Stefano Pennella bringt einen Freistoß lang nach vorn, Balcan Sari legt per Kopf quer, Kern überspringt seinen Gegenspieler und nickt ein – weit in der Nachspielzeit. „So weit muss es wirklich nicht kommen“, kann sich SVG-Trainer Babak Keyhanfar dennoch nur bedingt über den Punktgewinn freuen. Das Fazit ist im Prinzip dasselbe wie vergangene Woche beim 3:3 des TSV Schott Mainz in Ludwigshafen: überlegene erste Hälfte der Gäste, fahrlässig wenig Ausbeute, ein sich aufbäumender Gegner und ein Remis mit der letzten Aktion des Spiels.
Nur dass die Gonsenheimer noch ungleich mehr klare Einschusschancen hatten als der Stadtrivale vor neun Tagen. Maziar Namavizadeh, der nach Damir Bektasevics kluger Vorarbeit zum 1:0 traf (21.), hätte nach Keyhanfars Zählung allein fünf Treffer vorlegen können, Shun Shibata traf den Außenpfosten, es hagelte Gonsenheimer Chancen. „Wir hätten vier, fünf Tore schießen müssen“, betont der 31-Jährige. Stattdessen stand es zur Pause 1:1, weil Tim Amberger die einzige Chance der Heimelf vor dem Pausentee nutzte (38.). Ein völlig anderes Bild ergab sich in Durchgang zwei, als die Arminia sich immer mehr Feldvorteile erarbeitete und plötzlich das gefährlichere Team war. Das 2:1 aus einer Kontersituation – direkt nach Namavizadehs nächster „Hundertprozentiger“ – durch Gianluca Gerraro (82.) stellte die Partie auf den Kopf. „So wie die erste Halbzeit gelaufen ist, musst du das Spiel gewinnen“, klagt Keyhanfar, „in der zweiten Halbzeit haben wir es dann zum dritten Mal in Folge nicht geschafft, uns noch einmal aufzubäumen.“ Immerhin kam dann jedoch Jannik Kern, der mit seinem ersten Saisontor wenigstens noch einen Zähler für die Wildpark-Elf eintütete.
SV Gonsenheim: Simon – Yilmaz (83. Eichbladt), Beck, Sari, Pennella – Kimnach, Ekiz – Bujnov (58. Kern), Bektasevic, Shibata (58. Letz) – Namavizadeh.