2024-06-14T14:12:32.331Z

Pokal
An ihm hat's nicht gelegen: Nauheim-Torwart Sven Pavone hielt im Viertelfinale des Groß-Gerauer Kreispokals gegen Geinsheim, was zu halten war. Foto: Presta
An ihm hat's nicht gelegen: Nauheim-Torwart Sven Pavone hielt im Viertelfinale des Groß-Gerauer Kreispokals gegen Geinsheim, was zu halten war. Foto: Presta

Geinsheim gewinnt zähen Pokalfight

Nauheim stemmt sich vergeblich 120 Minuten lang gegen das Viertelfinal-Aus / Ginkels Kopf entscheidet Spiel auf Messers Schneide

Es war kein schönes Pokalspiel, dass die rund 100 Zuschauer am Donnerstagabend bei Temperaturen um den Gefrierpunkt im Nauheimer Sportpark zu sehen bekamen; dafür aber ein hart umkämpftes. 120 Minuten lang verlangten sich SV 07 Nauheim und SV 07 Geinsheim zwar nicht alles, aber doch eine ganze Menge ab. Am Ende des Viertelfinal-Marathons hatten die planvoller agierenden Gäste dann verdient die Nase mit 1:2 (1:1, 1:1) Toren knapp vor dem Gruppenliga-Primus, der sich immerhin mit der Erkenntnis trösten kann, auf Augenhöhe mit einem Verbandsligisten gewesen zu sein.

In einer an Höhepunkten armen ersten Halbzeit kamen die Geinsheimer zunächst schwungvoller aus der Kabine. Doch die Nauheimer gewöhnten sich schnell an die Intensität des klassenhöheren Kontrahenten und nahmen das Heft des Handelns bald in die Hand, auch wenn Rechtsverteidiger Tino Fuhrmann (19.) mit einer unglücklichen Abwehraktion, die an der Latte landete, beinahe den frühen Rückstand verschuldet hätte. Stattdessen zappelte der Ball kurz darauf auf der anderen Seite im Netz, weil Gästekeeper Dominik Geissler beim haltbaren Aufsetzer von Marko Kurek (21.) keine gute Figur machte.

Auer macht‘s trocken und humorlos

Die ohne ihre komplette erste Sturmreihe aufgelaufenen Schwarz-Gelben ließen sich davon jedoch nicht aus dem Konzept bringen und fanden nach anfänglichen Abstimmungsproblemen immer besser zu ihrem Offensivspiel. So scheiterte der schön freigespielte SVG-Angreifer Marcel Raths (36.) an einem starken Reflex von Schlussmann Sven Pavone. Die Chancen der Auswärtself häuften sich in der Folge und so kam es noch vor dem Pausentee, wie es kommen musste. Nach einer Ecke bekamen die Platzherren den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Florian Auer (45.), Bruder der erkrankten Tormaschine Dominik, nutzte dies und schloss trocken und humorlos aus gut elf Metern zum verdienten Ausgleich ab.

Chancen hüben wie drüben

Nach dem Seitenwechsel waren dann wieder die Blau-Weißen am Drücker und scheiterten nach einem schönen Kurek-Kopfball (51.) nur am Pfosten. Umgekehrt hatten Raths und Auer bei einem fein ausgespielten Angriff über die starke linke Seite die Gästeführung auf dem Fuß, verpassten es jedoch, Katze Pavone aus fünf Metern zu überwinden. Die Partie verflachte danach wieder ein wenig, wobei beide Teams gute Gelegenheiten zu einem weiteren Treffer verstreichen ließen. So hätte der eingewechselte SVN-Torjäger Kai Hofem (90. +5) in der Nachspielzeit mit einem wuchtigen Kopfball zum Helden werden können, wäre ihm nicht eine vorzügliche Parade von Geissler in die Quere gekommen, der seinen Fehler beim ersten Gegentor spätestens jetzt wieder gut gemacht hatte.

Ginkels Kopf besiegelt Nauheims Schicksal

Die darauffolgende Verlängerung dauerte zwar die vorgeschriebenen 30 Minuten plus großzügig ausgelegte Nachspielzeit, doch hätten fünf Minuten völlig ausgereicht. Nach einem Eckball fanden die Hausherren erneut in Geissler ihren Meister (93.). Ein schneller Gegenzug und der richtig hingehaltene Kopf von Spielertrainer Kim Ginkel (94.) besiegelten schließlich das Schicksal der Nauheimer, bei denen die Luft nun raus war.

Trainerstimmen

SVN-Coach Christian Lang wollte dennoch „keinem einen Vorwurf machen“. Schließlich hatten seine Kicker in dem zweistündigen „Pokalfight alles rausgehauen!“ Auch sein Gegenüber Tim Schicker hatte ein „offenes, wenn auch alles andere als hochklassiges Viertelfinale“ gesehen, das durchaus auch „in die andere Richtung“ hätte laufen können. Doch wie heißt es so schön: „Hätte, hätte, Fahrradkette!“

SV Nauheim: Pavone, Fuhrmann, Gerlach, Kurek, Tollkühn, Alves, Bolbach, Wolf, De Leo, Lombardo, Lang; eingewechselt: Cezane, Hofem, Rosin.

SV Geinsheim: Geissler, Maier, Gläser Ginkel, Bender, Rupprecht, Schmidt, Hauf, O’Neal, Raths, Auer; eingewechselt: Rudolph, Hahn, Rehn.

Tore: 1:0 Kurek (21.), 1:1 F. Auer (45.), 1:2 Ginkel (94.); Zuschauer: 100; Schiedsrichter: Hager (Ginsheim).

Aufrufe: 019.2.2016, 00:08 Uhr
Sergio PrestaAutor