2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Bezirksligarückkehr nach acht Jahren
Bezirksligarückkehr nach acht Jahren

FSV Bad Wünnenberg/Leiberg überrascht alle

Kreisliga A 2 - Saisonrückblick: Die Top-Fünf mit dem FSV, SV 21 Brenken, SV Marienloh, TuRa Elsen und TSV Wewer

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Eine verrückte Saison. Die Fußball-Kreisliga A 2 bleibt auch im zweiten Jahr des Bestehens die Meisterliga. Mit dem FSV Bad Wünnenberg/Leiberg schloss das Überraschungsteam der diesjährigen Saison an die Premieren-Kreismeisterschaft der SF DJK Mastbruch an und qualifizierte sich direkt für Bezirksliga. Überschattet wurde die Saison aber von zahllosen Spielabsagen, dem frostigen Ende der Winterpause und dem tragischen Todesfalls eines Brenkener Spielers, in dessen Folge der SV 21 Brenken sich bei Punktgleichheit mit dem FSV dazu entschloss am letzten Spieltag nicht anzutreten.


Bei der Verschmelzung der Paderborner und Bürener Kreisligen war den Südteams ein langsames Artensterben voraus gesagt. Nach einem Eingewöhnungsjahr bestimmte der Süden urplötzlich die Liga. Neben den Spitzenduo mischten drei Spielgemeinschaften (Husen/Henglarn, Haaren/Helmern und Meerhof/Essentho) im ersten Saisondrittel munter vorne mit. Paderborner Teams führten nur an fünf Spieltage die Liga an. Letztendlich spielte der SV Marienloh, der TSV Wewer und die TuRa Elsen ihre Breite im Kader aus und rückten in die Verfolgerrolle des Spitzenduos vor. Doch eines hat die zweite gemeinsame Kreisligasaison gezeigt. Kicken können auch die Bürener Mannschaften und die südlichen Rasenplätze sind für jedes Nord-Team eine echte Herausforderung.

1. FSV Bad Wünnenberg/Leiberg: 70 Punkte (80:26 Tore) // Hinrunde 37 Punkte

Christian Nolte mauserte sich zum regionalen Erfolgscoach. Nach dem Bezirksligaaufstieg mit dem VfB 1910 Salzkotten (2016) ließ er auch die FSV Bad Wünnenberg/Leiberg von der Leine. Die 1:2-Saisonauftaktniederlage gegen den allseits als Titelfavoriten gehandelten SV Marienloh wurde zur Motivationsspritze.

In den restlichen 14 Hinrundenspielen wurden nur fünf Punkte abgegeben. „Bedingt durch die schwierigen Trainingsbedingungen in der Winterpause hatten wir unseren Tiefpunkt zu Beginn der zweiten Saisonhälfte“, bestätigt Nolte die sieben Spiele andauernde Aufwärmphase mit 12 Punktverlusten nach der Winterpause, ehe die FSV bei wärmeren Wetter wieder Fahrt aufnahm.

Der Schlussspurt mit acht Ligaerfolgen in Folge und zwei Siegen in den Spielen um die Kreismeisterschaft gegen SC Ostenland (2:1/5:2) brachte dem FSV den direkten Bezirksligaplatz und für Alexander Hegers mit 25 Toren die Torjägerkanone ein. „Die Mannschaft hat das Offensivspiel gut angenommen und mit viel Freunde das eigene Spiel entwickelt“, so Nolte, der in der Bezirksliga mit den Rückkehrern Hendrik Mühlenbein und Julian Blome (beide SV Atteln 21) den Klassenerhalt realisieren will.

Pardos Fazit: Schön das Christian Nolte mit meinem Heimverein auch den Aufstieg geschafft hat. Die Arbeit von Manfred Geppard darf man in den letzten Jahren aber nicht unterschätzen. Er hat, nach meiner Meinung, ein richtig solides Fundament geschaffen. Christian hat es verstanden in kurzer Zeit die Arbeit zu adaptieren und seine eigene Spielidee einzubringen. Es ist schon beeindruckend so viel richtig zu machen. Auch kämpferisch überzeugte die FSV und mit den zwei Verstärkungen habe sie das Potential die Klasse auch zu halten.


