2024-06-14T14:12:32.331Z

Turnier

Gastgeber muss passen

STADTMEISTERSCHAFT Wiesoppenheim unterliegt Weinsheim / Normannen sagen Viertelfinale ab

Wiesoppenheim. Der Chef steht am Grill. ,,Die Steaks sind noch nicht fertig. Kommen aber gleich", beruhigt Wilfried Kissel. Kissels Vereinskollege - einer von den vielen ehrenamtlichen Helfern im Einsatz - hat schon abkassiert. Der Vorsitzende des TuS Wiesoppenheim schwitzt, fast so wie die Spieler bei der 48. Wormser Fußball-Stadtmeisterschaft. Diesmal sind die Wiesoppenheimer bekanntlich auf der schmucken Anlage mit dem tipptopp gepflegten Rasen Gastgeber - zum dritten Mal nach 1980 und 1990. Heuer sind sie da draußen 125 Jahre alt geworden.

Seit dem 25. Juni wird nun bereits gekickt bei diesem Turnier, das der SV Horchheim im vergangenen Jahr gewonnen hatte. Überraschend damals, weil der große Favorit TSG Pfeddersheim mit seinem Oberliga-Team ausgeschlossen wurde, weil er vor dem 1. Juli einen erst ab 1. Juli einsatzberechtigten Spieler hatten auflaufen lassen. Diesmal hat die TSG Pfeddersheim ihre in die Bezirksliga aufgestiegene Truppe geschickt, die am Sonntag (17.30 Uhr) im Viertelfinale auf den TuS Weinsheim trifft. Im Spiel zuvor wird der ASV Nibelungen versuchen, den Geheimfavoriten TuS Hochheim (15 Uhr) am Einzug ins Halbfinale zu hindern.

Die Wiesoppenheimer hätten auch gerne gegen die Pfeddersheimer Zweite gespielt, doch für sie war am Donnerstagabend nach dem ersten Turnier-Auftritt sportlich Endstation. Im Derby gegen den TuS Weinsheim gab es eine verdiente 1:5 (1:3)-Niederlage. Verdient allein schon deshalb, weil die Mannschaft von Trainer Andreas Kuntz gerade in der Anfangsphase unsortiert wirkte in der Defensive. Da ließ sich der Gast nicht lange bitten und ging schon in der Anfangsviertelstunde durch Florian Horn (10.) und den Ex-Wormaten Hasan Atacan (14.) vorentscheidend in Führung. Als Henning Fried (27.) nachlegte, war der Käse eigentlich gegessen, auch wenn Björn Andres mit dem Pausenpfiff das 1:3 gelang. Bei dem wegen der Hitze um eine Stunde verschobenen Spiel traf dann zwar noch der Wiesoppenheimer Phithak Duangphon, allerdings ins eigene Tor (54.). Amin Hadj-Chaib (89.) setzte den Schlusspunkt. ,,Die Weinsheimer gehören für mich zu den Favoriten in der nächsten Saison", ist Kissel überzeugt. Die Wiesoppenheimer hatten aber in der abgelaufenen Spielzeit sechs Punkte mehr auf dem Konto (nämlich 53) und Trainer Andreas Kuntz ist trotz des Ausscheidens bei den Stadtmeisterschaften sicher: ,,Wir wollen nächstes Jahr unter den Top-Fünf der Liga sein." Vielleicht gelingt dann ja auch eine Revanche gegen Weinsheim...

Im Moment jedenfalls steht noch die Stadtmeisterschaft für den Wiesoppenheimer Klub im Fokus. ,,Mit der Zuschauerresonanz sind wir bislang ganz zufrieden", zieht der TuS-Vorsitzende Kissel schon mal eine Zwischenbilanz. Was nicht ganz passte, war der Umstand, dass die Pfeddersheimer Zweite zeitgleich zum Testspiel der Pfeddersheimer Ersten am Mittwoch gegen Sandhausen spielte. Kissel: ,,Das haben wir hier natürlich gespürt." Aber so richtig ärgerlich ist eigentlich, wenn Mannschaften kurzfristig absagen. Erst machte Blau-Weiß Worms einen Rückzieher einen Tag vor Turnierbeginn, jetzt folgte Normannia Pfiffligheim. Die Normannen kriegen für das für Samstag geplante Viertelfinalspiel gegen den SV Horchheim keine Mannschaft zusammen. Deshalb steht der Titelverteidiger kampflos im Halbfinale. Kissels Sohn Florian, der auch schon im TuS-Vorstand mitarbeitet, hat eine Erklärung: ,,Die Pfiffligheimer haben wohl einige Spieler aus der A-Jugend der Leiselheimer bekommen. Und die machen am Wochenende ihre Abschlussfahrt." Schön ist das nur für die Jung-Normannen.



Aufrufe: 03.7.2015, 21:00 Uhr
Volker SchützAutor