2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Auch wenn sie nicht gewannen, begeisterten sie das Publikum bei der AH-Konkurrenz in fast voller Halle: Die Allstars wurden zum 40. Turnier-Jubiläum aktiviert worden.  Foto: Rutrecht
Auch wenn sie nicht gewannen, begeisterten sie das Publikum bei der AH-Konkurrenz in fast voller Halle: Die Allstars wurden zum 40. Turnier-Jubiläum aktiviert worden. Foto: Rutrecht

Freier TuS siegt mit Ex-Profi

Regensburger schlagen beim 40. ATSV-Hallenkick im AH-Turnier Ihrlerstein im Finale - und stoppen zuvor die Kelheim-Allstars

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Das muss man ihm lassen, Fachkenntnis hat Heiko Schlickeiser, der Betreuer des SV Ihrlerstein. ,,Wir haben hier die beiden Finalisten gesehen", sagte er bereits nach dem allerersten Spiel des Alt-Herren-Turniers. Die Brandler hatten den Freien TuS Regensburg zum Start der Gruppenphase mit 3:1 düpiert. Zum Leidwesen der Ihrlersteiner ließ sich dieser Streich im Endspiel nicht wiederholen - der TuS nahm mit einem 4:1 Revanche und sicherte sich damit den AH-Turniersieg.

Die Regensburger waren - wie andere Vereine auch - mit einem starken Aufgebot erschienen, unter anderem mit Ex-Jahn-Profi Nico Beigang. ,,Bei uns sind ein paar Leute ausgefallen. Deshalb mache ich mit. Das Alter hab' ich ja schon erreicht", sagte der 32-Jährige. Er sei kein begnadeter Hallenspieler, ,,aber ich hoffe, ich werde die Mannschaft nicht entscheidend schwächen", lächelte er. Immerhin bog er das Gruppenspiel gegen den ATSV Kelheim (3:0) mit zwei Toren auf die Seite seiner Farben, womit die Oberpfälzer die Auftaktpleite gegen den SVI wett machten. Den Halbfinaleinzug fixierte der TuS mit einem 4:1 gegen den TSV Abensberg. Die mit Ralf Huber auflaufenden Babonen verwirkten dadurch ihre Chance auf die letzten Vier. Der 4:2-Erfolg über die Brandler zuvor verpuffte. Ihrlerstein - mit (früheren) klasse Kickern wie Benjamin Lang, Ralf Schinn oder Klaus Summer - warf den ATSV mit einem 3:0 aus dem Halbfinalrennen.

Die früheren Granden zaubern

Die Schau mindestens bis zur Vorschlussrunde waren aber die Allstars, die der Gastgeber aus früheren Granden des Fußballs in und um Kelheim gebildet hatte. Zum Teil reisten die Altmeister weit an: Im Tor stand mit Andreas Pletl ein früherer ATSV-Kicker und -Handballer, der beim Weltfußballverband FIFA in Zurüch arbeitet. ,,Ich komme noch ganz gut hoch nach einer Parade", freute sich der 37-Jährige über seine Leistung.

Seine Mitspieler Stefan Kiehl, Christian Jäger, Dieter Krückl, Michael Buchner oder Ralf Michl - ehemals Stützen ihrer Vereine hinauf bis in Bezirksweite Ligen - zeigten, was (Hallen-)Fußball vorrangig sein sollte: spielen. Die Altmeister ließen Ball und Gegner im besten Sinne laufen, kombinierten von hinten raus, nutzten die Bande, legten das Leder mit der Hacke ab und hatten das Auge für den besser postierten Mitspieler. Manches Tor hätte man einrahmen und den Herren-Teams als Mustervorlage mitgeben können. ,,Wir tun ja auch noch was", lachte der frühere ATSV-Kicker Stefan Kiehl, der als ständig wuselnder Stürmer mit eingebautem Motor unterwegs zu sein schien. ,,Unser Problem wird letztlich die Kondition sein."

Zeitstrafe entscheidet Endspiel

So war es denn auch. Nachdem die Allstars alle Spiele in Gruppe B gewonnen hatten, war der Freie TuS fürs Halbfinale erst so richtig warm geworden und siegte sicher mit 3:0. Hinter den ehemaligen Kelheimer Granden erreichte Riedenburg den zweiten Rang. Siege über den SV Saal und die SG Painten waren die Basis dafür. Im Halbfinale lag der TVR mit Ihrlerstein bis zum 2:2 auf Augenhöhe, dann zogen die Brandler auf 5:2 davon (Endstand 5:3). Ihrlerstein hatte übrigens schon nach der ersten Partie seinen Keeper Ralf Graßl wegen einer Verletzung verloren, Robert Brandl hielt nun.

Im Endspiel machte Markus Karl, der mit sechs Treffern Torschützenkönig wurde, rasch das 1:0 für den TuS. Martin Buchner glich für die Ihrlersteiner aus. Wieder Karl brachte die Regensburger mit einem Weitschuss wieder in Front. Die vorzeitige Entscheidung fiel, als der Brandler Ingo Ulmer eine Zeitstrafe kassierte. In Überzahl erzielte Sebastian Dietz das 3:1 und in der letzten Spielminute erhöhe Karl auf 4:1. Nico Beigang nickte anerkennend: ,,Das war ein AH-Turnier auf hohem Niveau."

Aufrufe: 012.1.2015, 11:00 Uhr
Martin RutrechtAutor