2024-06-14T14:12:32.331Z

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Die Zeit  von Vorwärts-Chefanweiser Ali Sener ist noch nicht abgelaufen
Die Zeit von Vorwärts-Chefanweiser Ali Sener ist noch nicht abgelaufen – Foto: Dirk Meier

Hartes Brot im Nordosten: Röslau kämpft gegen Abstieg

Oberfränkischer Landesligist tut sich gegen die vielen Klubs aus Mittelfranken schwer und steht derzeit nur auf einem Relegationsplatz +++ Zwei Winter-Neuzugänge sollen das Niveau anheben

Für den FC Vorwärts Röslau ist es eine schwere Saison in der Landesliga Nordost. Die Oberfranken hatten im bisherigen Saisonverlauf großes Verletzungspech und die Stärke der Spielklasse macht dem Truppe zu schaffen. Doch auch wenn der Verein derzeit mit 22 Punkten aus 20 Spielen auf einem Relegationsplatz steht werden die verantwortlichen an Trainer Ali Sener festhalten. Da gibt es von Abteilungsleiter Bernd Nürnberger ein ganz klares Bekenntnis. Ob Sener darüber hinaus 2020/21 in seine vierte Saison in Röslau gehen wird, ist noch offen, entscheidet sich wohl bis Mitte Januar. Mit 19 Jahre alten Julian Ponader aus der Kreisklasse vom ATG Tröstau hat sich der FC Vorwärts in der Winterpause eines der größten Talente der Region gesichert. Zudem kehrt nach nur ein paar Stürmer Mahsun Deniz zurück auf die "Hut“. Der 23-Jährige war Ende August kurzfristig als Vertragsspieler zum Kreisklassisten BSC Furthammer gewechselt
"Die Liga befindet sich im Ungleichgewicht, denn wir müssen 14 Mal nach Mittelfranken fahren. Dort spielen viele Vereine, mit denen wir vor allem in finanzieller Hinsicht nicht mithalten können”, hatte der Röslauer Fußballchef Bernd Nürnberger schon vor dem Saisonstart moniert. Der erfahrene Funktionär weiß, wovon er spricht: “Uns war klar, dass es schwer wird. Hinzu kamen weitere Faktoren, die unser bisheriges Abschneiden erklären können.” So verließen nach Saisonbeginn wichtige Spieler wie Waldemar Schneider zum Neuling und Lokalrivalen Kicker Selb und Mahsun Deniz in die Kreisklasse zum BSC Furthammer den Verein. “Wir waren da nicht mehr in der Lage, nachzubessern. Und dann hat uns auch noch das Verletzungspech ganz hart getroffen”, so Nürnberger. Durch die zahlreichen Ausfälle mussten immer wieder Spieler aus der Zweiten, die war gerade in die Kreisliga aufgestiegen und steht laut Nürnberger “souverän am Tabellenende” aushelfen. Sogar der 36-Jährige Holger Sieg, der eigentlich schon vor drei Jahren in der "Ersten" aufgehört hatte, zählte auf einmal wieder zum Stammpersonal. Sogar Trainer Ali Sener (40) musste sich einmal einwechseln.

Nürnberger: »Normalerweise sind wir der Meinung, dass nach drei Jahren ein guter Zeitpunkt, für einen Trainerwechsel ist.«

Dennoch konnte der FC Vorwärts Röslau 22 Punkte aus 20 Spielen einfahren, hat noch die Heimnachholpartien gegen Mitterteich und Großschwarzenlohe in der Hinterhand. “Wir wissen aber, dass es brutal schwer wird. Wir werden alles versuchen, die Klasse zu halten. Sollte uns das nicht gelingen, wäre das für unseren Verein aber kein Untergang”, betont Nürnberger. Der spricht seinem Coach Sener das Vertrauen aus: “Ali bleibt auf jeden Fall bis Saisonende unser Trainer, egal was passiert.” Sener, früher Spieler in Röslau, ist im dritten Jahr beim FC Vorwärts tätig. “Normalerweise sind wir der Meinung, dass nach drei Jahren ein guter Zeitpunkt, für einen Trainerwechsel ist”, sagt Nürnberger, der dem aktuellen Chefanweiser aber Chancen auf ein viertes Jahr einräumt. Bis Mitte Januar soll spätestens eine Entscheidung gefallen sein. Sener selbst fühlt sich in Röslau wohl und sagt: “Für mich ist das eine Mannschaft des Herzens. Ich bin gerne hier, könnte mir vorstellen noch ein weiteres Jahr zu bleiben.” Sener ist aber auch klar, dass er mit seinem Team nun in den noch 14 ausstehenden Partien liefern muss: “Für das, was uns alles passiert ist, stehen wir mit 22 Punkten noch gut da. Aber es wird verdammt hart, denn wir haben noch viele schwere Spiele vor uns.”

Zur Deniz-Rückkehr: »Wir haben uns ausgesprochen und alle Differenzen ausgeräumt.«

Abgänge wird es nach aktuellen Stand im Winter nicht geben. Vielmehr werden einige Rückkehrer aus dem Lazarett erwartet. Es gibt aber auch schon Neuzugänge und auf einen Coup ist Nürnberger ganz besonders stolz. Denn es kommt der universell einsetzbare Julian Ponader. Der 19-Jährige hatte in der Vorsaison in der oberfränkischen U19-Bezirksoberliga bei der JFG Region Luisenburg für Furore gesorgt. Seit Sommer spielte der 1,76 Meter große Mittelfeldakteur in der Kreisklasse Fichtelgebirge im Kreis Hof/Marktredwitz und kam dort in 18 Spielen auf 18 Tore. “Wir haben das Rennen gemacht, denn es waren auch viele andere Vereine an Julian dran. Da sind wir schon ein wenig stolz, dass uns dieser Transfer gelungen ist”, sagt Klubboss Nürnberger. “Julian werden wir behutsam aufbauen, er kann jetzt schon mal in die Landesliga reinschnuppern”, sagt Coach Sener. Mit Stürmer Mahsun Deniz kehrt zudem ein alter Bekannter zurück. "Wir haben uns ausgesprochen und alle Differenzen ausgeräumt“, freut sich Trainer Sener über die Rückkehr von Deniz, der die Offensive des Landesligisten verstärken soll. "Dass er es drauf hat, hat er schon in vielen Landesliga-Spielen beweisen“, betont der Coach. Ob es im Winter noch weitere Verstärkungen gibt, ließ Sener offen. Dazu der erste Vorsitzende Bernd Nürnberger: "Wir werden jedenfalls nicht in Panik verfallen und unseren eingeschlagenen Weg, die Mannschaft zu verjüngen, fortsetzen.“ Nach der Winterpause werde sich die personelle Situation deutlich entspannen. "Bis auf Anthony Hofweller und Robin König sollten wir dann hoffentlich wieder alle Mann an Bord haben", glaubt Nürnberger.
Aufrufe: 031.12.2019, 10:28 Uhr
Dirk Meier Autor