2. SV 21 Brenken: 67 Punkte (83:39 Tore) // Hinrunde 34 Punkte

Es wächst etwas zusammen in Brenken. Über Platz neun und fünf in den Vorjahren spielte der SVB im zweiten Jahr unter Robert Alteköster lange Zeit die erste Geige in der Liga. Der Rückrundenheimerfolg gegen FSV (2:1) unterstrich, dass etwas ganz Großes möglich war. Vier Spiele vor dem Saisonende hatte Brenken bei fünf Punkten Vorsprung schon eine Hand am Titel.

Die 2:3-Niederlage im Derby bei der SG Husen/Henglarn und das 1:1 in Essentho kosteten den Vorsprung. Ein Fernduell zweier punktgleicher Spitzenreiter um den Titel fiel dann am letzten Spieltag wegen der Spielabsage des SV 21 Brenken (Todesfall in der Mannschaft) aus. „Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen und um eine Lösung beim Verband gebeten, da wir die Saison sportlich beenden wollten“, erklärte SVB-Trainer Alteköster. Der Verband ließ keinen Handlungsspielraum zu.

Eine alljährliche Offensivbank in der Brenkener Offensive war in dieser Spielzeit wieder Nikals Siedhoff mit 23 Toren.

Pardos Fazit: Eine sehr solide Truppe, die eingespielt ist und über die Zweikampfstärke in die Spielsituation hinein gelangt und daraus viele Torchancen entstehen lässt. Das war schon eine sehr starke Mannschaftsleistung und für mich nicht verwunderlich, dass sie bis zum bitteren Ende um den Titel mitgespielt haben. Schade, dass die Titelvergabe nicht auf sportlichen Wege entschieden wurde. Aber ich bin mir ganz sicher. Brenken wird in der kommenden Saison eine riesengroße Nummer spielen und noch einmal ganz vorne angreifen.

3. SV Marienloh: 60 Punkte (94:48 Tore) // Hinrunde 30 Punkte

Der zu Saisonbeginn hoch gehandelte Favorit wurde trotz des unbefriedigenden dritten Platzes von vielen Trainern als das spielerisch stärkste Team angesehen. Aber die Wahrheit liegt auf dem Platz und zuhause lebte Marienloh auf leichtem Fuß. Neun Punkte wurden im Sportzentrum Breite Bruch gegen die Teams ab Platz zehn abgegeben. Zum stärksten Heimteam (SV 21 Brenken, 40 Punkte) der Liga fehlten satte 14 Punkte.

Auswärts (34 Punkte) und in der Offensive (98 Tore) führte der SVM die Statistiken an. Aber an den 48 Gegentreffern muss Trainer Claas Teipel in der kommenden Saison arbeiten.„Mit den beiden Niederlagen nach der Winterpause (2:4 in Brenken und 1:4 gegen Wewer) hatte sich das Thema Titelgewinn erledigt“, resümierte SVM-Trainer Claas Teipel schon Ende März früh den Saisonverlauf. Was bleibt ist eine kluge Sportlerweisheit: Offensive gewinnt Spiele, Defensive gewinnt Meisterschaften. Mit nur 26 Gegentoren war die FSV in dieser Saison dort Spitze.

Pardos Fazit: Ein Trainerteam mit richtig guter Ansprache. Für mich war Marienloh der Topkandidat für den Aufstieg, der sich aber zu früh auf Platz drei eingependelt hat. Das gesamte Team kann den Ball rollen lassen. Dazu mit Florian Stenzel (24 Tore) und Marc Pelizeus (17) zwei tolle Fußballer. Gegen Bürener Mannschaften die solider zur Sache gehen nur regelmäßig mit Problemen. Wenn Marienloh gegen die robusteren Teams die weißen Ballettschuhe ausziehen kann, dann ist das Claas-Team mein absoluter Favorit für den Aufstieg.

