2024-05-02T16:12:49.858Z

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<b>F: Patten</b>
<b>F: Patten</b>

Gomez-Total#2: Lauf hat einen Lauf

Ab jetzt jeden Dienstag: Die Hartplatzhelden Angreifer-Show: Hier gibt es nur Tore aus dem Strafraum zu sehen, mal dreckig, mal zauberhaft schön. Wir stellen Schützen vor, die wie der Namensgeber dieser Show treffen.

Der Neuner "stirbt" aus, haben Experten noch vor ein paar Monaten behauptet. Gerade in Deutschland. "Wer braucht schon einen Mario Gomez?", fragten sich ebenfalls einige Experten. Nun wissen wir spätestens seit seiner Verletzung gegen Italien: Wir brauchen dringend neue Gomezze. Schließlich war es auch ein bulliger Stürmer, der Portugal zum Titel schoss, kein 1,69-Knirps. Deshalb ist diese nun wöchentliche Show als Beitrag der Hartplatzhelden zu verstehen: Wir zeigen hier nur Stürmer-Tore aus dem Strafraum. Und bewerten sie nach dem Gomezfaktor. Der Lohn: Der inoffizielle Titel als Gomez der Woche.

Christoph Dietrich:

Es ist eines dieser Tore, bei denen der kritische Fan trotzdem meckert, obwohl er ja eigentlich etwas zu feiern hätte. "Den hätte ich auch reingemacht", sagen sie. Oder noch schlimmer für den Torschützen: "Können ja froh sein, dass er ihn maleins reingemacht hat." Wir können da nur den Kopf schütteln. Denn seit Mario Gomez sollte niemand mehr den Instinkt eines Torjägers unterschätzen. Das ist eine ähnliche Gabe für einen Sportler wie das Ballgefühl von Lionel Messi. Deshalb gratulieren wir dem Torschützen mit einer klassischen Floskel: Er stand halt dort, wo ein Torjäger stehen muss. Eine große Qualität. Zumal Dietrich eigentlich Mittelfeldspieler ist. Aber einer mit dem Gomez-Gen. 46 Tore in sechs Jahren. Kann man so machen. Gomez-Faktor: 65 Prozent!

Nico Gill:

Und noch so ein Tor der Marke: "Macht doch jeder". Dieses Mal ist Nico Gill der vermeintliche Glückspilz. Dabei offenbart auch dieses Tor eine ganz besondere Stürmer-Qaultität. Die des zweiten Versuches. Denn dieses Mal ist es mit ein bisschen Stochern nicht getan. Es zählt noch mehr die ohnehin gefragte Reaktionsschnelligkeit. Der Ball kommt unerwartet dort hin, wo man selber nicht steht. Der Schützte dieses Treffers macht es herausragend. Wahrscheinlich könnte er nachts aufstehen, sich auf das Fußballfeld begeben und am Fließband solche Ping-Pong-Schmetterbälle verwerten. Wahrscheinlich, weil Gill Stürmer ist. Die besten Nachricht für seinen unaussprechlichen Verein Hansa Friesoythe: Mit 21 Jahren hat er seine Laufbahn noch vor sich. Gomez-Faktor: 75 Prozent.


Louis-Nathan Stüwe:

Dieses Abwehrrecke ist das beste Beispiel dafür, wie wichtig das Timing im Leben ist. Wer weiß, was er für einen Namen bekommen hätte, wenn er ein paar Jahre später zur Welt gekommen wäre. Im Radio war letztens der Name "Zementa" zu hören. Eine junge Frau erzählte noch immer ein wenig geschockt, was ihre Eltern damals fabriziert hatten. Mangels Kenntnisse der englischen Sprache hingen sie an Zement einfach ein a. Aus dem Wunschname Samantha wurde nichts. Autsch.

Nathan-Louis Stüwe trägt dagegen einen Namen von malerischer Poesie. Und nicht nur bei seinem Erscheinen auf der Welt hat er Timing gehabt. Auch im Fußball ist er ein Brecher. 20 Tore hat er in drei Jahren als Verteidiger gemacht. Sehr stark. Beim Kopfball muss halt alles richtig getimt sein. Und nun legte Stüwe noch einen drauf. Er traf für die VSG Altglienicke im Test gegen Werder Bremen zum zwischenzeitlichen 1:1. Die Vorlage gab übrigens Berlin-Legende "Tusche" Mattuschka. Achja, der Gomez-Faktor: 85 Prozent:Der Kopfball erinnert an dem Super-Mario, sowohl in der Wucht als auch im Durchsetzungsvermögen. Auch war Gomez als eiskalter Vollstrecker nach Eckbällen bekannt. Und vom Namensklang sind sich beide sowieso ähnlich.

Daniel Ahn

Hier können wir es ganz kurz machen: Viel mehr Gomez in einem Spiel geht nicht. Das fängt bei der Tatsache an, dass der 20-Jährige Ahn einen Doppelpack erzielte. Das erste Tor war dabei so ästhetisch wie ein Gomez in Top-Form. Dreimal Glück gehabt, dann alles richtig gemacht. Mit dem Außenrist.

Beim zweiten Tor täuscht er den Torhüter mit einem Lupfer. So cool ist nur Super Mario. Gomez-Faktor: 90 Prozent!

Der Gomez der Woche: Andreas Galster

"Häh, warum ist dieses unscheinbare Tor der Gomez der Woche", wird sich manch Leser fragen. Ganz einfach: Erstens: Weil es unscheinbar ist. Der Stürmer wird frei gespielt, er schaut sich um, knallt das Ding rein. Gomezdesk.

Zweitens: Weil dieses Super-Tor etwas untergeht. Denn der SK Lauf hat an diesem Tag den berühmten Lauf. Zwei Traumtore schießen sie. Galsters Tor wirkt dagegen zu einfach. Dabei ist es manchmal schwieriger alleine auf den Keeper zuzulaufen, als aus 25 Meter abzuziehen. Deshalb ist das der Gomez der Woche. Gomez-Faktor: 100 Prozent.

Die anderen beiden Lauf-Tore:




Aufrufe: 019.7.2016, 15:30 Uhr
Hannes HilbrechtAutor