2024-05-10T08:19:16.237Z

Turnier
War bereits am vergangenen Wochenende gegen Zell/Bruck stark gefordert: Grasheims Torhüter Dennis Fröhlich (am Boden). Auch morgen treffen die beiden Kreisklassen-Kontrahenten beim diesjährigen Donaumoos-Wanderpokal, der in Zell ausgetragen wird, wieder aufeinander. 	F.: Roland Geier
War bereits am vergangenen Wochenende gegen Zell/Bruck stark gefordert: Grasheims Torhüter Dennis Fröhlich (am Boden). Auch morgen treffen die beiden Kreisklassen-Kontrahenten beim diesjährigen Donaumoos-Wanderpokal, der in Zell ausgetragen wird, wieder aufeinander. F.: Roland Geier

Gastgeber als Favoritenschreck?

Donaumoos-Wanderpokal: FC Zell/Bruck holte sich 2012 überraschend den Pott +++ SV Karlshuld als Titelverteidiger

Der Fußball in der Region Neuburg steht an diesem und nächstem Wochenende ganz im Zeichen des Donaumoos-Wanderpokals. Zum 65. Mal findet dieses traditionelle Turnier statt. Ausrichter ist dieses Jahr der FC Zell/Bruck. Den Auftakt machen die Reserven der zehn Teilnehmer am Samstag um 14 Uhr. Die ersten Mannschaften starten am Sonntag um 12 Uhr in das Turnier. Pokalverteidiger ist Rekordgewinner SV Karlshuld, der sich den Pott bereits 18 Mal krallte.

„Das Turnier hat seine eigenen Gesetze. Favoritenstürze sind da ganz normal. Das macht den Pokal deshalb so interessant“, sagt Thomas Theiler, der neue Spielertrainer des gastgebenden FC Zell/Bruck. Einigen seiner Kollegen passt der Wanderpokal nicht mehr ins Konzept der Vorbereitung. Diese Meinung teilt Theiler allerdings nicht. So sei es ihm „schlichtweg egal, ob wir ein Vorbereitungs- oder eben ein Pokalspiel bestreiten“. Auch mit dem (frühen) Termin hadert der Zeller Coach nicht, obwohl dieser in einer relativ frühen Phase der Vorbereitung steht. „Einen idealen Zeitpunkt wird man bei zehn Teilnehmern, die in verschiedenen Ligen spielen, ohnehin nicht finden“, meint Theiler.

Für ihn habe diese Veranstaltung, die er bereits als Spieler mehrfach absolvierte, immer noch einen hohen Stellenwert – und auch gute Erinnerungen! Vor zwei Jahren sorgte er mit den Rotweißen in Berg im Gau für eine faustdicke Überraschung, als man die DJK Langenmosen mit einem 1:0-Sieg auf den zweiten Rang verwies.

Diesmal glaubt Theiler allerdings nur an eine „winzige Außenseiterchance“. Und das, obwohl er morgen mit seiner Truppe auf den aktuellen „Lieblingsgegner“ SV Grasheim trifft. Beim Raiffeisen-Cup vor einer Woche wurde der Kreisklassen-Mitkonkurrent zweimal mit 5:0 abgefertigt. Doch der FC-Trainer hebt mahnend den Zeigefinger: „Ich denke, die Grasheimer werden diesmal mit einer anderen Einstellung ins Match gehen. Sie wollen sicherlich die Rechnung mit uns begleichen. Man sollte die beiden Siege nicht überbewerten, denn sowohl Grasheim als auch wir konnten nicht unsere beste Elf aufbieten. Ich rechne mit einen offenen Schlagabtausch, bei dem jeder als Sieger den Platz verlassen kann.“

Selbst bei einem Sieg gegen die Mösler hätte seine Mannschaft das Semifinale noch nicht gebucht. Der FC Zell/Bruck (oder auch der SV Grasheim) hatte nämlich Pech bei der Auslosung. Am Sonntag müsste man gegen den Sieger der Partie SV Wagenhofen gegen DJK Langenmosen ein zweites Mal antreten. Erschwerend kommt hinzu, dass Theiler auf insgesamt sechs Akteure mit „Stammelf-Potenzial“ verzichten muss. Favorit auf dem Turnersieg ist für ihn Bezirksliga-Aufsteiger TSG Untermaxfeld.

Was diese Einschätzung betrifft, winkt Sepp Lösch, der neue Trainer der TSV Untermaxfeld, ganz bescheiden ab. Denn das Los wollte es, dass es morgen zur Neuauflage des letztjährigen Endspiels zwischen dem SV Karlshuld und der TSG kommt, das die Karlshulder damals mit 7:6 nach Elfmeterschießen für sich entschieden. Auch für Lösch ist es der erste Donaumoos-Wanderpokal als Trainer. Als ehemaliger Spieler kennt er aber freilich die „besondere Atmosphäre“. Auch er misst diesem traditionellsten Turnier in Süddeutschland großen Stellenwert bei. „Aber in den letzten Jahren ist die Brisanz ein wenig verloren gegangen“, so Lösch.

Für seine Mannschaft sei die Vorbereitung „super gelaufen. Alle ziehen volle Pulle mit. Ich habe 28 Leute im Training und wir haben viel probiert. Da am nächsten Wochenende für uns die Punktrunde startet, ist es gegen den SV Karlshuld gleich ein Gradmesser. Da wissen wir, wo wir stehen“. Auch wenn die Karlshulder bereits am Tag zuvor in die Punktrunde starten, ist Lösch überzeugt, dass der Kontrahent nicht einfach zu schlagen sein wird. „Das Spiel dauert zweimal 30 Minuten. Es ist ein Pokalspiel und zugleich ein Prestigeduell. Es kann durchaus wieder im Elfmeterschießen entschieden werden“, geht der 49-jährige TSG-Übungsleiter von einer schweren Aufgabe aus.

Aufrufe: 018.7.2014, 21:01 Uhr
Neuburger Rundschau / Roland GeierAutor