2024-06-17T07:46:28.129Z

FuPa Portrait
– Foto: Thomas F. Starke

Grit Bender: Mit guter Laune und Ehrgeiz

Grit Bender ist die dienstälteste Arminin. Vor dem Spiel in Budberg spricht sie über ihre Zeit beim DSC und verrät ihr großes Ziel.

Sollten Arminias Trainer Tom Rerucha vor dem Spiel in Budberg am Sonntag (13 Uhr) kurzfristig die Stürmerinnen ausgehen, bräuchte er sich keine allzu großen Sorgen zu machen. Er verfügt über einen Offensiv-Joker in den eigenen Reihen. Grit Benders Stammplatz ist eigentlich in der Viererabwehrkette. Sie hat sich in der Regionalliga jedoch schon als Torjägerin bewährt. In der Saison 18/19 half sie mal neben Lisa Lösch in vorderster Reihe aus. 6:2 gewannen die Armininnen bei Alemannia Aachen. Bender legte zwei Tore auf und traf einmal selbst. „Das war damals aus der Not geboren“, erzählt Bender und lächelt, als sie sich erinnert. Gegen eine neuerliche Versetzung hätte sie nichts einzuwenden: „Aber ja, immer wieder gern.“

2013 wechselte sie als Stürmerin vom SuS Pivitsheide aus der Kreisliga in die Westfalenliga zu Arminia. Sie wusste um ihr Talent. Ehrgeiz und hartes Training („Im ersten halben Jahr hatte ich jeden Tag Muskelkater“) brachten sie schnell auf ein neues Level. „Ich habe mich dann jedoch ganz schnell in der Abwehr wiedergefunden.“ Der damalige DSC-Trainer Markus Wuckel sah Bender mit ihren Qualitäten besser in der Defensive aufgehoben. „Ich konnte Bälle hinten rausköpfen, habe einen ganz guten Huf und kann im Spielaufbau helfen“, sagt Bender. Das alles tat und tut sie so überzeugend, dass sie bis heute fester Bestandteil von Arminias Frauenmannschaft ist.

Die 27-Jährige war nicht immer erste Wahl und hat auch seltener als andere Mitspielerinnen im Rampenlicht gestanden. Ihren Wert für das Team hat sie in all den Jahren jedoch immer bewiesen. Auch Wuckel-Nachfolger Tom Rerucha ist von Bender angetan. „Grit bringt im Training eine Mischung aus guter Laune und Ehrgeiz mit. Und auf dem Platz zeigt sie seit Wochen konstante Leistungen. Das ist absolut lobenswert.“ Rerucha sieht Bender nicht am Ende ihrer Entwicklung. „Sie macht immer noch Fortschritte.“

Die mittlerweile dienstälteste Arminin hat sich zwischenzeitlich „immer mal wieder Gedanken gemacht“, wie es sportlich weitergeht. Ausbildung und später der Beruf – das alles mit Training und Spielbetrieb unter einen Hut zu bringen, sei nicht immer einfach gewesen. Dazu zwei bittere Abstiege aus der 2. Bundesliga. Wobei sie der erste 2018 noch mehr ärgert als der in der vergangenen Saison: „Da fehlte uns nur ein Punkt zur eingleisigen 2. Liga.“


„Ich habe mich bei Arminia immer wohl gefühlt"

Einen Wechsel oder ein mögliches Karriereende habe sie stets schnell wieder verworfen. „Ich habe mich bei Arminia immer wohl gefühlt und Spaß gehabt. Diese Begeisterung und Leidenschaft – im DFB-Pokal durften wir im Stadion auflaufen. Da gab es Gänsehautmomente. Dazu habe ich bei Arminia meine besten Freunde kennengelernt.“
Für Grit Bender gibt es viele gute Gründe dem DSC die Treue zu halten. Seit 2016 in Bielefeld wohnhaft, hat sie ihre Familie, den Arbeitsplatz als studierte IT-Fachfrau bei Oetker und den Sport ganz nah beieinander.

Und sie hat mit dem Verein, den Teamgefährtinnen und den Trainern ein gemeinsames Ziel: Die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Nach Quarantäne, Neuaufbau und Verletzungspech sieht Bender die Mannschaft, die zuletzt viermal in Folge gewann, „definitiv“ im Aufwind. Die kleine Serie habe die Stimmung im Team merklich angehoben. „Wir haben unsere Formation gefunden und an Stabilität gewonnen“, sagt Bender. Rein rechnerisch sei im Bezug auf den ersten Platz noch alles möglich. „Wenn im Winter unsere Langzeitverletzten dazukommen, werden wir richtig angreifen“, glaubt sie.

Bis dahin sollen so viele Punkte wie möglich gesammelt werden. In Budberg müsse Arminia „mit ruhigem Kopf und schnellem Umschaltspiel“ auftreten, meint Bender. Ein früher Treffer wäre hilfreich. Vielleicht ein Bender-Tor nach einer Standardsituation?

Aufrufe: 029.10.2021, 15:00 Uhr
Peter BurkampAutor