Nach vier Niederlagen in Folge konnten die Fußballerinnen des HSV Langenfeld am Sonntag immerhin wieder ein 1:1 (0:0)-Unentschieden in der Niederrheinliga gegen die Reserve von Borussia Bocholt erzielen. Für den umjubelten Ausgleichstreffer sorgte Debütantin Nadine Thal erst kurz vor Schluss. Durch den Punktgewinn verlassen die Hucklenbrucherinnen die Abstiegsplätze.
Im ersten Durchgang bekamen die rund 30 Zuschauer nicht viel zu sehen. Beide Teams waren sehr vorsichtig, agierten aus einer kompakten Defensive heraus und ließen wenig zu. Die Langenfelderinnen sorgten lediglich durch Fernschüsse für ein bisschen Gefahr. „In der ersten Hälfte plätscherte das Spiel so dahin, weswegen wir den Druck nach dem Seitenwechsel erhöhen wollten“, sagte Trainer Carsten Kerkhoff.
Das gelang seiner Mannschaft, die in der Folge das Kommando übernahm, auch. Dennoch gerieten die Hucklenbrucherinnen praktisch aus dem Nichts in Rückstand. Ein Handspiel an der Mittellinie führte zu einem Freistoß, den die Gäste direkt in den Strafraum schlugen. Die HSV-Defensive konnte den Ball nur in den Rückraum klären, wo Anna Hoyer lauerte. Die 26-Jährige ließ sich die Möglichkeit nicht nehmen und traf kurios per Bogenlampe zur Führung (51.).
Im Anschluss lief die Kerkhoff-Elf unermüdlich an, ließ allerdings abermals die letzte Konsequenz vermissen. „Wir waren im letzten Drittel zu hektisch und zu ungenau. Daran müssen wir weiter feilen“, bemängelte der Übungsleiter, der in der Schlussphase auf eine Dreierkette umstellte, noch einmal alles riskierte und schließlich auch belohnt wurde. Eine Flanke landete auf der linken Seite bei Nadine Thal, die ihre Gegenspielerin aussteigen ließ und den Ball überlegt zum Ausgleich in das lange Eck schlenzte (89.).
Damit traf die etatmäßige Linksverteidigerin gleich bei ihrem Debüt für den HSV. Die 34-Jährige, die in der Vergangenheit bereits in der Frauen-Bundesliga für den FFC Brauweiler Pulheim auflief, ließ ihr Potenzial in ihrem ersten Kurzeinsatz mehrfach aufblitzen. „Nadine hat sich nach einer sehr langen und leidvollen Verletzungszeit in den letzten Jahre mit diesem Tor selbst belohnt“, freute sich Kerkhoff, der mit der Einwechslung ein goldenes Händchen bewiesen hatte.
In der Nachspielzeit warfen die Langenfelderinnen noch einmal alles nach vorne, verpassten es jedoch bei mehreren Standards, ernsthaft gefährlich zu werden. So blieb es beim Unentschieden. „Man hat gemerkt, dass die Mädels noch unbedingt die drei Punkte wollten“, sagte Kerkhoff, der mit dem Ergebnis, auf dem man aufbauen könne, trotzdem sehr zufrieden war. Ein Extra-Lob hatte der 51-Jährige noch für seine beiden Innenverteidigerinnen Hanneke Schnatenberg und Sarah Linker parat, die über 90 Minuten lang kaum Möglichkeiten zuließen. „Beide haben unser Spiel stabilisiert und das wirklich top gemacht“, berichtete der Fußballlehrer. Allgemein sei er mit der defensiven Entwicklung seiner Mannschaft sehr zufrieden.
HSV: Herbertz, Linker, Pankau, Herhalt, Mager, Keppner, Hantke, Wahl, Hutter (63. Thal), Raucamp, Schnatenberg (78. Northcote)
Durch den späten Punktgewinn gegen Bocholt klettern die HSV-Damen auf den zwölften Platz der Tabelle und verlassen somit die Abstiegszone in der Niederrheinliga.
Weiter geht es dann am Sonntag, wenn die Partie bei Viktoria Winnekendonk ansteht (Anstoß 13 Uhr). Die Kevelaerer gewannen ihre letzte Partie bei der SpVgg Steele mit 2:0 und stehen mit zwölf Punkten aus sieben Partien auf dem neunten Rang. „Wir erwarten auch dort wieder ein ausgeglichenes Spiel, das wir natürlich gewinnen wollen“, sagt HSV-Trainer Carsten Kerkhoff.