.), wären wir als einziger A-Ligist im Halbfinale und sicherlich auch Favorit für den Pokalgewinn. Persönlich habe ich mir 35 Tore zum Ziel gesetzt und möchte damit A-Liga-Torschützenkönig werden.

Wie sieht es vor dem Auswärtsspiel in Zell personell aus?

WRUSCH Mein Cousin Niklas und Julian Kerpen sind noch verletzt, dafür sind Pascal Heil und mein Bruder Leon wieder zurück. Ich selbst wurde vorige Woche positiv auf Corona getestet, hatte Kopfschmerzen und Schnupfen, bin aber für den Sonntag wieder topfit.

Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf in Ihrem Spiel?

WRUSCH Arbeiten muss ich definitiv noch an meinem linken Fuß, sollte noch einen Tick schneller werden und auch robuster in den Zweikämpfen.

Wo sehen Sie Ihre Zukunft?

WRUSCH Am Saisonende werde ich definitiv wechseln, selbst im Falle eines Aufstiegs. Mir liegen Angebote von Rot-Weiß Wittlich und der FV Hunsrückhöhe Morbach vor. In Morbach habe ich bereits Probetrainings absolviert, in Kürze werde ich auch in Wittlich vorspielen. Beides sind sehr reizvolle Aufgaben, doch entschieden habe ich mich noch nicht. Ich möchte jetzt mit 22 den nächsten Schritt gehen und unbedingt Rheinlandliga spielen. Mein Cousin hat es vorgemacht, höherklassig zu spielen.

Wie passen Ihre sportlichen Ambitionen zu Ihrer beruflichen Entwicklung?

WRUSCH Ich habe vor kurzem mein zweijähriges Weinbaustudium abgeschlossen und bin im Betrieb meines Vaters angestellt. Das sollte machbar sein.

Aufrufe: 025.3.2022, 02:03 Uhr
Lutz SchinköthAutor