2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Axel Brummer hat in Gau-Bickelheims Fußballern tatendurstige Zuhörer.	Foto: pakalski-press/Boris Korpak
Axel Brummer hat in Gau-Bickelheims Fußballern tatendurstige Zuhörer. Foto: pakalski-press/Boris Korpak

Gau-Bickelheim: Ehrensachen

Warum Axel Brummer als Trainer bei der abstiegsbedrohten TSG Gau-Bickelheim einsteigt

Gau-Bickelheim. Irgendwie wirkte alles total vertraut bei der ersten Mannschaftsansprache von Axel Brummer als neuer Trainer der TSG Gau-Bickelheim. Überraschend ist das nicht. Viele Spieler des abstiegsbedrohten A-Klassisten kennen den 59 Jahre alten Ex-Profi noch aus vergangenen Tagen. Genauer gesagt: Aus ihrer Zeit bei der FSG Partenheim/Jugenheim. Damals, bis 2019, unterstützte Axel Brummer seinen Schwiegersohn Marc Brummer, der die Spielgemeinschaft mehrere Jahre lang trainierte.

Axel Brummer hat nie die Bindung zu diesen Spielern verloren. Viele von ihnen wechselten nach einem Zerwürfnis bei der FSG zur TSG Gau-Bickelheim. Dominik Friedel zum Beispiel. Oder dessen Bruder Patrick Friedel. Oder Marcel Hanuschek, um nur einige zu nennen. Wegen ihnen besuchte er schon seit Längerem die schmucke Sportanlage am Wissberg. Interessehalber. Ohne Ambitionen. In dieser zwanglosen Atmosphäre bändelten die Gau-Bickelheimer mit ihrem prominenten Gast zunehmend an. Ohne zu ahnen, dass sie ihn nun als Trainer brauchen und gewinnen könnten.

Starke Verbundenheit mit vielen Spielern

Nun aber, nach der Trennung von Heinz Janssen, tat sich plötzlich eine Vakanz auf. TSGler wie Abteilungsleiter Torsten Becker trugen ihren Wunsch an Axel Brummer heran, ob er sich bis zur Winterpause die Nachfolge des Engelstädters vorstellen könne. Er sei „der rechte Mann zum rechten Zeitpunkt“, umgarnten sie den kaufmännischen Angestellten, der sich eigentlich gar nicht mehr ehrenamtlich in verantwortlicher Position binden wollte.

Letztlich aber gab er sich einen Ruck. Der vielen Spieler wegen, die er kannte. Das sind Jungs, „die haben einen richtig guten Charakter, sind fußballerisch talentiert“, sagt Axel Brummer. Ehrensache, dass er denen keinen Korb geben wollte.

Zugleich ist es ein Dankeschön an die TSG Gau-Bickelheim, die vor zwei Jahren den Abwandernden von der FSG Partenheim eine neue Heimat boten. Das hat Axel Brummer den Wissbergern bis heute nicht vergessen. Nun biete sich die Gelegenheit, etwas zurückzugeben.

Sportlich hofft Axel Brummer, die Mannschaft aus dem Tabellenkeller holen zu können. Das Potenzial dazu sieht er, hat er den Spielern gesagt. Und die Mannschaft in die Pflicht genommen. Nur gemeinsam sei der Karren aus dem Dreck zu holen. Dabei hat er nicht einmal die Spiele im Blick. Schon fürs Training müsse sich der eine oder andere regelmäßiger begeistern.

Der Partenheimer nimmt die Mannschaft in die Pflicht

Ruhig und besonnen, sagt der Partenheimer das. So wie jemand, der weiß, dass er eine hilfreiche Hand ausgestreckt hat. Der aber auch weiß, dass sie von der anderen Seite ergriffen werden muss, wenn es funktionieren soll. „Ich brauche mir nichts mehr zu beweisen“, lautet sein Standpunkt.

Die TSG Gau-Bickelheim hat nun mehrere Monate Zeit, eine nachhaltige Lösung für die Trainerposition zu finden. Diese Zeit hat ihr Axel Brummer verschafft, indem er sich als Interimscoach zur Verfügung stellte.

Erfahrung als Trainer bringt Axel Brummer reichlich mit. Mehrere Jahre betreute er den FSV Saulheim, später mit Marc Brummer den TuS Biebelnheim. Dort verschoben sich aber schon die Gewichte. Immer mehr entwickelte er sich im Trainergeschäft zur rechten Hand seines Schwiegersohns. Axel Brummer unterstützte gerne, mied aber zunehmend die Verpflichtung. Das passte auch, als sich die beiden bei der FSG Partenheim engagierten.

Nun aber übernimmt er wieder Verantwortung. „Ein bisschen hat mich der Ehrgeiz gepackt“, schildert er schmunzelnd. Er wiegelt aber zugleich zu hohe Erwartungen ab: „Wunder vollbringen kann ich keine“. Hoch motiviert ist er dennoch. „Wenn ich als Trainer nur einem einzigen Spieler etwas für seinen Sport lehren konnte, dann hat sich mein Einsatz gelohnt“, skizziert er seinen Antrieb.

Ein klassischer Antreiber aber ist er nicht. Leidenschaft fürs Hobby Fußball und die Einstellung, dass Mannschaftssport auch Verpflichtung bedeutet, müssen die Spieler selbst mitbringen. Auch das hat er am Abend in Gau-Bickelheim bei seiner Inthronisierung als Trainer klargemacht.



Aufrufe: 05.10.2021, 08:00 Uhr
Claus RosenbergAutor