2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Wacker-Trainer Mario Demmelbauer blickt im FuPa-Interview voraus. F: Buchholz - Montage: Ziegert
Wacker-Trainer Mario Demmelbauer blickt im FuPa-Interview voraus. F: Buchholz - Montage: Ziegert

»Für uns zählt nur Platz acht«

Mario Demmelbauer über die Ziele der diesmal vom Regelwerk "benachteiligten" Wackerianer

Sensationell, wie sich der SV Wacker Burghausen II entwickelt hat. Die vorige Saison lief die Reserve des Drittligisten auf dem Abstiegs-Relegationsplatz ein, durfte aber aufgrund der besonderen, "südfreien" Abstiegssituation in der Bayernliga auch ohne Relegation in der Landesliga Süd verbleiben. Nun ist die Wacker-Elf Halbzeitmeister, und trotz der 1:2-Niederlage vom Wochenende in Unterföhring auf dem besten Wege sich für die "Bayernliga Süd" zu qualifizieren, so lautet nämlich das "systembedingte" Saisonziel der Wackerianer.

FuPa: Ihr habt eine tolle Vorrunde hingelegt und überrascht die Konkurrenz Woche für Woche. Ihr habt den besten Sturm, die beste Abwehr und seid auch bestes Heimteam.
Mario Demmelbauer (36):
Ich bin selber überrascht, wie hervorragend es bisher gelaufen ist. Damit habe auch ich nicht gerechnet. Auch wenn wir am Sonntag eine vermeidbare Niederlage in Unterföhring hinnehmen mussten.

Ihr habt acht Punkte mehr als der BC Aichach, dem wohl ernstzunehmendsten Konkurrenten. Wer sind deiner Meinung nach im Titelkampf eure ärgsten Widersacher?
Den BC Aichach habe ich weiter auf der Rechnung, trotz des 1:6 am Samstag in Kottern. Der TSV Schwabmünchen spielt auch eine sehr gute Runde. Beim FC Augsburg II muss man mal abwarten, wie es sich dort entwickelt.

Großer Kader - großer Konkurrenzkampf. Und viel Qualität.

Wo liegt deiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg?
In erster Linie in der Qualität des Kaders. Wir haben einige gute junge Spieler aus der eigenen U19 dazu bekommen. Der 92er Jahrgang war bei uns ein sehr guter, der beste seit Jahren. Daher war es ja auch ganz wichtig, dass wir im Sommer nicht abgestiegen sind. Unser Kader ist nicht nur besser als in der vorigen Saison, er ist auch größer. Dazu sind wir großteils unabhängig von den Profis. Hinzu kommt, dass durch den großen Kader der Konkurrenzkampf belebt worden ist. Jeder will dabei sein und jeder hängt sich in jeder Einheit unheimlich rein. Zudem hatten wir bisher wenige Verletzte. Das alles sind natürlich Pluspunkte für uns. In der Summe hat das dann bis heute Platz eins ausgemacht.
Ihr habt aber auch eine gute Mischung. Ich denke da an Profi Christian Holzer, den Cheftrainer Rudi Bommer oben ausgemustert hat. Stimmt bei Euch die Mischung?
Ja, das kann man so sagen. Christian Holzer hat die ersten zehn Spiele gespielt, fehlt aber jetzt, weil er eine Absplitterung am Sprunggelenk hat und operiert werden muss. Er kehrt vor der Winterpause nicht mehr zurück. Aber wir haben mit Roland Bonimeier und Andreas Niederquell sowie im Sturm mit Thomas Straßer auch erfahrene Leute, die sehr wertvoll für die Mannschaft sind.

Im Angriff habt Ihr zudem noch einen Fatjon Celani. Der 19-Jährige hat in 17 Spielen schon 14 Tore erzielt. Hattest Du den Youngster auf der Rechnung?
Dass Fatjon gut ist, wusste ich. Aber Fatjon hatte sich im Mai einen Muskelbündelriss zugezogen und fehlte daher in der Vorbereitung. Zu Saisonbeginn habe ich ihn dann gleich eingesetzt und er hat sofort eingeschlagen. Damit war auch nicht wirklich zu rechnen.

»Die Regionalliga Bayern war für uns nie ein Thema.«



Ihr seid also Erster, aber aufsteigen in die Regionalliga Bayern dürft ihr nur, wenn eure Profis den Aufstieg in die zweite Bundesliga schaffen. Danach sieht es aber nicht aus. Findet Ihr Euch damit ab?
Die Regionalliga Bayern war für uns nie ein Thema und sie ist es auch jetzt nicht. Für uns zählt seit Saisonbeginn nur Platz acht. Meister zu werden wäre schön, wir aber wollen in die Bayernliga Süd und zwar direkt, ohne Relegation. Daher ist unser Ziel nach wie vor Platz acht. Auf den neunten Rang haben wir aktuell neun Punkte Vorsprung. Es sieht also sehr gut für uns aus.

Es läuft also alles bestens, sieht man von der unglücklichen Niederlage in Unterföhring ab. Gibt es noch etwas zu verbessern?
Zu verbessern gibt es immer etwas. Aber wir haben uns eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen, können in Ruhe und ohne Druck arbeiten. Das sieht bei vielen anderen Konkurrenten ganz anders aus. Ich hoffe, dass wir unser Saisonziel frühzeitig erreichen können. Wir werden aber weiterhin alles versuchen, um den Titel mitzuspielen.
Aufrufe: 07.11.2011, 16:05 Uhr
Dirk MeierAutor