2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Einige haben im Vereinsheim geschlafen“: Giorgio Beltrani
„Einige haben im Vereinsheim geschlafen“: Giorgio Beltrani – Foto: SV Eichsel

Giorgio Beltrani: "Jeder hat für Michi 150 Prozent gegeben"

Der SV Eichsel gab alles für den verstorbenen Kapitän Michael Kibiger und ist zurück in der Fußball-Kreisliga A

In einer Serie porträtieren wir Aufsteiger im Amateursport. Heute: die Fußballer des SV Eichsel − Aufsteiger in die Kreisliga A. Nur drei Niederlagen kassierte der SVE in der gesamten Spielzeit, am Ende gelang mit einem Punkt vor dem FV Fahrnau die Meisterschaft. Kapitän Giorgio Beltrani blickt auf die Spielzeit zurück.

Welcher Satz fasst die Saison am besten zusammen? Alle für einen, einer für alle.

Mannschaftliche Geschlossenheit vorausgesetzt – was war darüber hinaus ein wichtiger Erfolgsfaktor? Ich glaube, dass es gerade nach dem 2:3 gegen den FC Wallbach II am 20. Spieltag, unsere letzte Saisonniederlage, wichtig war, dass wir kritisch mit uns umgegangen sind. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir es für Michael Kibiger schaffen wollen, unseren Kapitän, der im vergangenen Jahr gestorben ist. Jeder hat für Michi 150 Prozent gegeben.

Beste Anekdote der Saison? Unser Trainer Jürgen Mair hat einen Spruch, der quasi zur Anekdote der Saison geworden ist. „Des isch ebbe genau des hä.“

Welchen Moment werden Sie in besonderer Erinnerung behalten? Da gibt es zwei. Die bereits erwähnte Niederlage in Wallbach, weil sie schmerzhaft, verdient und doch wichtig war. Ohne sie wäre das 5:2 im Topspiel gegen Fahrnau nicht gelungen.

Welcher Saisonerfolg war der vielleicht wichtigste? Wieder die Niederlage gegen Wallbach. Und damit verbunden natürlich auch der Sieg im Topspiel gegen Fahrnau in der folgenden Woche, was dazu führte, dass wir es am Ende gepackt haben.

Wer war der Spieler des Jahres – nicht nur sportlich? Ich muss zugeben, unser Torhüter Pascal Oldenburg. Er hat fast alle Spiele gespielt und eine enorme Steigerung hingelegt – uns oft genug gerettet. Er hat einen Sprung hingelegt, bei dem ich mir dachte: „Wow“. Auch außerhalb des Platzes engagiert er sich viel. Aber natürlich sind alle wichtig für den Erfolg des Teams.

Welcher Spieler musste die meisten Kisten zahlen? War ich das? Nein, ich glaube nicht ... So einfach kann man das bei uns nicht sagen, weil es nicht so viele Kisten zu bezahlen gab. Immer mal wieder hat einer eine Kiste springen lassen, aber sonst gab es das nicht wirklich, wir haben keinen Strafkatalog. Einen Teamkollegen gibt es, der immer mal wieder nicht ins Training kam, weil er meinte, er sei Student und wenn die Eltern ihn zum Essen einladen, müsse er das annehmen, es sei schließlich Sponsoring von Mama und Papa. Das „Sponsoring“, wie er es nennt, führte immer mal wieder dazu, dass er nicht ins Training kam.

Wer hat sich auf der Aufstiegsfeier als größtes Feierbiest entpuppt? Da gab es einige. Einige haben im Vereinsheim geschlafen und sich am nächsten Morgen dort auf dem Boden wiedergefunden. Dominik Baier und Jonas Rach wären da zu nennen, aber auch von der „Zweiten“ Christian Zeising, der am nächsten Morgen um halb elf ein Spiel hatte und tatsächlich sogar noch ein Tor gemacht hat. Bei so einem Einsatz könnte man überlegen, ihn zu uns zu holen.

Wo steht der Verein in einem Jahr? In der Kreisliga A.

Wo muss sich der Verein besser aufstellen? Wir müssten im Kader breiter aufgestellt sein – das wird aber passieren. Wir haben den einen oder anderen Neuzugang.

Jürgen Mair ist ein super Meistertrainer, aber ... er könnte öfter mit mir eine Weinschorle trinken.


Zur Person: Giorgio Beltrani (27) spielt seit 2014 für den SVE, er ist als Bankbetriebswirt bei der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden tätig und Vater einer Tochter.

Aufrufe: 025.6.2019, 17:00 Uhr
Eyup Ertan (BZ)Autor