Fußball ruht bis 20. April

Lothar Renz, der als Kreisvorsitzender Alzey-Worms an der Videokonferenz teilnahm, sagte, die Versammlung habe sich einvernehmlich auf diese Lösung verständigt. Und zwar „ohne große Diskussion“. Zu überzeugend waren die Argumente, die auf dem Tisch lagen. An der einen Flanke standen die behördlichen Auflagen, etwa die Sperrung kommunaler Sportanlagen in Mainz oder Kaiserslautern bis zum 19. April. Auf der anderen Seite drohten nach Ansicht der Funktionäre rechtliche Fallgruben. Der Verband hat Sorge, bei einer vorzeitigen Saisonabsage von dem einen oder anderen Verein in Regress genommen zu werden. Und zwar dahingehend, dass beispielsweise Klubs mit Vertragsspielern die laufenden Kosten auf den SWFV abwälzen könnten. Über allem schwebte die Unsicherheit, wie lange dieser Ausnahmezustand noch anhalten wird.

Innerhalb einer Viertelstunde war das Thema „Laufender Spielbetrieb“ abgehakt, skizzierte Gerhard Schmitt, Vorsitzender des Fußball-Kreises Mainz-Bingen. „Es gab ja nichts zu entscheiden“, sagte er nach der insgesamt dreistündigen, turnusmäßigen Sitzung. Man kann sich derzeit nur in Geduld üben und abwarten, wann Corona das Leben und den Sport wieder aus der Geiselhaft entlässt.

Der Südwestdeutsche Fußballverband schließt mit der 20.-April-Regelung nicht aus, dass der Ball auch über diesen Tag hinaus ruhen muss. Die Entscheidung soll kurzfristig fallen. Möglich, dass die Zwangspause dann ausgedehnt wird. Möglich ist aber auch, dass der Spielbetrieb tatsächlich wieder aufgenommen wird. Entscheidend wird sein, wie sich die Corona-Pandemie bis dahin entwickelt hat. Und welche Rahmenbedingungen die Ordnungsbehörden zu dem Zeitpunkt schaffen.

Schon am 20. April gibt es ein Meeting beim Deutschen Fußball-Bund. An dem wird Hans-Dieter Drewitz teilnehmen, um sich mit den anderen Verbänden auch über die Reaktionen in Sachen Corona-Pause abzustimmen. Man sei bestrebt, in der Frage über die Fortsetzung des Spielbetriebs eine flächendeckende Lösung zu finden.

Unvorstellbar ist, dass der SWFV einen Alleingang unternimmt. Etwa in Hinblick aufs Canceln der gesamten Saison. Klar ist dem Präsidium aber, dass es den Spielbetrieb nicht endlos lange aussetzen kann, wenn die laufende Runde tatsächlich noch beendet werden soll. Ende April, allerspätestens Anfang Mai wäre mutmaßlich die Deadline. Es ist vorstellbar, dass die Saison deshalb über den ursprünglich geplanten 24. Mai verlängert wird. Konkrete Überlegungen dazu hat das Präsidium noch nicht angestellt. Die Entwicklungen rund ums Corona-Virus sind zu dynamisch, als dass man zu weit in die Zukunft schauen wollte.