2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ali Dabestani ist nicht mehr Trainer des TSV Friedberg. Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest.
Ali Dabestani ist nicht mehr Trainer des TSV Friedberg. Wer sein Nachfolger wird, steht noch nicht fest. – Foto: Peter Kleist

Friedberg trennt sich von Dabestani

Der Erfolgstrainer und der Bezirksligist scheitern an unterschiedlichen Vorstellungen +++ Dragan Kozul und Peter Müller leiten das Training, bis ein Nachfolger gefunden ist

Die Nachricht ist letztlich doch überraschend. Der Bezirksliga-Aufsteiger TSV Friedberg hat sich von seinem Trainer Ali Dabestani getrennt. Bereits beim 1:3 bei der TG Viktoria Augsburg stand Dabestani nicht mehr an der Seitenlinie, an seiner Stelle coachten Co-Trainer Dragan Kozul und Peter Müller das Team.

„Die Entscheidung fiel einen Tag nach dem Spiel gegen Stöttwang“, erklärte Friedbergs Abteilungsleiter Marcus Mendel. Zu harsch, teilweise fast verletzend habe Dabestani nicht nur in diesem Spiel einige Akteure kritisiert. „Das war ein bisschen zu hart“, erklärte Mendel. Einige Akteure fühlten sich gekränkt, es gab atmosphärische Störungen zwischen Coach und Team ließ der Friedberger Fußballboss wissen. Man habe sich nach dem Spiel zusammengesetzt und sich am Tag danach dann entschieden, die Trennung zu vollziehen. „Wir wollen das anständig über die Bühne bringen, schließlich verlieren wir einen guten Trainer, dem wir sehr viel zu verdanken haben“, führte Mendel aus. Dabestani hatte den TSV Friedberg zu Beginn der Saison 2017/18 in der Kreisklasse übernommen, war mit dem Team Meister geworden und wiederholte dieses Kunststück in der Saison 2018/19. Dem TSV gelang unter der Regie des ehemaligen Top-Torjägers der Durchmarsch in die Bezirksliga. „Das werden wir nicht vergessen, dass Ali daran maßgeblich beteiligt war und die Truppe nach vorn gebracht hat. Das rechnen wir ihm natürlich hoch an“, so Mendel. In der Bezirksliga verkaufte sich der Aufsteiger gut, zuletzt allerdings leistete man sich einige unnötige Niederlagen.

Ali Dabestani bestätigte, dass es Probleme gab – und das 3:5 gegen das Schlusslicht Stöttwang auf eigenem Platz habe das Fass zum Überlaufen gebracht. „Ich habe das Gespräch gesucht und Marcus Mendel erklärt, dass es so nicht weitergeht“, so der Trainer. „Ich war der Meinung, dass wir auch einiges am Kader ändern, ihn verkleinern und mit denen, die drin bleiben dann Vollgas geben müssten“, meinte Dabestani. Angesprochen auf die harsche Kritik an seinen Akteuren erklärte er: „Ich kritisiere immer direkt, ich bin einer, der direkt die Wahrheit sagt – aber ich beleidige niemanden.“ Man habe nach dem Stöttwang-Spiel eine Nacht darüber geschlafen und am nächsten Tag noch einmal miteinander gesprochen – und „da habe ich gespürt, dass die Zeichen auf Trennung stehen.“ Dabestani meinte, es hätte seitens des Vereins ein bisschen mehr Demut und Dankbarkeit geben müssen. „Ich habe zu Saisonbeginn ein höherklassiges Angebot abgelehnt, um beim TSV zu bleiben – und ich bin mit dem Team zweimal aufgestiegen“, sagte er. Er werde sich noch vom Team verabschieden. „Ich habe zu allen Vereinen, die ich trainiert habe, noch ein gutes Verhältnis“, meinte Dabestani.

Beim TSV werden nun Co-Trainer Dragan Kozul und Peter Müller das Training leiten, bis ein Nachfolger für Dabestani gefunden ist.

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Aufrufe: 08.10.2019, 09:33 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor