Gegen die besten Fußball-Talente Asiens

Kurzfristiger Trainerwechsel

Der deutsche U-19-Nachwuchs muss sich indessen auf eine Veränderung einstellen. Am Freitag gab der DFB bekannt, dass der bisherige U-19-Trainer Marcus Sorg von Bundestrainer Joachim Löw als Assistent in sein Team berufen wurde. Sein Nachfolger bei der U 19 ist Guido Streichsbier, bisher für die U 18 zuständig, der auch schon in Ingelheim und Worms an der Seitenlinie stehen wird. Unabhängig von der Trainerfrage: Dass die deutsche U 19 auf einen starken Gegner treffen wird - davon ist Cha überzeugt. Er erwartet zwei spannende Partien. ,,Die südkoreanischen Jugendnationalmannschaften gehören traditionell zu den besten Teams aus Asien. Bei Asienmeisterschaften stehen die U 17 und U 19 eigentlich immer im Finale und qualifizieren sich so für die Weltmeisterschaften in dieser Altersklasse", weiß der mittlerweile 35-Jährige.

Dem Deutschen Fußball-Bund hat er im Interview eine Menge über den kommenden Gegner verraten. So seien die südkoreanischen Mannschaften nicht nur technisch und läuferisch sehr stark, sondern sie brächten obendrein auch noch eine gute Mentalität mit. ,,Sie kämpfen bis zum Schluss", sagt Cha, der einst selbst den Weg von einem Uni-Team zur südkoreanischen Nationalelf schaffte. Bei der WM 2002 im eigenen Land stand er im Kader der Co-Gastgeber, die das Turnier damals gemeinsam mit Japan ausrichteten. Südkorea kam bis ins Halbfinale. ,,Ein tolles Erlebnis. Wir haben vor heimischem Publikum den vierten Platz erreicht, das beste Ergebnis einer südkoreanischen Mannschaft bei einer WM", erinnert sich Du-Ri Cha.

Im Vergleich zu Deutschland sei der südkoreanische Jugendfußball zum Teil anders strukturiert, analysiert er mit Blick auf die anstehenden Jugend-Länderspiele in Rheinhessen. Einerseits gebe es wie in der Bundesrepublik Jugendnationalmannschaften von der U 15 bis zur U 21. Andererseits sei die Vereinsstruktur aber nicht so ausgeprägt. ,,In Südkorea läuft die Talentförderung in den Schulen ab, vor allem in den High-schools", schildert der einstige Abwehr- und Mittelfeldspieler.

Konkret heißt das: Ein Spieler macht in Südkorea auf jeden Fall seinen Schulabschluss an einer Highschool, bevor er zu einem Profiverein geht. ,,In den meisten Fällen gehen talentierte Spieler danach sogar noch mindestens ein bis zwei Jahre zur Universität und spielen in den dortigen Teams weiter. Die Uni-Teams haben bei uns ein sehr hohes Niveau", erläutert Du-Ri Cha die Hintergründe. ,,In meiner Studentenzeit haben wir sogar Testspiele gegen Profiteams gewonnen", ergänzt der Südkoreaner, der in Deutschland unter anderem auch bei Arminia Bielefeld, der TuS Koblenz, dem SC Freiburg und Fortuna Düsseldorf unter Vertrag stand.

In Ingelheim und Worms wird mit Lee Seung Woo vom FC Barcelona aller Voraussicht nach ein großes Talent auf dem Rasen stehen, das den Sprung in Südkoreas A-Nationalelf schaffen kann. ,,Ihm würde ich es zutrauen. Barca ist auch wegen ihm das Risiko eingegangen, eine Transfersperre zu bekommen, da er von halb Europa gejagt wurde", unterstreicht Du-Ri Cha. Lee sei schnell, technisch stark und passe von der Mentalität gut nach Europa. ,,Auf seinen Weg bin ich sehr gespannt", sagt Cha, der Uli Stielike ,,einen super Job" attestiert. Seit September 2014 trainiert der Deutsche die südkoreanische A-Nationalmannschaft. Stielike übernahm das Team nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Brasilien. ,,Innerhalb von drei Monaten hat er das Team wieder auf Vordermann gebracht. Und das, obwohl er die Spieler kaum kannte. Bisher hat das Team auch in der WM-Quali alle Spiele gewonnen", lobt Du-Ri Cha den einstigen Assistenztrainer von Ex-DFB-Chefcoach Erich Ribbeck.Zukunft im Fußball

Im November vergangenen Jahres hat Cha seine Karriere als Spieler beendet. Dem Fußball will der frühere Frankfurter und Mainzer gerne auch in Zukunft erhalten bleiben. ,,Aktuell tausche ich mich viel mit alten und neuen Bekannten im Fußball aus - und im Sommer möchte ich mit den ersten Trainerlizenzen anfangen", blickt der Ex-Profi nach vorne. Wohin ihn sein Weg führen wird, weiß er im Moment aber noch nicht.

- Tickets gibt es im Vorverkauf in Ingelheim in der Buchhandlung Wagner, Friedrich Ebert-Straße, zu den üblichen Geschäftszeiten und im Clubheim der Spvgg. Ingelheim dienstags bis donnerstags von 12 bis 14 Uhr und von 17 bis 23 Uhr, freitags von 17 bis 23 Uhr, samstags von 15 bis 22 Uhr und sonntags von 9 bis 20 Uhr.

- Der überdachte Sitzplatz kostet acht Euro, Stehplatzkarten sind für vier Euro erhältlich.

- Jugendsammelbestellungen (ab zehn Personen) kosten einen Euro pro Ticket und können auf der Homepage des Südwestdeutschen Fußballverbandes swfv.de bestellt werden.