2024-05-23T12:47:39.813Z

Ligabericht

Henels Murks macht die Wormaten froh

WORMS. „Ja“, sagte Marco Steil, „ich bin hier von den Wormatia-Fans nett begrüßt worden“. Der Zwei-Meter-Mann, letzte Saison noch Innenverteidiger der Wormser und dann im Sommer zum Aufsteiger FK Pirmasens gewechselt, stand nach Spielschluss auf der Laufbahn der EWR-Arena und winkte ab und an zur Haupttribüne hoch. Nein, zufrieden war „Steilo“ nicht. „Natürlich hätten wir heute gerne etwas mitgenommen. Aber dafür müssen wir dann auch unsere Riesenchancen nutzen.“ Dass das nicht geklappt hatte, wurmte natürlich den langen Abwehrmann, der sich obendrein einen heftigen Disput mit seinem Pirmasenser Kapitän Sebastian Reinert geliefert hatte, als es statt vorne hinten im FKP-Kasten geklingelt hatte durch Alan Stulins Elfmetertreffer zum 1:0 in der 24. Minute. Was die beiden Pirmasenser so aneinander geraten ließ, wollte Steil nicht preisgeben: „So was muss schon mal möglich sein. Auch wenn das auf dem Platz natürlich nicht so glücklich ist...“

Glücklich, unglücklich: Das waren ohnehin die Stichworte des Tages an der Alzeyer Straße. „Man muss auch mal Riesenglück haben“, sagte Wormatia-Vorständler Fritz Bergemann-Gorski nach dem 2:0-Erfolg. Besonders „angetan“ war Bergemann-Gorski von der Aktion, die man sich sicher noch fünfmal in Zeitlupe angucken könnte, ohne zu verstehen, wie der Ex-Wormate Christian Henel fast auf der Torlinie freistehend den Ball in der 84. Minute noch um den Pfosten herumgemurkst hatte. Bergemann-Gorski rätselte: „Da muss noch irgendeine heimliche Verbindung zu uns bestehen. Den muss er doch machen!“

Machte Henel aber nicht. Aber er machte mit seiner Schusseligkeit die Wormser Kicker glücklich nach deren spielerisch arg limitiertem, aber kämpferisch um so überzeugenderen Auftritt: „In so einem Spiel zählt nur der Kampf“, sagte Florian Treske, der mit seinem 2:0 in der 90. Minute endgültig den Deckel auf die Partie gesetzt hatte. Man habe alles rausgehauen, was rauszuhauen möglich gewesen sei. Schließlich habe man auch für Benni Maas und Eugen Gopko kämpfen wollen, die durch die Roten Karten vom Spiel in Kassel gesperrt seien. Treske: „Und jetzt haben wir gewonnen. Alles andere ist scheißegal.“ Man sehe doch, wie wichtig dies gewesen sei, fügte der von Ulm gekommene Kicker an und deutete auf die ausgelassen feiernden Wormatia-Fans.

Aufrufe: 024.8.2014, 18:58 Uhr
Volker SchützAutor