2024-05-22T11:15:19.621Z

Interview der Woche
Nicht nur im Tor eine Bank: Marc-Phlipp Alles traf am Wochenende doppelt.
Nicht nur im Tor eine Bank: Marc-Phlipp Alles traf am Wochenende doppelt. – Foto: Foto: Ig0rZh – stock.adobe/Schultheiß

"Ich stelle mich gerne als Allzweckwaffe zur Verfügung"

Nachspielzeit mit Marc-Philipp Alles +++ Der Torwart des FC Brücken über seine zwei Tore vom Wochenende und seine Nebentätigkeit als Torwarttrainer

Nahe. In unserer Interview-Rubrik "Nachspielzeit" befragen wir wöchentlich in lockerem Rahmen interessante Spieler, Trainer oder Persönlichkeiten der Region über ihren Verein und ihre persönlichen Ziele. Heute zu Gast: Marc-Philipp Alles vom FC Brücken. Normalerweise steht der 31-Jährige Hüne beim Bezirksligisten im Tor, am Sonntag wurde er allerdings als Stürmer eingewechselt und bescherte seiner Mannschaft mit zwei Toren in der Schlussphase den Sieg. Mit uns spricht Marc-Philipp über die Umstände seines Positionswechsels und seine Tätigkeit als Torwarttrainer bei Landesligist Baumholder.

FuPa: Normalerweise bist du in der Bezirksliga Nahe als Torwart bekannt. Am Wochenende wurdest du 20 Minuten vor dem Ende aber plötzlich als Stürmer eingewechselt und bist mit zwei späten Toren zum Matchwinner avanciert. Wie kam es zu dieser kuriosen Situation?

Marc-Philipp Alles: Für mich war der Einsatz im Feld nicht völlig ungewohnt. Ich habe bis 2012 ausschließlich im Feld gespielt, danach bin ich dauerhaft auf meine eigentliche Lieblingsposition ins Tor gewechselt. Aufgrund von personellen Problemen wurde ich diese Saison dann aber einige Male im Feld gebraucht. Zunächst habe ich oft als Innenverteidiger ausgeholfen, am Samstag wurde ich dann als Stürmer eingewechselt. Dass mir dann zwei so wichtige Tore gelingen, ist natürlich überragend.


Der November war für euch ein Monat zum Vergessen. Ihr habt alle vier Spiele verloren und seid dadurch in den Abstiegskampf hineingerutscht. Dieser Sieg im letzten Spiel vor der Winterpause war eminent wichtig, oder?

Wir hatten wirklich einige schwere Wochen hinter uns. Vor dem Spiel gegen Merxheim haben wir deswegen eine Teamsitzung abgehalten, in der wir uns nochmal intensiv auf die kommende Partie eingeschworen haben. Keiner wollte mit einer Niederlage in die Winterpause gehen. Dass wir dann tatsächlich die drei Punkte geholt haben, tut nicht nur uns, sondern dem kompletten Verein gut.

Ihr geht nun mit 20 Punkten auf dem zwölften Platz in die Pause. Seid ihr mit eurer Ausbeute zufrieden, oder hattet ihr euch vor der Saison mehr erhofft?

Nach dem dritten Platz in der vergangenen Saison wollten wir eigentlich wieder oben mitspielen. Leider mussten wir schnell erkennen, dass es dafür diese Saison wohl nicht reichen wird.


Hast du eine Erklärung, warum es nicht ganz so gut wie in der vorherigen Spielzeit läuft?

Zum einen hatten wir wie schon angesprochen mit vielen personellen Problemen zu kämpfen. Zu Beginn der Saison fielen viele Abwehrspieler verletzungsbedingt aus, dann hatten wir im Offensivbereich ein größeres Lazarett zu beklagen, weswegen ich am Samstag auch als Stürmer eingewechselt wurde. Vieleicht kam bei einigen Spielern auch der Gedanke auf, dass es nach der starken letzten Saison auch diese Saison schon irgendwie laufen wird. Mit so einer Mentalität kommt man in der Bezirksliga aber nicht weit.


Neben deiner aktiven Karriere beim FC Brücken bist du auch als Torwarttrainer beim VfR Baumholder tätig. Wie kamst du zu dazu und wie setzt du die Prioritäten zwischen den beiden Rollen?

Der Kontakt zu Baumholder kam über Julian Staudt zustande, der beim VfR in der Landesliga im Tor steht. Ich wollte mich schon länger mal als Torwarttrainer ausprobieren und auch den entsprechenden Trainerschein machen. Als dann das Angebot vom VfR kam, musste ich nicht lange überlegen. Ich fokussiere mich insgesamt weiter vor allem auf den FC Brücken, versuche aber natürlich auch so viel wie möglich in Baumholder involviert zu sein. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang auch bei VfR-Trainer Sascha Schnell bedanken, der mir viele Freiräume gewährt, sodass ich genügend Zeit für meine aktive Spielerkarriere habe.


Im Februar geht es für dich in der Bezirksliga weiter. Wirst du wieder ausschließlich im Tor spielen, oder hast du nach deinem Doppelpack am Samstag Blut geleckt?

Im neuen Jahr haben wir hoffentlich wieder den Großteil unseres Kaders zusammen. Wir wollen möglichst viele Punkte holen und diese verkorkste Saison ordentlich zu Ende spielen. Man wird mich wohl wieder im Tor sehen, aber wenn es die Situation erfordert, stelle ich mich gerne als Allzweckwaffe zur Verfügung.

Aufrufe: 010.12.2019, 12:15 Uhr
Niklas AllmrodtAutor