2024-05-02T16:12:49.858Z

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Sowohl der TuS Hackenheim (in blauen Trikots mit Noah Heim) als auch die SG Weinsheim bleiben in der Bezirksliga.
Sowohl der TuS Hackenheim (in blauen Trikots mit Noah Heim) als auch die SG Weinsheim bleiben in der Bezirksliga. – Foto: Mario Luge

Erleichterung und ein dickes „Aber“

Fußballvereine im SWFV folgen bei ihrer Abstimmung dem Vorschlag des Verbandes +++ Keine Absteiger, bis zu zwei Aufsteiger +++ Kickers verzichten

Region Was für ein Mittwochmorgen: erst Aufstiegsfeier, dann Urlaub. So kündigte die Bundesregierung eine Aufhebung der europaweiten Reisewarnung an. Anschließend teilte der Südwestdeutsche Fußballverband das Abstimmungsergebnis der Vereinsumfrage zum Saisonabschluss mit. 1037 Klubs waren aufgerufen, 85 Prozent der gemeldeten Mannschaften machten mit, 80 Prozent votierten bis Dienstagabend für den Vorschlag des Verbandes. Und der heißt: Die Aufsteiger bis in die Verbandsliga stehen nun endgültig fest. Das Spekulieren hat ein Ende.

Der Beschluss, der nun final ist, besagt, dass alle Ersten sowie, falls es eine Relegation gegeben hätte, auch die Zweitplatzierten aufsteigen dürfen. Gerechnet wird nach Quotientenregel. Absteiger gibt es in dieser abgebrochenen Runde nicht.

Den Aufstieg des Verbandsliga-Topduos Alemannia Waldalgesheim und FC Speyer muss der für die Oberliga zuständige Südwest-Regionalverband noch in einer eigenen Umfrage bestätigen – das dürfte allerdings reine Formsache sein. Das Ergebnis wird Anfang nächster Woche bekannt gegeben.

„Vor einem Jahr hätte das überhaupt nicht gepasst“

Somit können auch zahlreiche Vereine der Nahe-Region einen weiteren Haken an ihre sportliche Planung machen. Vor allem die SG Hüffelsheim/Niederhausen als ranghöchster Aufsteiger im Kreis. Die Planungen gehen jetzt Richtung Landesliga West, „auch wenn wir die Bezirksliga ebenfalls angenommen hätten“, wie Timo Gräff von der Sportlichen Leitung betont. „Ich sehe unsere Mannschaft aber doch eher in der Landesliga.“ Wie schnell sich die Zeiten ändern. „Vor einem Jahr hätte uns eine solche Entscheidung überhaupt nicht gepasst, da mussten wir für den Re-Start runter.“ Jetzt war das Momentum aufseiten der SGH. „Es ist sehr schwer, aus der Bezirksliga rauszukommen. Daher sind wir sehr glücklich über einen – wie ich finde – verdienten Aufstieg und werden es entsprechend feiern, sobald es Corona zulässt.“

Doppelten Grund zum Jubeln hat Tim Hulsey: „Zunächst freue ich mich, dass wir mit Karbach die Klasse gehalten haben“, sagt der aktuelle Spieler des Oberligisten aus dem Hunsrück, der nächste Runde Spielertrainer beim TuS Hackenheim wird. „Der Verein hat auch für Abbruch gestimmt, um zeitig Planungssicherheit zu haben.“, sagt der 31-Jährige. Man hätte am Felseneck im Zweifel auch einen Abstieg in Kauf genommen. „Schließlich hatte ich auch zu einem Zeitpunkt unterschrieben, als die Zeichen noch auf A-Klasse standen. Jetzt freue ich mich umso mehr für meine neue Mannschaft.“

Wie die SG Weinsheim, die ebenfalls kurz vor dem Abstieg gestanden hatte, nun bleiben beide Schlusslichter doch in der Bezirksliga nahe.

Von der B-Klasse in die Bezirksliga Nahe durchmarschiert ist derweil die SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim, die gemeinsam mit Meister VfL Simmertal jetzt auch kreisübergreifend auf Torejagd gehen wird. Der neue SG-Trainer, Tino Häuser, weiß um die Schwere der Aufgabe. Dennoch freut sich der Nachfolger des nach Langenlonsheim wechselnden Ferdi Oezcan auf die neue Liga: „Aber es ist eben schon eine große Herausforderung – vor allem, da uns ohne Ferdi und Luca Wolf 50 Tore fehlen.“

Jubel auch auf der anderen Seite des Tableaus: Dort bleibt die SG Nordpfalz auch mit nur drei Zählern aus 19 Spielen in der A-Klasse Bad Kreuznach.

Viel leichter wird das Gerangel im Keller in der kommenden Runde indes nicht. Da die Klassen möglichst schnell wieder auf ihre reguläre Größe von 16 Mannschaften zurückgestutzt werden sollen, droht ein verschärfter Abstiegskampf. So groß die Erleichterung über den finalen Entschluss auch sein mag, es folgt noch das große „Aber“.

Und auch das gibt es: Die Kickers verzichten – wie auch schon der Bad Kreuznacher Nachbar SG Eintracht II in der Bezirksliga Nahe – auf einen Aufstieg in die B Klasse. „Es wäre das zweite Mal, dass wir durch ein Glückslos aufsteigen. Wir wollen es durch sportlicher Leistung nächstes Jahr erreichen“, sagt Kickers-Sprecher Jean Pierre Reymann. So bleibt es aus den C-Klassen bei zwei Aufsteigern, den Meistern TSV Bockenau und SG Fürfeld/Neu-Bamberg/ Wöllstein II.

Aufrufe: 05.6.2020, 08:00 Uhr
Mario Luge und Torben SchröderAutor