2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

Gregor Rath gesteht "Zuneigung zum Pilsener"

Der Innenverteidiger spricht im Interview über den Stand-By-Fußballgott, Fußbodenheizungen in der Kabine und über ein leidiges Thema, zu dem er einen Roman schreiben könnte.

Die Interview-Serie in Schleswig-Holstein mit Torjägern, katzenartigen Schnappern, verrückten Typen und bekannten Gesichtern der Fußball-Kreise geht weiter. Heute erklärt Gregor Rath vom SV Hamberge, warum er bei einem unvergessenen Elfmeter-Drama gar nicht auf dem Platz stand.

Zunächst die Frage von Luca Jäger, der dich nominiert hat: Wie kam es zu deinem Spitznamen "Boss"? Ehrlich, selbstgegeben oder hat dich jemand ernannt?
Der Spitzname stammt von vor fünf bis sechs Jahren. Kann leider nicht genau wiedergeben, wer mich als erstes so genannt hat. Unser damaliger Trainer M. Schnoor hat ihn auf jeden Fall mitgeprägt. Der Spitzname hat aber ganz sicher nichts mit meinem Verhalten auf und neben dem Platz zu tun. 😉

Bei welchem Verein hattest Du Deine schönste Zeit?
Da gibt es keine zwei Meinungen. Beim SV Hamberge.

Gibt es ein Spiel, das Du nie vergessen wirst?
Das sagenumwobene 9:8-Elfmeterdrama in der Verbandsligarelegation 2019 gegen Borussia Möhnsen. Auch oder vielleicht gerade weil ich gesperrt zusehen musste. Das war in allen Belangen ein unvergesslicher Tag.

Die beste Mannschaftsparty, die du je erlebt hast?
Die Mannschaftsfahrten sind immer ein Jahreshighlight. Da ist es schwer, sich für eine zu entscheiden. Ansonsten natürlich die beiden Aufstiegspartys 2018 und 2019.

Wer ist/war der beste Kicker, mit dem du jemals zusammen gespielt hast und warum?
Ganz klar Niclas "Raute" Rautenberg. Unvergessen. 2015, englische Woche, letzter Spieltag vor der Winterpause. Eisig kalt. 40-minütige Auswärtsfahrt. Genug Motivation war also vorhanden. 😉 "Raute" war zu dem Zeitpunkt lediglich ein eingeflogener (begnateter) Stand-by-Spieler. Einwechslung in der 89. beim Stand von 3:2 für uns. 90. Minute den Elfmeter zum 3:3 verschuldet nur um in der aller letzten Sekunde das siegbringende 4:3 zu schießen. Seit dem: Fußballgott! Und ernst gemeint: Unser Stürmer Bastian Beth. Unglaublich talentiert und athletisch. Seit Jahren eigentlich viel zu gut für unsere Truppe, hält er zu seinen Kumpels und ist zu keinem Vereinswechsel zu bewegen. Top-Fußballer und -Mensch.

Was ist deine größte Schwäche auf dem Fußballplatz?
Meine Zuneigung zum Pilsener. Ach ja, und meine Kondition.

Was nervt dich am Amateurfußball?
Die Behandlung der kleinen Vereine durch den großen DFB oder durch den SHFV. Hier könnte ich einen Roman schreiben. Mein liebstes Beispiel ist die Nichtstellung der Schiedsrichter und das Abwälzen dieses Problems auf die kleinen Vereine. Besonders schmerzhaft war das für unseren Verein im Jahr 2014 und 2015 mit je -3 und -6 Punkten in die Saison gegangen, samt Geldstrafen.

Das größte Feierbiest in eurem Kader?
Yannick "Lütti" Lüttjohan. Immer durstig, immer gute Laune, immer einen lustigen Spruch auf den Lippen. So einen braucht jede Truppe!

Wer zahlt bei euch die meisten Strafen und warum?
Da gibt es eine ganze Riege, die gerne und im Sinne der Mannschaft "Strafkisten" ausgeben müssen. Ich nehme mich da selbstredend nicht raus. 😉

Was ist euer aktueller Trainer für ein Typ - eher Pep Guardiola, Werner Lorant oder Felix Magath? Oder ist er ganz anders?
Puh, schwer zu sagen. Ich würde sagen, er ist ein Werner Magath. Er quält die Mannschaft auf ein ganz neues Fitnesslevel und ist selbstverständlich Raucher.

Welche ist die schönste und welche die schlechteste Sportanlage bei euch im Kreis?
Für mich die schönste Sportanlage - vor allem auch wegen der Bodenheizung in der Kabine - hat der WSV Tangstedt. Und aus meiner Sicht findet man einer der schlechteren Anlagen beim Rümpeler SV (eine im wahrsten Sinne des Wortes "Kuhwiese"). Der Fairness halber sei aber gesagt, dass ich dort schon seit ein paar Jahren nicht mehr zugegen war.

Aufrufe: 029.1.2021, 07:09 Uhr
redAutor