2024-04-30T13:48:59.170Z

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– Foto: Michael Schneiders
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„Hochmut kommt vor dem Fall“

Leserbrief: Zum Artikel „Komplizierte Suche nach neuen Spielern“ schreibt Norbert Jaschke aus Aachen:

Wieder hat ein Verein aus den gravierenden Fehlern, die andere Vereine in den vergangenen Jahren gemacht haben, nichts gelernt. Welchen Fußballfreunden fallen da nicht die vielen einst gesunden Clubs ein, die dank eines potenten Sponsors kurzfristig einen Höhenflug starteten und dann völlig in der Versenkung verschwanden. Den wanderfreudigen Söldnern, die jedes Jahr von A nach B ziehen, weil es woanders ein paar Euro mehr zu verdienen gibt, kann man nicht mal einen Vorwurf machen. Ich spreche hier nicht von Profi-, sondern von Amateurclubs. Die Schuldigen an dieser Misere sind die Führungskräfte, die ihre Vereine für einen kurzfristigen Erfolg an die Wand fahren.

Das jüngste Beispiel Hertha Walheim ist der nächste traurige Fall. Als Mittelrheinligist verzichtete man vor einigen Jahren auf die Teilnahme an der Aachener Stadtmeisterschaft mit der Begründung „wir brauchen in der Vorbereitung zur neuen Saison starke Gegner“. In der vorletzten Saison wurde die zweite Mannschaft aus der Bezirksliga zurückgezogen. In der Jugendabteilung machte sich immer mehr Unzufriedenheit breit, was letztendlich mit Gründung des FC Walheim zum zweiten Fußballverein im Ort führte. Nun meldet sich fast die komplette erste Mannschaft (man wird ja nicht mehr mit Geld zugeschüttet) ab. Auch die Spieler der U 19 suchen reihenweise das Weite.

Ich wünsche allen Verantwortlichen in unseren Amateurvereinen, die unseren Kindern und Jugendlichen eine sportliche Heimat bieten, mehr Weitsicht. Der jüngste Fall und viele Fälle in der Vergangenheit zeigen eindeutig „Hochmut kommt vor dem Fall“.

Aufrufe: 09.7.2020, 18:00 Uhr
AZ/ANAutor