2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht
– Foto: Sebastian J. Schwarz

Heiße Schlussphase: Salmrohr macht aus 1:3 ein 4:3

Rheinlandliga: Aufsteiger TuS Kirchberg verpasst einen Traumeinstand - Elfmetertor von Salmrohrs Kapitän Michael Dingels bringt die Wende. - VIDEOSTIMMEN der beiden Torschützen Max Düpre und Lucas Abend sowie die Pressekonferenz mit den beiden Trainern.

Jetzt können sie sich beim FSV Salmrohr voll und ganz auf den Einsatz im DFB-Pokal konzentrieren: Gut eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Duell mit dem Zweitbundesligisten Holstein Kiel (Sonntag, 11. August, 15.30 Uhr) und drei Tage nach dem 2:0 nach Verlängerung in der ersten Runde um den Rheinlandpokal beim FC Bitburg gelang dem Team von Trainer Lars Schäfer mit dem 4:3 (1:3) gegen den Aufsteiger TuS Kirchberg der Start in die neue Saison in der Rheinlandliga. Dabei bewies der FSV Moral, hatte aber auch Glück, dass die zwischenzeitlich überzeugend agierenden Gäste nicht den Sack zumachten.

Die Salmrohrer legten zwar stürmisch los und gingen bereits in der 17. Minute durch Marco Unnerstall in Führung, nachdem er sich 25 Meter vor dem Kirchberger Tor den Ball von Alexander Singer geschnappt hatte und dann überlegt abschloss. Wenig später ebbte der Druck aber ab.

Kirchberg wurde immer mutiger und zeigte ein sehenswertes Umschaltspiel. Es kam die große Zeit des Florian Daum. Mit einem lupenreinen Hattrick brachte er seine Farben bis zur Halbzeit zu einer 3:1-Führung (29., 37., 45.+2). Mal hatten die Salmrohrer im Mittelfeld den Ball verloren, mal packte die Innenverteidigung nicht richtig zu. Beim dritten Treffer tanzte Daum nach einem Ballgewinn gegen FSV-Kapitän Michael Dingels gar fast die komplette Hintermannschaft der Salmrohrer aus, um dann per Schlenzer vorbei am machtlosen Tim Kieren ins lange Eck zu treffen.

Daum verpasst seinen vierten Treffer

Der FSV war aus dem Spiel – und fand auch im zweiten Durchgang lange Zeit nicht mehr zu jener Verfassung, die er noch in der ersten Hälfte der ersten 45 MInuten gezeigt hatte. Auch der Doppelwechsel in der 65. Minute (Peter Schädler und Lucas Lautwein für die enttäuschenden Nico Toppmöller und Daniel Littau) brachte zunächst nicht die erhoffte Wirkung. Torgefahr gab es allenfalls bei den Kopfbällen aus kurzer Distanz von Max Düpre und Marco Unnerstall (71., 73.). Dazwischen parierte FSV-Keeper Tim Kieren zweimal stark gegen Florian Daum und Lukas Gohres (72.).

Die beiden finalen Torschützen Max Düpre und Lucas Abend:

Mit viel Zweikampfstärke, Leidenschaft und einer starken Raumaufteilung schien Kirchberg den verdienten Auswärtssieg einzufahren. Die Wende kam dann durch den Foulelfmeter in der 79. Minute: Lars Zirwes hatte Marco Unnerstall im Strafraum von hinten zu Fall gebracht. Der gute Schiedsrichter Fabian Mohr zeigte folgerichtig auf den Punkt. Den Strafstoß verwandelte Dingels sicher. Der FSV warf noch mal alles rein – und kam durch einen 22-Meter-Hammer von Lucas Abend genau in den Torwinkel zum 3:3-Ausgleich (82.). Vier Minuten vor Schluss beinahe schon das 4:3, Unnerstall hatte sich stark durchgedribbelt, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Torwart Marc Reifenschneider. In der 90.+2 Minute war es so weit: Die Überzahl – Kirchberg hatte bereits dreimal gewechselt und Christopher Wild konnte verletzt nicht mehr weiterspielen – nutzten die Gastgeber zu einem weiteren Treffer. Max Düpre stocherte den Ball infolge eines Freistoßes von Giancarlo Pinna über die Linie.

Spät, aber nicht zu spät bekamen die Salmrohrer noch die Kurve, obwohl sie zwischendurch rund 45 Minuten aus dem Spiel waren.

Das sagen die beiden Trainer

„Das ist sehr bitter, zumal uns der Gegner bis zum Elfmeter – eine 50:50-Situation – nicht gerade unter Druck gesetzt hat“, sagte TuS-Trainer Patrick Joerg. Anschließend sei eine Phase gekommen, „in der wir uns besser aus der Affäre ziehen müssen – gegen einen Gegner, der auf einmal gallig ist und noch mal alles versucht. Trotzdem bin ich unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Sie hat vieles richtig gemacht.“

Die Pressekonferenz mit den beiden Trainern Patrick Joerg und Lars Schäfer:

Sein Gegenüber Lars Schäfer sah sich ob der späten Treffer an das Rheinlandpokalfinale Ende Mai gegen die TuS Koblenz erinnert. „Einerseits kann man mal wieder von einer Top-Moral sprechen. Andererseits haben wir in der ersten Hälfte vieles falsch gemacht. Das 1:1 hat uns zwischenzeitlich komplett aus der Bahn geworfen. Der Elfmeter war der Wendepunkt. Unterm Strich wollten wir die ersten beiden Pflichtspiele in dieser Saison gewinnen. Das ist uns nun gelungen. Die Art und Weise, wie der Sieg zustande kam, schweißt uns noch mehr zusammen.“ Und Schäfer hofft natürlich, dass „wir den Schwung für ein gutes Spiel gegen Kiel mitnehmen können“.

Statistik:

FSV Salmrohr: Tim Kieren – Lucas Abend, Michael Dingels, Max Düpre, Gianluca Bohr – Nico Kieren – Nico Toppmöller (66. Lucas Lautwein), Giancarlo Pinna –Daniel Littau (66. Peter Schädler), Marco Unnerstall, Jakub Jarecki(90.+3 Marcel Giwer)

TuS Kirchberg: Marc Reifenschneider –Lars Zirwes, Christopher Wild, Hendrik Kessler, Tim Müller (77. Tim Reifenschneider) – Jakob Sievert (82. Jannik Auler), Artem Sagel, Torsten Resch – Alexander Singer (69. Jonas Heimer)– Lukas Gohres, Florian Daum.

Schiedsrichter: Fabian Mohr (Strohn)

Zuschauer: 244

Tore: 1:0 Unnerstall (17), 1:1, 1:2, 1:3 Daum (29., 37., 45.+2), 2:3 Dingels (79., Foulelfmeter), 3:3 Abend (82.), 4:3 Düpre (90.+2)

Aufrufe: 03.8.2019, 20:40 Uhr
Andreas Arens Autor