Frischzellenkur bei der SG Walhalla

FuPa: Gerd, hast Du die vergangene Saison schon abgehakt?

Gerd Islinger: Das war eine bittere persönliche Niederlage für mich, die eine dicke Narbe hinterlassen hat. Aber so ist das im Fußball, er hinterlässt Lachfalten und Narben; aber „einem alten Indianer scheisst keiner ins Gewehr“. Es bleibt keine Zeit für Depressionen und Selbstmitleid. Wir waren im Sommer nicht untätig und haben neue Akteure für uns gewinnen können. Es müssen für die kommende Saison neue Reize gesetzt werden. Das heisst; Änderungen und quasi eine „Frischzellenkur“ beim Personal, neue Strukturen und Abläufe werden installiert und jeder Einzelne, allen voran ich, müssen sich neu erfinden und beweisen.

FuPa: Personell hat sich bei euch auch einiges getan.

Gerd: Ja stimmt. Ich freu mich so richtig auf die „jungen Wilden“. Wir waren auf der Suche nach Spielern, die eine Gier im Fußballherzen tragen und keine Gier im Geldbeutel. Wir wollen den jungen Akteuren die Möglichkeit bieten, im Seniorenbereich Fuß zu fassen und Erfahrungen zu sammeln. Und bei den etablierten Spielern appelierten wir an ihre „Abenteuerlust“ hier bei der SG Walhalla etwas Neues aufzubauen.

FuPa: Die 2. Mannschaft hat sich im Entscheidungsspiel die Meisterschaft geholt, wo war Dein Anteil?

Gerd: Erst einmal freut es mich, dass man den Sprung in die A-Klasse geschafft hat. Zwar mit einem Jahr Verspätung, aber die Jungs sind nun endlich in der höheren Spielklasse. Der Erfolg hatte viele Väter, aber ganz bestimmt nicht mich. Bis zur Winterpause war Andreas Utz für das Team verantwortlich, der aber dann das Traineramt beim Sportclub II übernahm. Die Restrückrunde wurde die Mannschaft von Peter Wagner, Stefan Reihs und Markus Zeitler betreut und unter deren Egide gelang der Aufstieg. Nun müssen sich aber die Akteure bewusst werden, dass es zum Großteil gegen 1. Mannschaften geht und der bisher gezeigte Trainingsfleiß sicher nicht genug sein wird. Das Potential zum Klassenerhalt ist sicher da, aber man muss auch was dafür tun.

FuPa: Du hattest Anfragen von anderen Clubs, hast Dich aber frühzeitig für die SG Walhalla entschieden. Warum?

Gerd: Ich kam mit grosser Erwartung und klarer Zielsetzung zur Walhalla. Und bis zum 25. Spieltag sah ja alles noch recht vielversprechend aus und wir hielten zumindest Kurs auf die Aufstiegsrelegation. Doch dann kam es, wie es nicht kommen hätte sollen. Und ganz ehrlich, so gehe ich nicht von einem Verein weg. Ich bin mit meinem Job noch nicht fertig hier. Ich glaube immer noch an meine Spieler, freue mich auf die neuen Akteure, die uns qualitativ nochmal weiterbringen und ich werde weiter alles geben, was in meinen Möglichkeiten steckt. Die Abteilungsführung und meine Spieler wollen mit mir weiterhin zusammenarbeiten.

FuPa: Das neue Ziel ist quasi das „alte“ – der Aufstieg, oder?

Gerd: Jetzt geht es in erster Linie mal darum, während der Vorbereitungswochen die neuen Spieler schnellstmöglich zu integrieren und eine Mannschaft zu formen. Wir fangen alle wieder bei Null an. Es sind genügend Testspiele angesetzt, in denen sich meine Spieler zeigen und empfehlen können. Wir haben endlich einen breiteren Kader und es herrscht eine Konkurrenzsituation. Und so als Spruch für`s Phrasenschwein: Konkurrenz belebt das Geschäft. Und freilich bleibt der Aufstieg das Ziel. Ich kann mich doch net hinstellen und sagen: ein einstelliger Tabellenplatz wäre toll. Uns ist schon auch bewusst, dass es viel schwerer wird in dieser Spielzeit, als in der abgelaufenen. Die anderen Vereine waren ja auch nicht untätig und haben aufgerüstet. Also „schaun ma mal, dann sehn ma`s scho“.

FuPa: Vielen Dank Gerd für das Interview. Wir wünschen Dir und der SG Walhalla natürlich alles Gute für die Vorbereitung und eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison 2016/17.