2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Florian Müller (re.) hat in dieser Saison bereits fünf Treffer für den Tabellendritten FV Walbertsweiler/Rengetsweiler erzielt. Im Derby gegen Rot-Weiß Salem soll Nummer sechs folgen. Ein Heimsieg könnte WaRe an diesem Spieltag erstmals die Tabelle Archivfoto: Bodon
Florian Müller (re.) hat in dieser Saison bereits fünf Treffer für den Tabellendritten FV Walbertsweiler/Rengetsweiler erzielt. Im Derby gegen Rot-Weiß Salem soll Nummer sechs folgen. Ein Heimsieg könnte WaRe an diesem Spieltag erstmals die Tabelle Archivfoto: Bodon
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Für WaRe ist die Tabellenführung drin

11. Spieltag Fußball-Landesliga Südbaden III

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Pfullendorf / sz - Mit einem Derbyheimsieg gegen den FC Rot-Weiß Salem könnte der FV Walbertsweiler/Rengetsweiler am 11. Spieltag die Tabellenführung übernehmen, wenn Tabellenführer FC Schonach (beim FC Löffingen) oder die Spvgg F.A.L. als Zweitplatzierte (zu Hause gegen die DJK Villingen) schwächeln. Der SC Pfullendorf kann seine Verfolger-Position beim FC Hilzingen festigen. Der SC MArkdorf muss zur DJK Donaueschingen und der FC Überlingen will seine imposante Serie zu Hause gegen Überraschungsschlusslicht SC Konstanz/Wollmatingen ausbauen.

FC Überlingen - SC Konstanz/Wollmatingen (Samstag, 15.30 Uhr): Fünf Siege hat Aufsteiger FC Überlingen aus den vergangenen sechs Spielen geholt, hat bei der 3:8-Blamage vor zwei Wochen beim jetzigen Tabellenführer FC Schonach quasi alle potenziellen Unzulänglichkeiten in ein einziges Match gepackt und spielt ansonsten konstant am oberen Limit des eigenen Leistungsspektrums. Am vergangenen Wochenende nahm die Florian Stemmer-Elf auch im Nachbarschaftsduell beim SC Markdorf drei Punkte mit. Am Samstag im See-Derby ist nun der SC Konstanz/Wollmatingen zu Gast, der vor der Saison als Aufstiegskandidat gehandelt wurde, mittlerweile aber das Tabellenende ziert und damit innerhalb eines Saisondrittels zum Abstiegskandidaten mutiert ist. Trainer Mohamed Karaki ist aber nicht kleinzukriegen: "Natürlich könnte die Stimmungslage bei uns besser sein. Aber auch wenn so langsam die Gefahr droht, dass wir ein bisschen den Anschluss verlieren, bewahren wir die Ruhe, denn wir haben ja noch 21 Spiele vor uns."

Vor dem FC Überlingen ziehe er den Hut: "Stark, wie sie sich als Aufsteiger aktuell präsentieren." Im Sturm sei Überlingen mit Marc Kuczkowski "überragend besetzt." Schwachstellen hätten die Nullneuner aber auch. Karaki: "Wo, das zeigt ja die Gegentorzahl, die sogar noch höher liegt als unsere."

Nach Selbstaufgabe klingt das nicht. Doch so recht scheint Karaki auch nicht mehr von der Wende überzeugt, denn die brutale 1:4-Heimpleite im Kellerduell gegen Aufsteiger SV Obereschach in der Vorwoche bezeichnet er drastisch als "Genickbruch".

Das eigene Team im Dauerhöhenflug, der Gegner auf Sinkflug - Überlingens Coach Florian Stemmer weiß, was bei solchen Konstellationen das Gebot der Stunde ist: "Wer von meinen Spielern glaubt, man könne den Gegner auf die leichte Schulter nehmen, wird sofort ausgewechselt." Konstanz sei ein gefährlicher Gegner: "Ich habe meinen Spielern am Donnerstagabend gesagt: "Wenn die mal ein Spiel gewinnen, dann kommen sie wieder. Wir dürfen aber nicht zulassen, dass sie ihre Serie bei uns starten."

Ausfälle gibt es bei den Gastgebern nicht. Karaki hingegen fehlen mit Caliskan und Al Massadi zwei defensive Mittelfeldspieler.

