Chris Richards und Joshua Zirkzee kehren im Sommer nach München zurück. Ob sie jedoch zur nächsten Saison, noch beim FC Bayern spielen bleibt unklar.
München - Nach einer erfolgreichen Periode unter Hansi Flick wird ab Sommer Julian Nagelsmann den FC Bayern trainieren. Aber auch innerhalb der Mannschaft stehen einige Abgänge bevor. Dazu gehören auch die beiden Talente Chris Richards und Joshua Zirkzee, die im Sommer nach München zurückkehren werden. Beide waren über die letzte Saison ausgeliehen, haben sich aber auf ihren Stationen völlig unterschiedlich entwickelt.
In der vergangenen Rückrunde hat der FC Bayern den 21-jährigen Chris Richards an die TSG aus Hoffenheim verliehen. Dort spielte Richards unter seinem ehemaligen FCB-Amateure-Trainer Sebastian Hoeneß. Auf Anhieb konnte sich der US-Amerkaner einen Stammplatz bei der TSG erkämpfen und absolvierte 13 Spiele. Nach Ablauf der Leihe betonte Hoeneß, wie erfolgreich der Transfer aus Hoffenheimer Sicht war: „Er hat genau das erfüllt, was wir suchten. Das kleine Fragezeichen, wie das in der Bundesliga ausschaut, hat er schnell beseitigt. Er hat mit guten Leistungen dazu beigetragen, stabil durch die Rückrunde zu kommen.“
Außerdem deutete der TSG-Trainer bereits an, dass er sich um eine erneute Leihe oder gar um eine Verpflichtung Richards bemühe.
Um sich entwickeln zu können, braucht der junge Verteidiger Einsatzzeit. Diese Perspektive kann der deutsche Rekordmeister Richards aber nicht garantieren. Zwar werden mit Davis Alaba und Javi Martinez zwei Verteidiger den Verein im Sommer verlassen, aber mit Dayot Upamecano, der aus Leipzig kommt, und dem jungen Toptalent Tanguy Nianzou stehen bereits zwei potenzielle Nachfolger in den Startlöchern.
Richards ist vertraglich noch bis 2023 an die Münchner gebunden, daher kommt wahrscheinlich kein dauerhafter Verkauf infrage. Wenn, dann nur mit einer Rückkaufoption aufseiten der Bayern. Andererseits steht den Bayern im Sommer aber ein Trainerwechsel bevor. Julian Nagelsmann kommt zusammen mit Upamecano aus Leipzig. Der junge Trainer ist dafür bekannt, dass sich junge Talente bestens unter seiner Führung entwickeln. Bis auf den engen Kern der Mannschaft werden sich die meisten Spieler vor dem Trainerteam neu beweisen müssen. Dort liegt die neue Chance für Chris Richards.
Anders sieht es bei Joshua Zirkzee aus. Der junge Niederländer wurde zu Beginn der Saison 20/21 an den FC Parma aus der Serie A ausgeliehen. Dort sollte der Stürmer für mehr Gefahr in der Offensive sorgen. Allerdings kam er in der vergangenen Spielzeit auf gerade einmal vier Einsätze, bei denen er kein einziges Tor erzielte. Beginn des aktuellen Jahres zog sich der 20-Jährige eine Verletzung am Innenband zu, die für ihn die Saison frühzeitig beendete. Nach der desaströsen Bilanz entschied sich der FC Parma, die vorhandene Kaufoption nicht zu ziehen. Zirkzee ist deshalb bereits nach München zurückgekehrt. Sein Vertrag dort ist bis 2023 gültig.
Seine Rolle für die kommende Saison ist unklar: Bei den Bayern wird aller Voraussicht nach auch in der kommenden Saison Topstürmer Robert Lewandowski gesetzt sein. Also bliebe für Zirkzee nur die Back-Up-Rolle. Um sich weiter zu verbessern, braucht der junge Angreifer allerdings Spielzeit.
Die könnte er auch woanders bekommen. Zirkzee hat letzte Saison unter Ex-Bayern-Trainer Hansi Flick einige Male geglänzt und sich somit auch einige Interessenten gesichert. Jedoch soll sein Marktwert derzeit bei rund neun Millionen Euro liegen. Vermutlich ist kaum ein Verein bereit, eine derart hohe Summe für den Niederländer zu bezahlen, insbesondere in Anbetracht seiner Leistungen in der vergangenen Saison. Es bleibt daher abzuwarten, wohin Zirkzees Weg führen wird
(Robert Lönne)