2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Augen zu und durch: Nach der gescheiterten Relegation wollen die Waldramer Fußballer um Innenverteidiger Johannes Gebel (re.) heuer wieder angreifen. Der 20-Jährige kassierte im zweiten Aufstiegsspiel die rote Karte. FOTO: RABUSER
Augen zu und durch: Nach der gescheiterten Relegation wollen die Waldramer Fußballer um Innenverteidiger Johannes Gebel (re.) heuer wieder angreifen. Der 20-Jährige kassierte im zweiten Aufstiegsspiel die rote Karte. FOTO: RABUSER

Relegations-Rowdy Gebel: „Platzverweis ein absoluter Witz"

Waldrams Rotsünder im Interview

Waldrams Pechvogel Johannes Gebel über die Relegation, seinen Fauxpas und seine sportlichen Ziele.

Waldram – Im kommenden Monat schreibt Johannes Gebel seine Abschlussprüfung als Notarfachangestellter. Man ist geneigt, dem Innenverteidiger der DJK Walrdam hierfür ein weit höheres Maß an Glück zu wünschen, als es ihm in den jüngsten Relegationsspielen gegen den SV Mammendorf (1:5, 2:2) zuteil wurde. Gebel war ungewollt eines der Gesichter des Scheiterns. Im Gespräch mit unserem Mitarbeiter Oliver Rabuser blickte der 20-Jährige zurück.

Herr Gebel, Hand aufs Herz: Rufen Sie sich den 10, Juni noch oft ins Gedächtnis?

Eher ungern. So viel wie in diesem Spiel gegen uns gelaufen ist, passiert normalerweise in zwei Jahren zusammen. Drei oder vier der fünf Gegentore waren höchst unglücklich für uns. Wir waren letztendlich selber schuld, weil wir unsere gewohnte Leistung nicht abgerufen haben – oder es nicht konnten. Ich finde nicht, dass Mammendorf die spielerisch bessere Mannschaft war. Das hat man im Rückspiel gesehen. Da hätten wir auch zwischenzeitlich schon 4:0 führen können.

Bis es dann zum Platzverweis gegen Sie kam. Ihre Einschätzung?

Meiner Meinung nach war das ein absoluter Witz des Schiedsrichters. Mein Gegenspieler legt sich den Ball etwas weit vor, ich will ihn wegspitzeln, er stellt clever den anderen Fuß rein, so dass ich ihn treffe. Allenfalls eine gelbe Karte, aber niemals ein Platzverweis.

Der dann mitursächlich für das Ausscheiden Ihrer Mannschaft war ...

Sicher. Wir haben ja ohnehin nur mit Dreierkette gespielt. Wenn da noch ein Verteidiger wegfällt, läufst du ständig in Konter. Das war wirklich blöd für uns, denn zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch an uns geglaubt.

Sie waren bereits im Vorjahr dabei, wenngleich in den Aufstiegsspielen verletzt. Dennoch: Warum kann die DJK denn keine Relegation, und wie wirkt sich das dritte Scheitern für die Zukunft aus?

Schwierig zu beantworten. Auch im vergangenen Jahr haben wir es uns im Hinspiel gegen Oberalting versaut. Ich glaube nicht, dass bei der Mannschaft etwas hängen bleibt. Wir machen uns keinen großen Druck. Sicher wird in der neuen Saison Habach vorne mitspielen. Und die Neulinge aus Aying oder Deisenhofen sind schwer einzuschätzen. Trotzdem wollen wir irgendwann in die Bezirksliga aufsteigen. Am Besten als Erster (lacht).

Sie kickten zuvor beim SV Münsing in der Jugend. Worin liegt der Reiz in Waldram Fußball zu spielen?

Wir sind einfach eine super Truppe. Ich hab’ das nach dem Hinspiel wieder gemerkt. Natürlich hab’ ich die Sache verbockt, aber wie die Jungs mit mir umgegangen sind, das war schon toll. Wir kennen und mögen uns alle privat.

Könnte die fehlende Reibung womöglich in Zusammenhang mit dem sportlichen Stillstand stehen?

Denke ich nicht. Ein eingespieltes Team ist in jedem Fall die bessere Variante. Jeder reißt sich für den anderen den Arsch auf.

Wo sehen Sie Ihre persönlichen sportlichen Ziele?

Zunächst würde ich gerne auf der Sechser-Position oder generell etwas offensiver spielen. Das hat mir schon in Jugend gut gefallen. Aber da muss halt auch der Trainer mitspielen (lacht). Momentan gibt es keinerlei Gedanken, zu einem höherklassigen Verein zu wechseln. Ich möchte zunächst mit Waldram in der Bezirksliga spielen. So einfach bekommt man mich hier nicht weg.

Aufrufe: 020.6.2017, 08:24 Uhr
Tölzer Kurier: Oliver RabuserAutor