FV Walbertsweiler/Rengetsweiler - FC RW Salem (Samstag, 16 Uhr): Woche für Woche punktet der FV Walbertsweiler/Rengetsweiler dreifach, hat sich mit einem 2:1-Auswärtssieg bei der SG Dettingen/Dingelsdorf am vergangenen zehnten Spieltag bis auf zwei Punkte hinter den neuen Tabellenführer FC Schonach herangearbeitet. Im Linzgau-Derby gegen Salem ist die Mannschaft von Spielertrainer Stefan Bach deshalb klarer Favorit. Daran ändert auch der Salemer 3:2-Heimsieg gegen den FC Löffingen nicht, der nach einem 0:2-Pausenrückstand zustande kam und mit dem die Mannschaft von Trainer Michael Krause eine vierteilige Niederlagenserie stoppte.

Bach sieht das allerdings ein wenig anders: "Der Tabellenstand macht uns vielleicht zum Favorit. Aber es ist ein Derby. Da ist bekanntlich alles möglich. Die Spiele gegen Salem waren in der jüngeren Vergangenheit meistens besonders brisant, habe ich mir sagen lassen." Zum Salemer Heimsieg gegen Löffingen sagt Bach: "Nach einem 0:2-Rückstand nochmal so zurückzukommen, zeigt das Potenzial dieses Gegners."

Der flinke Spielertrainer, der sich für WaRe im Jahr eins nach Joachim Ruddies zunehmend als echter Glücksgriff erweist (mit sechs Saisontoren ist er bislang auch erfolgreichster Torschütze seiner Elf), sagt aber auch deutlich: "Wir wollen den sechsten Heimsieg im sechsten Heimspiel, denn wir sind die bessere Mannschaft."

Allerdings droht bei WaRe auch der ein oder andere Ausfall: Die Einsätze von Patrick Sautter (Leistenprobleme) und Loris Teiber (Schmerzen im Sprunggelenk) sind fraglich. Und auch der Chef selbst steht auf der Kippe. Bach: "Ich habe muskuläre Probleme im Oberschenkel. Ob es bei mir geht, entscheidet sich erst kurz vor Spielbeginn."

Henning Bröski, Abwehrchef und Sportlicher Leiter bei RWS in Personalunion, meldet: "Keine neuen Verletzten bei uns, der Kader ist groß und bis auf die Langzeitverletzten komplett." Salem fahre als "Underdog" nach WaRe, aber: "Wenn wir an die zweite Halbzeit gegen Löffingen anknüpfen können, sind wir dort nicht chancenlos." Spiele gegen WaRe hätten in der Vergangenheit tatsächlich stets besonderen Charakter gehabt: "Es war meistens eng vom Ergebnis her und manchmal auch sehr emotionalisiert. Warum, weiß ich auch nicht genau. Aber WaRe ist für uns schon ein heißes Pflaster gewesen."

FC Hilzingen - SC Pfullendorf (Samstag, 16 Uhr): Wer in dieser Saison einen souveränen Durchmarsch des SC Pfullendorf zur Meisterschaft erwartet hat, sieht sich nach zehn Spieltagen eines Besseren belehrt. Die Mannschaft von Trainer Marco Konrad gehört zwar zur Spitzengruppe. Um jedoch am Ende ganz oben zu stehen und den Betriebsunfall Verbandsligaabstieg schnellstmöglich wieder zu korrigieren, fehlt es dem Ex-Regionalligisten zuweilen noch an Stabilität. Von frech und selbstbewusst auftretenden Gegnern wie zuletzt etwa dem FC Furtwangen vor 14 Tagen, der in der Geberit-Arena nach einer halben Stunde mit 2:0 in Führung lässt lag, sich der SCP noch immer viel zu stark beeindrucken. Die Rückkehr von Spielmacher Luca Gruler nach mehrwöchiger Verletzungszwangspause (Adduktoren) erhöht nun aber sicherlich die Qualität.

"Das Spiel in Villingen zeigt, dass wir an Stabilität zulegen", so Marco Konrad über den 2:1-Auswärtssieg im Verfolgerduell bei der U23 des FC 08 Villingen am vergangenen Wochenende. "Wir haben dort effektiv und diszipliniert gespielt und trotz der Ausfälle von Marena, Felix Steinhauser und Behr verdient gewonnen."

