2024-05-17T14:19:24.476Z

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Das ein oder andere graue Haar hält Michael Jung nicht vom Comeback auf dem Platz ab. Mit 44 Jahren will er es nochmal wissen und der Viktoria zum Aufstieg verhelfen.
Das ein oder andere graue Haar hält Michael Jung nicht vom Comeback auf dem Platz ab. Mit 44 Jahren will er es nochmal wissen und der Viktoria zum Aufstieg verhelfen. – Foto: Jung

"Helfen, wo es nur geht"

KLA GELNHAUSEN: +++ Bei Tabellenführer Viktoria Neuenhaßlau feiert Michael Jung überraschendes Comeback auf dem Platz +++ Leitwolf soll mit seiner Erfahrung zum Erreichen des Aufstiegs beitragen +++

Dass er mit 44 Jahren nochmal die Schuhe schnüren würde, hätte Michael Jung vor ein paar Monaten wohl auch nicht gedacht. Doch jetzt hat sich aus dem guten Kontakt mit Neuenhaßlaus Spielertrainer Marcel Hedderich eine ganz besondere Rolle für ehemaligen Aufstiegscoach von Erlensee II oder Altwiedermus ergeben. Und Jung betont "Ich werde mich in Sachen Trainerarbeit null einmisch". Wir haben Jung zu seiner interessanten Entwicklung als Routinier aller KLA-Routiniers befragt.

Hallo Michael, wie kam es zur neuen Rolle bei Viktoria Neuenhaßlau?

Spielertrainer Marcel Hedderich kenne ich schon lange, wir sind also sowieso häufig in Kontakt. Zu meiner Zeit in Erlensee haben wir auch mehrfach Freundschaftsspiele vereinbart und solche Sachen. Ich wohne selbst auch in Neuenhaßlau. Ich glaube, mit Blick auf das große Ziel Aufstieg - und die verbesserungswürdige Trainingsbeteiligung - hat er noch Erfahrung gesucht. Aber die Rollen sind ganz klar verteilt. Ich gehöre nicht zum Trainerteam, ich will einfach nur helfen und es mir auch nochmal selbst als Spieler beweisen. Natürlich verweigere ich mich nicht, falls ich mal um Rat gefragt werde, aber Marcel ist ja jetzt auch nicht mehr 20 und macht das selbst super, wie man an der KLA-Tabelle ja mühelos ablesen kann.

Mit 44 nochmal die Schuhe zu schnüren – nicht zu ambitioniert?

Die ersten Einheiten liefen gut, am Mittwoch werde ich wohl das erste Mal in einem Testspiel zum Einsatz kommen. Ich muss sehen, wie ich das von der Fitness her hinkriege, aber eigentlich – und das bitte frei von Arroganz interpretieren – sollte es in der A-Liga noch hinhauen. Wenn es auf dem Platz noch geht, nehme ich es gerne alles noch mit. Ich will dabei niemandem den Platz wegnehmen, aber wenn ich im Training da bin und fit bin, will ich auch spielen. Nur zum Spaß bin ich also nicht mit im Kader.

Was sind deine Ziele für die Zeit in Neuenhaßlau?

Helfen, wo es nur geht, damit wir das große Ziel verwirklichen können, in die KOL aufzusteigen. Und ich wünsche mir persönlich, im Sommer dann wieder in der Region ein Traineramt übernehmen zu können, nachdem wir hier in Neuenhaßlau erfolgreich die Basis für den Aufstieg und damit die Zukunft gelegt haben. Die KOL wird dann wiederum deutlich schwerer als Liga, aber das ist Zukunftsmusik. Wir wollen die sich bietende Chance jetzt einfach nutzen, dafür müssen aber alle mitziehen, und dafür gebe ich im Kader gerne den Leitwolf, wenn es sein muss. Aber nochmal: Ich werde mich in Sachen Trainerarbeit null einmischen. Ich schaue rein als Spieler auf das Programm im März, da müssen wir auf dem Platz schon fit aufspielen, es geht nämlich in vier Heimspielen quasi gegen alle direkten Konkurrenten, das wird vorentscheidend, und das muss allen bewusst sein.

Abschließend noch deine Gedanken zum Absturz von Eintracht Altwiedermus von der Verbandsliga in die eventuelle Bedeutungslosigkeit? Du warst ja selbst ein Jahr dort Trainer.

Ich bin nach wie vor mit Ralf Fischer, dem damaligen Vorsitzenden, in sehr gutem, freundschaftlichen Kontakt. Die Zeit bei Altwiedermus war wunderschön, ich bin oft erst nachts raus aus dem Vereinsheim. Deshalb tut es jetzt schon sehr weh, wenn man mitbekommt, dass sie zurückgezogen haben und der Spielbetrieb an sich sogar auf der Kippe steht. Die Truppe damals hatte eigentlich viele schwierige Charaktere, aber einen Bombenzusammenhalt. Umso bitterer jetzt die Entwicklungen. Ich bin der Meinung, die KOL hätte es allein eben auch getan. In der Verbandsliga brauchst du richtig Kohle, und was passiert, wenn es dann nicht alles hinhaut, sieht man jetzt. Für den Verein in diesem kleinen Ort mit schöner Anlage und Vereinsheim war das leider eine Nummer zu groß, und das sind jetzt die harten Konsequenzen. Leider!

Aufrufe: 018.2.2020, 10:23 Uhr
Dennis BellofAutor