4. TuRa Elsen: 54 Punkte (89:59 Tore) // Hinrunde 20 Punkte

Den inoffiziellen Titel des besten Rückrundenteams (38 Punkte) konnte die TuRa verteidigen. Zu Saisonbeginn scheiterte man aber an der eigenen hohen Erwartungshaltung. Nur vier von zwölf möglichen Punkten machten zum Auftakt den Fehlstart perfekt. Steven Downes ging, Co-Trainer Christoph Schade übernahm um die fragile TuRa-Defensive zu stabilisieren. Mit 25 Punkten aus 15 Spielen war Schade mit der Entwicklung bis zur Winterpause „durchaus zufrieden.“ Musste das Zepter aber an Andreas Hagenbrock weiter geben, der das offensivhungrige Team mit auf den Weg des zielgerichteten Fußballs nahm. Auch wenn in den letzten fünf Saisonspielen die zweite Mannschaft personell in der B-Liga unterstützt wurde holte Hagenbrock zufriedenstellende zehn Siege, vier Remis und nur eine Niederlage. „Wir haben uns kennengelernt und ich weiß jetzt wie die Mannschaft tickt“, so die Erfahrungswerte von Hagenbrock. Ob der Rückrundentitel beflügelt oder wie schon einmal eine Belastung ist wird die kommende Saison zeigen.

Pardos Fazit: Die TuRa hat sich mit den neuen Trainer so dargestellt, wie sie sich zum Ende der letzten Saison präsentierten. Das ist mit der jungen, schnellen Offensive eine flotte Spielweise. Das geht ab wie ein Feuerwerk. Mit Oliver Lummer und Adebola Adejoju (zusammen 43 Tore) hat die TuRa eine beeindruckende Offensive zusammen. Die Mannschaft spielt gut gegen den Ball und auch konzentriert weiter wenn es zum Gegentor kam. Das macht richtig Spaß ein Spiel der TuRa anzusehen.


5. TSV Wewer: 51 Punkte (70:50Tore) // Hinrunde 27 Punkte

Dem Ligawechsler gelang mit 51 Punkten eine Punktlandung auf die Vorjahresleistung in der A1. Spielerisch konnte Wewer mit den Top-Teams der Liga mithalten. Der 3:1-Erfolg gegen FSV Bad Wünnenberg (8. Spieltag) schindete man großen Eindruck. Die Niederlagen gegen Türk-Gücü (1:3) und in Brenken (0:2) kosteten im Oktober den Anschluss an die Spitze. „Uns fehlt mal einfach ein Lauf um mal ganz oben dabei zu sein“, so die Hinrundenanalyse von Coach Daniel Borsch, die auch in der Rückrunde zutraf. In den nur noch 13 Spielen der Jahres 2018 zog der April (nur vier von 15 möglichen Punkten) dem TSV endgültig den Zahn. Unter Verletzungssorgen brachte man das erste Jahr in der A 2 aber auf einem ordentlichen fünften Platz zu Ende und das große fazit in Wewer: Ohne ganz großen Torjäger ist die Mannschaft der Held.

Pardos Fazit: Ich konnte Wewer einmal gegen Marienloh sehen. Eine Partie auf richtig hohen Niveau. Wewer ist offensiv richtig stark ausgerichtet. Dazu hat Wewer noch einen gut aufgelegten Carsten Wübbeke (13 Tore) dabei. Eine Mannschaft die sich mit den Impulsen vom Trainer Daniel Borsch in den nächsten Jahren im oberen Drittel fest spielen wird. In naher Zukunft für mich ein Top-Drei Kandidat.

Aufrufe: 028.6.2018, 20:00 Uhr
Detlef TippAutor