2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
Aufstieg verpasst: Torwart Sascha Polecki hatte wie so manch anderer im Team nicht den besten Tag erwischt. A-FOTO: DR
Aufstieg verpasst: Torwart Sascha Polecki hatte wie so manch anderer im Team nicht den besten Tag erwischt. A-FOTO: DR

Gräfelfing krachend gescheitert: "Kollektives Versagen"

Kurz und schmerzlos verlief die Relegation zur Bezirksliga für den TSV Gräfelfing. Der SV Waldperlach erwies sich als zu große Hürde. Er schlug die Wölfe 4:1.

Gräfelfing – Als Schiedsrichter Richard Conrad beide Mannschaften zur Pause bat, erwachte Stefan Schmidt aus einem Albtraum. Dass seine Mannschaft schon nach der ersten Hälfte aussichtslos mit 1:4 gegen Waldperlach zurücklag, hatte sich der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Gräfelfing nimmer vorstellen können. „Wir sind irgendwo nicht mitgekommen“, sagte er und war ratlos, warum seine Kicker ausgerechnet im wichtigsten Spiel des Jahres vollkommen neben sich standen.

Bereits nach acht Minuten gerieten die Wölfe in Rückstand, als Simon Edelmann einen Schuss aus kurzer Entfernung an die Hand bekam und Conrad sofort auf Strafstoß entschied, den Elhami Berisha prompt verwandelte. „Das war blöd“, so Schmidt.

Aber es wurde noch toller. Keine Viertelstunde später agierte die Gräfelfinger Verteidigung zu fahrig am eigenen Sechzehnmeterraum, und Simon Bartholomae hielt einfach mal drauf – 2:0. Schmidt konnte sich nun nicht mehr des Eindrucks erwehren, dass etwas fundamental gegen seine Elf lief.

Aber nur zehn Minuten später keimte Hoffnung auf, als sich Waldperlachs Keeper Kilian Sternberger den Ball selbst in die eigenen Maschen faustete. „Da hat man schon gemerkt, dass sie verunsichert sind“, so Schmidt. Der Gegner verlor sofort seine Dominanz. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Philipp Sterr nach einem Solo Aug’ in Aug’ mit Sternberger nicht die Nerven verloren hätte. Statt 2:2 hieß es aber weiter 1:2 und kurze Zeit später sogar 1:3, als Jonas Jäger das Abseits aufhob und TSV-Keeper Sascha Polecki bei Pierre Königs Schuss keine glückliche Figur abgab. Auch das 4:1 kurz vor der Pause durch Bartholomae schien haltbar. Allerdings wurde Polecki beide Male stark von der untergehenden Sonne geblendet.

„Waldperlach war läuferisch und kämpferisch stärker“, sagte Schmidt. Die satte Führung des Kontrahenten ging in Ordnung. Mehr als die Flucht nach vorn blieb dem Vizemeister der Kreisliga München 2 nach dem Seitenwechsel nicht übrig. Aber dazu waren die Wölfe nicht in der Lage. Schmidt sprach vom „kollektiven Versagen“ seines Teams, das sich Mitte der zweiten Hälfte selbst dezimierte, als sich Thomas Maier mehr aus Frust seine zweite gelbe Karte abholte. Selbst Torjäger Philip Sterr, der während der Saison mit 30 Treffern brilliert hatte, hatte keinen glänzenden Tag erwischt und wurde 20 Minuten vor Abpfiff verletzungsbedingt vom Platz geholt. Schmidt: „Relegation ist nicht unser Ding.“

SV Waldperlach – TSV Gräfelfing 4:1 (4:1)

SV Waldperlach: Sternberger; Schirra, Mühlbauer, Schluckebier, Koniarcyk, Walfort, König, Bartholomae, Berisha, Ba, Schierlinger

TSV Gräfelfing: Polecki; Eder, Edelmann, Jäger, Schick, Kaintzyk (75. S. Schmidt), Trut, Sterr (71. Betz) , Gries, Demme (46. Janzen), Maier

Tore: 1:0 Berisha (HE/8.), 2:0 Bartholomae (21.), 2:1 Sternberger (ET/31.), 3:1 König (39.), 4:1 Bartholomae (45.)

Gelb-Rot: Maier (wiederh. Foulspiel/71.) Schiedsrichter: Richard Conrad (FC Aschheim)

Zuschauer: 350

Aufrufe: 08.6.2017, 07:44 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) - Christian HeinrichAutor