Holger Gißke nicht mehr Coach in Hemau

Der 51-jährige Gißke hatte erst zu Saisonbeginn den Trainerjob beim TV Hemau übernommen. Bereits im Februar hatte er den Verantwortlichen mitgeteilt, dass er zur neuen Saison nicht mehr zur Verfügung stehe würde. „Hemau-spezifische“ oder sportliche Gründe hätte das allerdings nicht, wie Gißke betont: „Für mich haben einfach andere Sachen Priorität.“ Aufgrund der unübersichtlichen Lage, ob und wann die Saison weitergeht, sowie der langen Pause wegen Corona entschloss man sich, die Trennung nicht erst, wie vereinbart, zum Saisonende durchzuführen, sondern schon zum jetzigen Zeitpunkt. „Es wurde im gegenseitigen Einvernehmen vereinbart, dass sie den Trainerwechsel sofort vollziehen. Auch, wenn der Verein und ich beide die Zusammenarbeit bis zum Saisonende fortgeführt hätten“, so Gißke. Die Trennung sei absolut einvernehmlich und positiv vonstatten gegangen. „Es ist, denke ich, besser, wenn die Neuen sofort übernehmen und das machen.“

Die „Neuen“ stehen schon etwas länger fest. Dank Gißkes frühzeitiger Verkündung seines Abschieds hatte der Klub schließlich genügend Zeit, einen Trainernachfolger zu finden. Letztendlich sind es gleich drei geworden. Dabei setzt der TV auf eine interne Lösung: Kapitän Michael Meier (27), der in der Vergangenheit bereits für die „Zweite“ verantwortliche Jakob Bauer (29) sowie Fabian Seitz (28) übernehmen ab sofort die Verantwortung. Das Trio bildet ein gleichberechtigtes Trainergespann. Die drei sollen die Mannschaft zum Klassenerhalt führen. Dieser ist für die ausstehenden acht Ligaspiele in der Kreisliga 2 die klare Zielsetzung. Im Moment stehen die Hemauer vier Punkte vor der Abstiegszone.

Hemaus scheidender Übungsleiter legt jetzt erst einmal eine Pause vom Trainergeschäft ein. Der heutige Amateurfußball sei nicht mehr seine Welt. „Die Zeiten haben sich geändert, das musste auch ich einsehen“, sagt Holger Gißke. Er führt aus: „Die Burschen haben vielfältige Interessen, es gehen andere Sachen vor als der Fußball. Wenn was nicht passt, wird gewechselt. Aber nicht wie früher in eine höhere Liga, sondern innerhalb der Liga. Das ist insgesamt gesehen nicht mehr meine Sache.“ Und so hatte Gißke frühzeitig beschlossen, zur neuen Saison - beziehungsweise jetzt eben für den Re-Start - keine neue Aufgabe anzugehen. Abschließend stellt Gißke fest: „Ich denke, wir haben alle gesehen, dass es, sowohl was die Gesundheit als auch die Berufswelt angeht, wichtigere Sachen auf der Welt gibt als Fußball in der Kreisliga.“