2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht

Ich liebe meine Jungs!

1. FC Hardtberg IV - SV Rot-Weiß Queckenberg 2:1

Verlinkte Inhalte

Mit diesen Worten stellte sich Abeling trotz der vermeidbaren 2:1 Niederlage beim 1. FC Hardtberg IV demonstrativ vor seine Mannschaft und bewies damit Charakter, Führungsqualitäten und das feine Gespür für die richtigen Worte zur richtigen Zeit, in bester Pep Guardiola Manier nach dessen desolatem CL-Viertelfinal-Hinspiel in Porto.

1. FC Hardtberg 1920 IV - SV Rot-Weiß Queckenberg 2:1

Natürlich blieb der RWQ in den ersten 45 Minuten vieles, um nicht zu sagen alles, schuldig. Zu peinlich gestaltete sich das Aufbauspiel. Teilweise verfiel man in längst überwunden geglaubte hässliche Strickmuster aus der Hinrunde, steigerte sich in unnütze (allerdings oftmals berechtigte) Schiedsrichterschelte sowie gegenseitige Beleidigungen und Vorwürfe. Zusätzlich prägten viel zu sehr Hektik, Angst und mangelnde Konzentration das Auftreten aller Queckies in jenem Sonntagsauswärtsspiel. Dabei kochte der vor diesem Spieltag auf Platz 6 rangierende Gegner allenfalls mit lauwarmem Wasser; profitierte allerdings von einem traumhaft verwandelten Freistoß (14.) und erhöhte, als sich die rot-weißen bereits in der Pause wähnten, auf 2:0 (44.). Zwar konnte auch der Gastgeber nur ansatzweise überzeugen, doch aufgrund der beinahe 100-prozentigen Fehlpassquote der Voreifeler ging der Rückstand vollkommen in Ordnung.

Die zu erwartende Kabinenpredigt fiel zunächst aus... Doch in dieser Zeit überlegte sich Abeling seine Worte punktgenau, traf damit allerdings mitten ins Herz eines jeden seiner Kicker und entflammten dort ein Feuer, welches in einem Wirbelsturm gipfeln sollte. Zudem bewies der Coach mit den Einwechslungen von Klimaszewski und vor allem Heiliger ein ganz goldenes Händchen. Denn nun lief zum einen das Bällchen hervorragend in den eigenen Reihen. Kombinationsfußball und Doppelpassspiel lösten den unkoordinierten Angsthasenfußball der ersten Hälfte ab. Es wurde füreinander gekämpft und geackert, kein Ball wurde verlorengegeben. Statt Kritik am eigenen Mann wurde nun der Fehler des Kameraden mit aller Entschlossenheit ausgebügelt. Mit dieser positiven Aggressivität konnten die Einheimischen überhaupt nichts anfangen und wurden zunehmend zum Spielball der Madbachelf. Spätestens als Mundorf nach Heiliger-Eckball mit seinem ersten Rückrundentreffer den Anschluss herstellte, glühte die Asche am Wesselheideweg feuerrot-weiß (50.). Verwundert rieb sich der RWQ-Anhang die Augen ob der Leistungssteigerung um 100 Prozent. Unaufhörlich walzte sich die Angriffsmaschine dem FC-Gehäuse entgegen. Nur einmal wurde noch der Atem angehalten, als der mitunter völlig überforderte „schwarze Mann“ die Abseitsregel äußerst vorteilhaft zu Gunsten des RWQ auslegte. Doch revanchierte er sich in der 75. Minute mit einer ähnlich zweifelhaften Entscheidung gegen die Gäste. Dabei erkannte er den schönsten Treffer dieser Begegnung ab: in ein etwas verzogenes Mundorf-Geschoss vom linken Strafraumeck schmiss sich „Opa“ Kurek und schädelte unnachahmlich den hoch verdienten Ausgleich ein. Doch leider war der Fußballgott in jener Sekunde auf beiden Augen blind. Doch nach dem Motto „jetzt erst recht“ wurden noch giftigere rot-weiße Attacken geritten. Klemm, Nehring und der starke Rücker eroberten zumeist an der Mittellinie die Kugel und gönnten ihrer Sturmabteilung keine Verschnaufpause. Nur die Belohnung für all die Mühen, all den Schweiß und Kampfgeist sollte nicht mehr gelingen. So trauerte der RWQ einer völlig indiskutablen ersten Halbzeit nach und konnte trotz großer Leidenschaft und nimmermüden Anrennens nicht den verdienten Lohn ernten.

Nach dem Abpfiff wusste zwar ein jeder, dass Abeling seine Kerle verdammt gern hat, doch besonders angesprochen sollte sich Winkel fühlen. Der Mann, der ab der 70. Minute unter extremen Schmerzen spielte, empfand all das Stechen und Zerren in seinem Körper jedoch als Fußballdroge und steigerte sich in einen wahren Zerstörungsrausch. Mit harten Tacklings und Mitteln die bis an die Grenze des Erlaubten reichten, zermürbte er den pfeilschnellen Spielmacher der Gastgeber, der spätestens nach 60 Minuten keinen Bock mehr hatte auf Zweikämpfe und Laufduelle mit dem Queckenberger Eigengewächs. Bleibt zu hoffen, dass Winkel seine Wunden recht schnell auskurieren kann, denn am 10.05. will Abeling zum Heimspiel gegen Lessenich auch wieder auf seine Defensivkünste zählen.

Schiedsrichter: Bernhard Schmuck (RW Röttgen) - Zuschauer: k.A.
Tore: 2:1 Jean-Michel Mundorf (50.)

Aufrufe: 05.5.2015, 10:30 Uhr
Daniel Kunze, SV Rot-Weiß QueckenbergAutor