2024-06-17T07:46:28.129Z

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Nach dem 2:1 Hinspiel-Sieg gegen Chelsea haben die Frauen des FC Bayern den Einzug ins Finale selbst in der Hand.
Nach dem 2:1 Hinspiel-Sieg gegen Chelsea haben die Frauen des FC Bayern den Einzug ins Finale selbst in der Hand. – Foto: imago images/foto2express

Historische Chance: Münchnerinnen vor Rückspiel gegen Chelsea optimistisch 

FCB-Damen vor erstem Einzug ins Finale 

Die Damen des FC Bayern Münchens haben gegen den FC Chealsea internationale Klasse bewiesen. Den historischen Einzug in das Champions-League Finale haben sie selbst in der Hand.

München – Vor einem knappen Jahr ließ Herbert Hainer aufhorchen. Der Präsident des FC Bayern kündigte an, die Anstrengungen im Frauenfußball intensivieren zu wollen. „Wir wollen Meister werden und in der Champions League eine Rolle spielen“, sagte Hainer damals. Am Sonntag machte sich der 66-Jährige – gemeinsam mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß und Vorstandsmitglied Jan-Christian Dreesen – am Campus ein Bild von den Bayern-Frauen. Und der Präsident durfte feststellen: Die Münchnerinnen sind inzwischen zu einer europäischen Größe herangewachsen.

Nach dem 2:1-Sieg im Hinspiel des Champions-League*-Halbfinals gegen den FC Chelsea steht die Tür zum Endspiel der Königsklasse ein gutes Stück offen. Eine Finalteilnahme am 16. Mai in Göteborg würde der Clubhistorie ein neues Kapitel hinzufügen – denn das gab’s noch nie.

Dass der Traum vom Endspiel nun tatsächlich zum Greifen nah ist, daran hat Trainer Jens Scheuer maßgeblichen Anteil. Anders als gewohnt formierte er die Bayern gegen den Ball mit einer Fünfer-Abwehrkette. „Chelsea hat gerade in der Offensive außergewöhnliche Spielerinnen, mit die besten der Welt. Es galt, sie in Schach zu halten und zu kontrollieren“, erklärte Scheuer und urteilte: „Die Mädels haben ein großartiges Spiel abgeliefert.“

Von Chelseas Superstars wie Pernille Hader (15 Tore, fünf Vorlagen), Fran Kirby (21/18) und Sam Kerr (24/11) war deutlich weniger zu sehen als üblich. „Wir haben es für ein Spiel geschafft“, sagte Scheuer. „Aber man kann sie nicht immer über 90 Minuten ausschalten.“

„Wir werden mit Sicherheit nicht auf ein 0:0 spielen“

Damit richtete der Bayern-Coach schon den Blick auf das Rückspiel am Sonntag (13.30 Uhr) in London. „Das wird ein komplett anderes Spiel“, sagte Scheuer: „Chelsea muss erst mal ein Tor gegen uns schießen. Aber wir werden mit Sicherheit nicht auf ein 0:0 spielen, sondern unser Glück in der Offensive suchen.“

Etwas anderes bleibt dem englischen Spitzenreiter Chelsea* beim Heimspiel in London derweil gar nicht übrig. Die Pleite in München samt ausgelassen jubelnder Bayern-Frauen piekste die „Blues“ ganz schön. Trainerin Emma Hayes sagte: „Bayern feiert diesen Sieg heute. Aber wir sind noch nicht raus, wir sind noch sehr dabei.“ Und die 44-jährige Engländerin legte nach: „Ich werde dafür sorgen, dass das Team nächste Woche die Leistung ihres Lebens bringt.“

Die Ausgangsposition der Londonerinnen ist dabei alles andere als aussichtslos. Das Auswärtstor – ausgerechnet durch die ehemalige Bayern-Kapitänin Melanie Leupolz – könnte in der Endabrechnung Gold wert sein. „Mir war es wichtiger, kein drittes Tor zu kassieren als den Ausgleich zu erzielen“, erklärte Hayes cool. Bayern hatte Chancen aufs 3:1, musste sich am Ende fast ärgern, eine noch bessere Ausgangsposition verpasst zu haben.

Ob sich das rächt, haben die Münchnerinnen am Sonntag selbst in der Hand. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

(JONAS AUSTERMANN)

Aufrufe: 026.4.2021, 18:40 Uhr
Münchner Merkur / tz / Jonas AustermannAutor