Mit drei Siegen, einem Remis und nur einer Niederlage (zum Auftakt beim FV WaRe) führt der SC Pfullendorf die Auswärtstabelle an. Gastgeber und Aufsteiger FC Hilzingen konnte erst eines von vier Heimspielen gewinnen, spielte einmal unentschieden und gingen zweimal als Verlierer vom eigenen Rasen. Alles andere als ein Pfullendorfer Auswärtssieg beim Tabellenvorletzten wäre eine große Überraschung. Die Personallage sei gut so Konrad. Positiv bemerkbar mache sich dabei , dass der SCP-Kader "breit und ausgeglichen sei", so der Pfullendorfer Übungsleiter.

DJK Donaueschingen - SC Markdorf (Sonntag, 15 Uhr): 15 Punkte, Platz sieben - nach neun Spieltagen steht der SC Markdorf, der vor der Saison zum Kreis der Abstiegskandidaten gezählt wurde, deutlich besser da, als allgemein erwartet. Daran konnte am vergangenen Sonntag auch die 0:1-Derbyheimniederlage gegen den FC Überlingen nichts ändern. SCM-Trainer Bernd Filzinger: "Überlingen hat das gut gemacht gegen uns, wir hatten wenig Chancen. Wenn wir in Donaueschingen erfolgreich sein wollen, dann müssen wir unser Spiel im letzten Drittel des Feldes wieder verbessern." Am Sonntag fallen jedoch eine ganze Reihe wichtiger Sportclub-Spieler aus: Angreifer Hardy Jendrijewski vielleicht sogar noch wesentlich länger, denn er hat sich am Meniskus verletzt. Sein Sturmkollege Mergin Hasanmetaij fehlt aus beruflichen Gründen, ebenso wie Fabian Beck. Außenbahnspieler Marcel Rössler plagen Knieprobleme. Auf Donaueschinger Seite hingegen ist die Freude groß über das Comeback von Torjäger Stephan Ohnmacht nach längerer Verletzungspause. "Der ist Landesliga- Extraklasse", sagt Bernd Filzinger.

Im Donaueschinger Sportpark Allmendshofen hofft man nun, dass die für die mit großen Erwartungen gestartete DJK bisher so enttäuschend verlaufende Saison nun doch noch gerettet werden kann. "Unser Ziel ist ein Heimsieg" sagt Trainer Christian Leda, der über das 3:3-Remis vergangene Woche bei der DJK Villingen (Halbzeitstand 3:0 für Villingen), knallhart urteilt: "Die erste Halbzeit von uns war katastrophal. Aber das müssen wir mit einem Sieg gegen Markdorf vergessen machen."

SpVgg F.A.L. - DJK Villingen (Sonntag, 15 Uhr): Wochenlang stand die Spvgg FAL an der Tabellenspitze. Am vergangenen Spieltag verloren die Linzgauer dann das Spitzenspiel auf dem Kunstrasen des FC Schonach, der sich an FAL vorbei auf Platz eins schob. FAL-Coach Joachim Ruddies war deshalb die ganze Woche über sauer: "Wir waren nicht aggressiv genug, zu behäbig. Individuelle Fehler in der Defensive, dazu eine Mischung aus Pech und Unvermögen im Angriff - so kannst du in Schonach nicht gewinnen."

Im Heimspiel gegen die DJK Villingen, aktuell auf dem drittletzten Platz rangierend, muss jetzt natürlich wieder ein Dreier her, um die Spitzenstellung zu halten. Ruddies warnt aber vor dem Gegner: "Die DJK ist für mich eine der spielstärksten Mannschaften der Liga. Es ist mir unerklärlich, warum die so tief unten stehen momentan. Ein Selbstläufer wird das garantiert nicht, zumal wir personelle Probleme haben", sagt Ruddies. Spielmacher Frank Burgenmeister ist im Urlaub. Sein Bruder, Torjäger Mark Burgenmeister, hat Leistenprobleme, musste in Schonach bald nach der Halbzeit vom Platz. Ruddies besorgt: "Wahrscheinlich fällt er aus. Wenn man ihn nicht schont, kann es passieren, dass er die Probleme noch lange mit sich herumschleppt." Die Karg-Brüder fehlen wegen einer Familienfeier.

Aufrufe: 013.10.2017, 17:09 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor