2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
– Foto: Tobias Dinkelborg

Harald Becker: "Die Mann­schaft war zer­rüt­tet"

TuS Ger­res­heim: Der Trai­ner spricht über Ab­stiegs­kampf und Neu­ver­pflich­tun­gen.

Sei­nen Ein­stand hat­te sich Ha­rald Be­cker bes­ser vor­ge­stellt. Drei Spiel­ta­ge vor der Win­ter­pau­se über­nahm der 52-Jäh­ri­ge das Trai­ner­amt beim Be­zirks­li­gis­ten TuS Ger­res­heim und ver­lor al­le Par­ti­en. Nun hat der Ta­bel­len-Dritt­letz­te auf dem Trans­fer­markt zu­ge­schla­gen.

Herr Be­cker, wie zu­frie­den sind Sie mit dem ak­tu­el­len Stand der Win­ter­vor­be­rei­tung?

Becker Wenn man die Test­spiel­ergeb­nis­se iso­liert, sind wir auf ei­nem gu­ten Weg. Das Ge­samt­pa­ket stimmt, auch wenn es noch ex­trem hart wird.

Ei­ne Be­geg­nung ha­ben Sie in der Vor­be­rei­tung bis­lang ge­won­nen.

Becker Die Er­geb­nis­se der Spie­le sind se­kun­där, auch wenn ich sie na­tür­lich nicht ab­wer­te. Ge­gen So­lin­gen ha­be ich schon das ge­se­hen, was ich von der Mann­schaft er­war­te.

Näm­lich?

Becker Dass wir zur Ein­heit rei­fen, der Spaß neu ent­facht wird. Dass wir uns weh­ren, wenn wir in Rück­stand lie­gen – auch mit spie­le­ri­schen Mit­teln – und nicht hilf­los sind.

War ge­nau das ein Pro­blem des Teams, be­vor Sie zum TuS ge­kom­men sind; ist es ei­ner der Grün­de für die pre­kä­re sport­li­che La­ge?

Becker Die Mann­schaft war oh­ne Team­geist, oh­ne Wil­len. Sie war in sich zer­rüt­tet, leb­los, mo­ti­va­ti­ons­los, oh­ne Feu­er.

Dann ka­men Sie. Was ist seit­her pas­siert und wo ha­ben Sie in der Vor­be­rei­tung an­ge­setzt?

Becker Der Ver­ein hat sich mit mei­ner Ver­pflich­tung den Trai­ner­wech­sel-Ef­fekt er­hofft, der ist nach drei Nie­der­la­ge lei­der ver­pufft. Das Haupt­au­gen­merk in der Vor­be­rei­tung ha­be ich auf die Phy­sis, das Zu­sam­men­spiel und den Team­geist ge­legt.

Im Win­ter ha­ben Sie fünf neue Spie­ler ver­pflich­tet, dar­un­ter gu­te Be­kann­te wie En­gin Ca­kir, And­res Fe­li­pe San­chez Go­mez und Ni­k­las Als­le­ben. Was er­hof­fen Sie sich von den Zu­gän­gen?

Becker San­chez ist ein po­si­ti­ver Typ, der mo­ti­viert und sich voll in die Trup­pe ein­bringt. Er hat ei­ne ge­wis­se Rei­fe und macht sei­ne Sa­che su­per. En­gin ha­ben wir als Den­ker und Len­ker fürs Mit­tel­feld ge­holt. Er ist ei­ner, der auch mal den Mund auf­macht und sagt, wenn et­was falsch läuft. Mit der Rück­kehr von Ni­k­las Als­le­ben ha­ben wir den Ka­der auch in der Brei­te deut­lich ver­stärkt.

Auf der Tor­hü­ter­po­si­ti­on hat der Schuh be­son­ders ge­drückt. Da ha­ben Sie nach­ge­bes­sert, Marc Kurop­ka und Fa­bi­an Con­rads ge­holt.

Becker Die Pro­ble­me dort ka­men durch Ver­let­zun­gen und aus be­ruf­li­chen Grün­den. Des­halb ha­ben wir Marc ver­pflich­tet und mit Fa­bi­an noch ei­nen zwei­ten Kee­per, der ei­ne gu­te Per­spek­ti­ve hat.

Was se­hen Sie als Ih­ren Trumpf im Ab­stiegs­kampf an?

Becker Ich ha­be schon vie­le Mann­schaf­ten über­nom­men, die mit dem Rü­cken zur Wand stan­den. Un­ser größ­ter Trumpf ist, dass uns nichts pas­sie­ren kann. Die Mann­schaft hat sich den Klas­sen­er­halt selbst als Ziel ge­setzt und ge­se­hen, dass man nicht mit Nichts­tun in der Li­ga bleibt.

Wie schät­zen Sie die Chan­cen auf den Klas­sen­er­halt ein?

Becker Ich ken­ne die Si­tua­ti­on und kann gut da­mit um­ge­hen. Das ver­su­che ich, auf die Spie­ler zu über­tra­gen. Ich bin nicht den Schritt nach Ger­res­heim ge­gan­gen, um ir­gend­wo her­um­zu­düm­peln. Wir wer­den den Klas­sen­er­halt schaf­fen und wol­len dann lang­fris­tig et­was auf­bau­en.

Aufrufe: 06.2.2020, 18:02 Uhr
RP / Tobias DinkelborgAutor