2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Wieder gemeinsam auf dem Platz: die TSG Thannhausen mit Trainer Rainer Amann und Spieler Aygün Aslanboga.
Wieder gemeinsam auf dem Platz: die TSG Thannhausen mit Trainer Rainer Amann und Spieler Aygün Aslanboga. – Foto: Ernst Mayer

Heiß auf den Neustart

Die Kreisligisten im Kreis Günzburg haben wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen +++ Einer hat sich mit einem Ex-Regionalligaspieler verstärkt +++ Was die Vereine vom Ligapokal halten

Diese Woche soll es von der bayerischen Staatsregierung grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs bei den Amateurfußballern geben. Ab September soll auch im Kreis Günzburg wieder der Ball rollen. Die Mannschaften der Kreisliga West bereiten sich schon jetzt darauf vor. Dabei gibt es unterschiedliche Methoden – und auch unterschiedliche Meinungen dazu, wie der Verband den Weg weitergehen will.[BILD-3]

TSG Thannhausen

Seit dieser Woche wird im Thannhauser Mindelstadion wieder zweimal wöchentlich trainiert. „Die Spieler waren richtig heiß, wieder etwas mit dem Ball tun zu dürfen“, sagt Abteilungsleiter Tobias Klein. „Wir mussten sogar Spieler wieder heimschicken, weil wir die zulässige Anzahl überschritten hatten.“ Schon im Frühjahr war die TSG heiß darauf, den bisher nicht gerade berauschenden Saisonverlauf vergessen zu machen. Nun möchte man eben in den restlichen Spielen und auch im Ligapokal zeigen, dass man deutlich besser ist als der momentane zwölfte Tabellenplatz. „Unser Ziel wird es sein, da unten schnell rauszukommen und uns im vorderen Mittelfeld einzureihen“, so ein optimistisch in die Zukunft blickender Klein.


SG Reisensburg-Leinheim

Höchst modern hat man bei der SG Reisensburg-Leinheim den Corona-Lockdown überbrückt. „Wir haben zum einen natürlich darauf vertraut, dass sich unser Kader selbstständig fit hält. Wir haben aber auch ein Online-Training angeboten. Dabei hat wechselweise immer ein anderer Spieler ein Training ins Netz gestellt. Die Mannschaft konnte das abrufen und mitmachen. Und das Angebot ist sehr gut angekommen“, berichtet Abteilungsleiter Philipp Schmid.
Und auch beim Trainer ging man in Reisenburg einen anderen Weg. Das Engagement von Trainer Uli Bunk sollte eigentlich mit Ende der regulären Spielzeit enden, da dieser für ein halbes Jahr nach Asien gehen wollte. Ein neuer Trainer stand mit Mehmet Bademli schon fest. Er war zuvor in Lauingen und Kleinkötz tätig. Doch dann kam Corona und Bunks Asientrip fiel aus. Deshalb wird der 33-Jährige die Runde nun zu Ende trainieren und Bademli wird mit dem Start der Runde 2021/22 die sportlichen Geschicke übernehmen. Dass es nun endlich weitergeht, freut Spartenchef Schmid. Anders als viele Kollegen steht er dem geplanten Ligapokal aber skeptisch gegenüber. „Wenn’s dumm läuft, spielst dann halt viermal gegen die gleiche Mannschaft in einer Saison – auch nicht gerade prickelnd.“ Mitnehmen werde man ihn sicherlich. Der Ablauf müsse halt noch geklärt werden.

Neuer Coach im alten Trikot: Manuel Strahler, Grün-Weiß Ichenhausen.
Neuer Coach im alten Trikot: Manuel Strahler, Grün-Weiß Ichenhausen. – Foto: Ernst Mayer

FC Grün-Weiß Ichenhausen

Die hochkarätigste Neuverpflichtung der Kreisliga hat Grün-Weiß Ichenhausen zu bieten. Mit Manuel Strahler kehrt nicht nur ein Eigengewächs an die Günz zurück, sondern auch ein gestandener Regionalligafußballer. Neun Jahre lang stand der 27-Jährige für den FV Illertissen auf dem Platz, zuvor gab es ein Intermezzo beim damaligen Drittligisten VfR Aalen. „Ich hatte auch wieder ein Vertragsangebot vom FVI und auch andere Regionalligisten hatten mich nach meinem überstandenen Kreuzbandriss auf der Wunschliste“, berichtet der Abwehrspieler. Doch schlussendlich gaben private und berufliche Gründe den Ausschlag, als Spielertrainer zu Grün-Weiß zurückzukehren.
Der in Weißenhorn wohnende Strahler kennt den Verein wie seine Westentasche. Sein Großvater war Mitbegründer, sein Vater ist immer noch aktiv in der zweiten Mannschaft. „Auf meinen fußballerischen Stationen habe ich nie den Kontakt zu Ichenhausen verloren und kenne die Mannschaft deshalb bestens“, sagt Strahler, der in der Jugend beim SSV Ulm ausgebildet wurde. Dass die Kreisliga auch mit einem Ex-Regionalligaspieler kein Zuckerschlecken wird, dessen ist sich der Neutrainer (Strahler absolviert gerade seinen B-Schein-Lehrgang) bewusst. Gerade mit den Abgängen der in Strahlers Augen fast unersetzbaren Denis Mehic und Kevin Werner (beide zum TSV Langenau) werde die Aufgabe nicht einfacher. Doch er sieht sein Engagement nicht kurzfristig, sondern möchte bei Grün-Weiß etwas aufbauen. „Ich möchte den Spielern meine Philosophie vom modernen Fußball vermitteln, sie an meinen vielen Erfahrungen im Halbprofibereich Anteil nehmen lassen und dabei das Menschliche nicht vergessen“, sagt Strahler.

TGB Günzburg

Aufsteiger Türk Genclerbirligi Günzburg hat sein Hauptziel, den Klassenerhalt, fast schon erreicht. Die Mannen um Trainer Tayfun Yilmaz stehen derzeit auf einem starken sechsten Platz. Nach den Abgängen zweier wichtiger Spieler (Caglar Dasbacak und Erkan Demirci gehen zu Türkiyemspor Krumbach) hebt Coach Yilmaz dennoch warnend den Finger: „Auf dem Erreichten ausruhen ist nicht“. Seit vergangener Woche wird wieder richtig trainiert und die Mannschaft, in die der Coach viele junge Spieler integriert hat, ist heiß auf die ersten Spiele. Dabei sieht Yilmaz den Ligapokal als willkommene Erweiterung der ansonsten ja doch recht knappen Anzahl an Partien bis zum Saisonende 2021. „Der sportliche Anreiz ist ja auch gegeben und so werden wir diesen Pokal auch mit dem nötigen Ernst absolvieren.“

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Aufrufe: 030.7.2020, 14:43 Uhr
Günzburger Zeitung / Christoph DizentaAutor