2024-06-04T08:56:08.599Z

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Sezayi Colak und Emil Frank (Aldenhoven/Pattern) sowie Karl-Heinz Dahmen und Jörg Kollednigg (Hoenger SV, v.l.) freuen sich auf die Kooperation.
Sezayi Colak und Emil Frank (Aldenhoven/Pattern) sowie Karl-Heinz Dahmen und Jörg Kollednigg (Hoenger SV, v.l.) freuen sich auf die Kooperation. – Foto: Niehus

Gemeinschaft über Kreisgrenzen hinaus

Fußballvereine in Aldenhoven/Pattern und Alsdorf-Hoengen gehen neue Wege: Kooperation bei Jugend und Senioren

In der Winterpause sah es für den SV Aldenhoven/Pattern nicht gut aus: Die erste Mannschaft musste vom Spielbetrieb abgemeldet werden. Seitdem haben die Verantwortlichen nach einem Weg gesucht, die Seniorenabteilung nicht komplett zu verlieren. Über Umwege ist so die Spielgemeinschaft mit dem Hoengener Sportverein entstanden, die ab der kommenden Saison in der Kreisliga B an den Start gehen soll.

Diese bildet eine Besonderheit: Sie ist die einzige Mannschaft in der ganzen Region, die ihre Heimat dann in gleich zwei Fußballkreisen hat.

Grundlagen ausgehandelt

Der SV Aldenhoven/Pattern ist bis zuletzt im Fußballkreis Düren gestartet, Hoengen gehört als Alsdorfer Stadtteil zum Fußballkreis Aachen. „Wir haben in den vergangenen Wochen die vertraglichen Grundlagen ausgehandelt und viel vorbereitet“, berichtet Vorsitzender Emil Frank. Mehrfach in der Woche habe man zusammengesessen, vor allem unzählige Videokonferenzen stünden zu Buche. Am Ende kommt er zu dem Schluss: „Es passt alles, wir blicken da in eine gute Zukunft.“

Das bestätigt Karl-Heinz Dahmen, Vorsitzender des Hoengener Sportvereins. Man habe schnell eine gemeinsame Linie gefunden. Die Spielgemeinschaft (SG) sei für die Orte Hoengen und Aldenhoven mit sportlichen Zukunftsideen und vielen Vorteilen verbunden. „In Aldenhoven gibt es eine starke Jugendarbeit, wir haben eine gute Seniorenabteilung“, sagt Dahmen. Mit über 100 Kindern, die alle Altersklassen besetzen, und einer in der Kreisliga B etablierten Seniorenmannschaft ergänze man sich sehr gut.

Die Seniorenmannschaften werden künftig im Fußballkreis Aachen in der Kreisliga B (erste Mannschaft) und Kreisliga D (zweite Mannschaft) an den Start gehen.

Die Jugend bleibt im Bereich Düren. „So können wir ein größeres Gebiet abdecken“, freuen sich die Verantwortlichen. Sportlich hat sich die SG einiges vorgenommen: Der Aufstieg in die Kreisliga A ist das angestrebte Ziel für die erste Mannschaft.

Eigentlich hätte Emil Frank gerne mit einem Verein aus Aldenhoven kooperiert, doch eine Spielgemeinschaft mit Schleiden oder Siersdorf ist nicht zustande gekommen.

Da sei der Anruf aus Hoengen gerade recht gekommen. Der SV hatte Probleme rund um die eigene Spielstätte, denn laut Sportplatzentwicklungsplan der Stadt Alsdorf liegt die Heimat der Hoengener „Am Klött“, in direkter Nähe zur Gesamtschule – und damit außerhalb des Ortsteils.

„Das ist für uns nicht gut zu erreichen, außerdem waren die Rahmenbedingungen für einen ordnungsgemäßen Ablauf in der Kreisliga B dort nicht gegeben“, sagt Dahmen.

Ihre Heimspiele kann die SG in Zukunft theoretisch auf drei verschiedenen Plätzen ausrichten: In Alsdorf gibt es einen Kunstrasenplatz, Aldenhoven bietet einen Rasen- und einen Ascheplatz.

Auf Gegner einstellen

„Hier in Aldenhoven haben wir eine tolle Anlage, die auch noch schneller zu erreichen ist“, freut sich Dahmen. Der Großteil der Heimspiele soll deshalb auch dort stattfinden. „Aber wir können uns individuell auf die Gegner einstellen“, nennt Frank einen weiteren Vorteil.

Die beiden Kommunen tragen das Konzept mit. Laut den Verantwortlichen unterstützen sowohl Alfred Sonders (Alsdorf, SPD) als auch Ralf Claßen (Aldenhoven, CDU) das Vorhaben. Die Reaktionen der Fans und Bürger sind hingegen sehr unterschiedlich. Vor allem im Sozialen Netzwerk Facebook reicht die Resonanz von „richtiger Weg für die Zukunft“ bis hin zu „traurig“ und „lächerlich“.

Das erste Training hat bereits stattgefunden, über 40 Spieler beider bisheriger Vereine haben in kleineren Gruppen erstmalig unter Trainer Bosko Tomasen zusammengespielt.

Zurzeit bereitet sich die erste Mannschaft auf einen möglichen Saisonstart im September vor. Ob sich aufgrund des Coronavirus noch etwas an diesem Termin ändert, könne niemand wissen. Deshalb trainiere man auf dieses Ziel hin. Die Trikots mit dem neuen Logo sind auch bereits fertig: Aus den Vereinsfarben rot-weiß und schwarz-weiß ist ein Wappen in schwarz-rot-weiß geworden.

Aufrufe: 023.7.2020, 16:00 Uhr
Caroline Niehus | AZ/ANAutor