2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Lieferung des FC Concordia aus Osnabrück an die Flüchtlinge aus der Ukraine.
Die Lieferung des FC Concordia aus Osnabrück an die Flüchtlinge aus der Ukraine. – Foto: FCC/Grummert

Hilfsaktion des FC Concordia Osnabrück für Flüchtlinge

Nach Putins Überfall auf die Ukraine: Roadtrip über 2600 Kilometer

Es begann mit einem Spendenaufruf über Paypal, es folgte ein chaotischer Roadtrip über 2600 Kilometer an die ukrainische Grenze und zurück: Mitglieder und Fans des Osnabrücker Fußballklubs FC Concordia haben angepackt und Waren im Wert von über 5000 Euro für die Flüchtlinge vor dem russischen Überfall auf die Ukraine nach Przemysl in Polen gebracht.

„Es war total wild, wir hatten zwei Reifenpannen. 150 Schlafsäcke, Isomatten und Decken, 125 Kilo Nudeln, 90 Kilo Schokolade, 4500 Riegel, 25 Kilo Trockenfrüchte, 2000 Solospritzen und 1000 Pack Schmerzmittel wären fast als Schrott kreuz und quer auf Polens Autobahn geendet“, berichtet FCC-Kicker Roman Grummert als einer der drei Fahrer des Bullis vom Reifenplatzer um vier Uhr nachts auf der linken Spur – und die Warnung des folgenden Verkehrs per Taschenlampe, wodurch mit Glück mehrmals knapp ein Auffahrunfall verhindert wurde. Auf einen weiteren platten Reifen machte die Concorden bei der Rückfahrt ein anderer Autofahrer an einer Tankstelle aufmerksam: Grummert tat diese zunächst ab mit einem „Ja, hatten wir schon“ - ehe er sah, dass er sich erneut in Polen um technische Hilfe kümmern musste.

„An der Grenze war es ein Bild des Elends: Militär prägte den Umgangston. Aauf der einen Seite einer Lagerhalle ging die Hilfsware so fix rein wie auf der anderen die Frauen und Kinder aus der Ukraine. Die Helfer vor Ort leisten Unvorstellbares“, berichtet Grummert über die desolate Lage bei Przemysl. Fünf Geflüchtete – drei Frauen und zwei Kinder – haben die drei auf dem Rückweg direkt mitgenommen und bei Bekannten in Sicherheit gebracht.

Für alle, die helfen wollen, haben Grummert und Kollegen Tipps: „Keiner braucht alte Klamotten – die sind für die Altkleidersammlung. Gefragt sind große Kisten mit gleichartigen Dingen: Konserven, Medizin, Hygieneartikel gerade für Kinder oder eben Geld.“ Bei der Beschaffung erhielt der FCC großzügige Rabatte: „Wir danken der Stern-Apotheke und dem SB-Großmarkt Atter sehr – sowie der Kita Kunterbunt für die Schlafsäcke und Isomatten sowie der Christuskirche Hasbergen, die den Bulli gestellt hat.“

Das FCC-Umfeld mit seinen engen Verbindungen zur aktiven Fanszene des VfL plant weitere Aktionen für Kriegsopfer in den nächsten Tagen.

Aufrufe: 010.3.2022, 12:00 Uhr
Benjamin Kraus / Neue Osnabrücker Zeitung Autor