Ein für uns alle außergewöhnliches Fußballjahr neigt sich dem Ende zu. Wie blickst Du persönlich auf dieses Jahr zurück?
Christoph Gieler (34): Für mich war es, wie auch für alle anderen, ein außergewöhnliches Fußballjahr. Wir mussten uns auf Hygienekonzepte, Kontaktverbote, Geisterspiele usw. einstellen. An ein „gewöhnliches“ Fußballleben war nicht mehr zu denken. Als Verein und Mannschaft haben nicht nur wir, sondern auch alle anderen Vereine, das Beste daraus gemacht. Alle zogen an einem Strang, um noch dieses Jahr mit dem Fußball weitermachen zu können. Ich denke, dass dieser Zusammenhalt auf jeden Fall eines der positiven Dinge in diesem Fußballjahr war.
Auch wenn Ihr nur vier Ligaspiele absolvieren konntet, bist Du zufrieden mit der sportlichen Ausbeute heuer?
Mit nur vier Punkten aus den vier Spielen können wir nicht wirklich zufrieden sein. Leistungen wie gegen Parsberg dürfen nicht mehr passieren. Ebenfalls müssen wir unbedingt weiter an unserer Chancenauswertung arbeiten, wenn ich dabei an das Spiel gegen Riedenburg denke. Dennoch möchte ich die letzten Spiele gegen Ramspau und Breitenbrunn hervorheben, in denen wir wieder etwas mehr zu unserer Form gefunden haben und verdient die vier Punkte eingefahren haben.
Als Tabellenzehnter seid Ihr soweit im Soll, hinter euch lauern allerdings Hemau und die erstarkten Parsberger... Bist Du vom Ligaverbleib überzeugt?
Meine Spieler und ich hätten sicher gerne noch den Schwung in die nächsten Punktspiele mitgenommen. Nur leider wurde aus den bekannten Gründen daraus nichts mehr. Einige Spieler halten sich mich lockeren Laufeinheiten fit. Der Großteil nimmt das Angebot eines freiwilligen Cybertraining (Kraft und Ausdauer) an, welches zwei Mal die Woche stattfindet. Daran nehmen regelmäßig zwischen 12 und 15 Spieler teil. Ansonsten ist auch mal Pause in Ordnung.
Wie haltet Ihr überhaupt Kontakt in Zeiten von Corona?
Aktuell nur über das freiwillige Cybertraining. Ansonsten kriegt jeder Spieler seine freie Zeit. Das Fußballjahr war voll mit vielen Trainingseinheiten und Terminen, da haben die Spieler bis zur Winter-Vorbereitung erst einmal Ruhe vor mir (schmunzelt). Dennoch pflegen die Spieler ohnehin auch außerhalb des Fußballplatzes den Kontakt untereinander.
Wie bewertest Du die Entscheidung des BFV, als einziger Landesverband in Deutschland die Saison nicht abzubrechen?
Ich finde die Entscheidung weiterhin richtig. Somit hat jede Mannschaft weiterhin sportlich alles selbst in der Hand aufzusteigen bzw. nicht abzusteigen. Allerdings hätte ich gerne die Saison dieses Jahr noch zu Ende gespielt. Es bleibt spannend wie es mit der Saison und dem Ligapokal weitergeht.
Habt Ihr Sorgen, dass einige Spieler im neuen Jahr überhaupt keine Lust mehr auf Fußball haben? Oder haben sich gar schon welche verabschiedet?
Verabschiedet haben sich in der Sommer-Corona-Pause bereits drei erfahrene Spieler. Allerdings habe ich aufgrund der hohen Trainingsbeteiligung und dem Spaß im Training keine Sorgen, dass ein weiterer Spieler die Lust am Fußball verliert und aufhört.
Hat Corona negative Auswirkungen im finanziellen Bereich beim TSV Großberg erzeugt? Wenn ja, könnt Ihr die Ausfälle überhaupt kompensieren?
Ich denke, dass viele Vereine kleinere Verluste durch fehlende Einnahmen hinnehmen müssen. Allerdings sind mir keinerlei größeren negativen Auswirkungen bekannt. Wir hoffen, dass kommendes Jahr wieder Vereinsfeiern, Turniere, Feriencamps durchgeführt werden können, um die Kassen wieder etwas zu füllen.